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Die silberne Maske

Titel: Die silberne Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz , Stephanie Seidel
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Dennoch muss ich dein Ansinnen ablehnen.«
    Darüber war Finn nicht überrascht. Es war tollkühn gewesen, überhaupt nach dem Lebenswasser zu fragen, doch er hatte darauf vertraut, dass Veda ihn deswegen nicht gleich einen Kopf kürzer machen würde.
    »Und es liegt nicht daran, dass er mich herausgefordert hat«, fuhr sie fort. »Er hat mich ziemlich verärgert, aber das ist vorbei. Manchmal muss man sich eben Luft machen, ich kenne das von den Elfen. Ich lebe zu lange, um wegen so einer jugendlichen Dummheit eines Sterblichen nachtragend zu sein. Vor allem hat Milt einen hohen Preis dafür bezahlt.«
    »Ich dachte nur an ein paar Tropfen, damit er genauso lange durchhält wie wir«, versuchte Finn es trotzdem ein letztes Mal. »Um Lauras willen.«
    Veda zog eine nachdenkliche Miene. »Ist er im Augenblick in Lebensgefahr?«
    »Nein, Arun hat ihm geholfen, er erholt sich jetzt.«
    »Na schön. Wenn es akut wird, denke ich noch einmal darüber nach. Ist das für dich akzeptabel?«
    Finn nickte strahlend. »Das ist ... großartig, Veda.«
    »Das ist keine Zusage. Ich denke dann lediglich noch einmal darüber nach«, erwiderte sie warnend.
    »Und das ist mehr, als ich erwarten durfte. Du entscheidest natürlich erst in dem Moment, aber ich bin froh, wenn es überhaupt dazu kommt.«
    Sie musterte ihn abschätzend. »Wie ich dich kenne, war das noch nicht alles.«
    »Hmm ... nein«, gab Finn zu. »Da ist Sandra ...«
    Ihre Miene verhärtete sich. »Gut, dass wir darauf zu sprechen kommen«, sagte sie mit strenger Stimme. »Dieses Problem habt ihr beide, Milt und du, in den Griff zu bekommen! Ich kann es nicht dulden, dass sie meine Leute einlullt, die dann mit völlig verblödetem Gesichtsausdruck herumlaufen und zu nichts mehr zu gebrauchen sind. Ich werde keinesfalls dulden, dass die Iolair sich dem Schattenlord anschließen und ihm sogar hörig werden! Wir werden nicht die eine Tyrannei bekämpfen und gegen eine andere eintauschen. Wenn ich zurück bin, erwarte ich von euch Resultate, oder ihr werdet eine Menge Schwierigkeiten bekommen. In der Form, dass ich euch alle gefangen nehmen und isolieren werde. Hast du das verstanden?«
    »Klar und deutlich«, antwortete Finn und schluckte hörbar.
    »Ich habe genug Probleme«, fuhr Veda fort. »Ich kann mich nicht noch mit euch Menschen beschäftigen.«
    »Ja, natürlich ...«
    »Das ist der Grund, weswegen ich für einige Zeit verschwinde.«
    Die Amazone war jetzt in Fahrt gekommen, und Finn merkte, wie sehr sie gequält war von Sorgen und Ratlosigkeit sowie durch etwas tief in ihr drin, was sie schon lange beschäftigen musste und ihm seit ihrer ersten Begegnung aufgefallen war.
    »Verstehst du, Finn«, fuhr sie fort, »ich weiß in diesem Moment nicht mehr weiter. Sag du mir, was soll ich jetzt tun? Zurück in den Vulkan fliegen und gegen den Schattenlord kämpfen, um meine Leute zu befreien? Oder soll ich es wagen, mit diesem kleinen Haufen hier Morgenröte zu erstürmen? Oder soll ich einfach hier abwarten, was auf uns zukommt? Während meine Leute jeden Tag unruhiger werden, weil sie nichts zu tun haben und nicht wissen, worauf sie warten?«
    Finn war sich dessen sehr wohl bewusst, und er wollte nicht in Vedas Haut stecken. Er konnte sie gut verstehen. »Ich wünschte, ich hätte einen Rat für dich, Veda.«
    »Den kannst du nicht haben, weil es keinen gibt.« Sie legte die Hand an den Griff ihrer Spatha. »Was ist denn übrig von uns? Im Grunde ist unsere Rebellion gescheitert. Wir können nichts mehr tun!«
    »Aber noch ist Alberich nicht der Sieger«, wandte Finn ein. »Und mit dem Dolch besteht eine echte Chance gegen ihn.«
    »Und was ist mit dem Schattenlord?«, gab sie zurück.
    Er zog den Kopf ein. »Du darfst nicht aufgeben«, murmelte er.
    »Das tue ich nicht, ich bin Amazone«, versetzte sie. »Ich kämpfe bis zum Schluss. Aber ich muss einen Weg finden, was wir tun können. Die Krieger hier werden unruhig und fangen an, am Sinn unserer Rebellion zu zweifeln. Cuan Bé befindet sich in der Hand eines schrecklichen, unbekannten Feindes, mit dessen Anhängerschaft wir hier zusätzlich zu kämpfen haben. Wenn Sandra so weitermacht, werden alle die Waffen wegwerfen und abhauen oder ihr folgen. Und da ist Morgenröte - selbst wenn wir den Palast einnehmen, was dann? Gibt es eine Möglichkeit, sich gegen den Schattenlord zu verschanzen? Oder können wir Alberich draußen halten, solltet ihr mit dem Dolch scheitern? Ich muss Klarheit finden.«
    Obwohl Veda

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