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Die silberne Maske

Titel: Die silberne Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz , Stephanie Seidel
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frustriert klang, wusste Finn auf unerklärliche Weise, dass sie eine Lösung finden würde. Sie war Amazone, genau wie sie gesagt hatte, und wer wusste schon, wie viele ähnlich verfahrene Situationen sie in ihrem Kriegerdasein durchgemacht hatte? In dieser Hinsicht vertraute er ihr voll und ganz.
    Aber da war eben noch etwas, jene Düsternis und Traurigkeit, die tief in ihrem Inneren lauerte und die sie selbst jetzt im Griff hielt. Vielleicht sogar von ihren derzeitigen anderen Sorgen genährt wurde. Ein Geheimnis, das sie quälte. Das sie dazu veranlasst hatte, einen romantischen Moment lang nachsichtig zu sein, indem sie Finn das Lebenswasser quasi zusagte - um Lauras willen. Und das daher nur eine Erklärung finden konnte.
    »Ich weiß, dass es jemanden in deinem Leben gibt, der dich unglücklich macht«, sagte Finn, um ihr zu zeigen, dass sie damit nicht allein war, dass sie nicht davon aufgefressen werden durfte, gerade jetzt nicht. Die Bürde, die sie als Anführerin der Iolair trug, war schwer genug.
    Veda starrte in die Ferne. »Nicht er«, sagte sie leise. »Sondern sein Schicksal.«
    »Lass mich raten: ein Fluch?«
    »Schlimmer. Ein Bann. Er kann unter bestimmten Umständen aufgehoben werden, aber diese zu erreichen ist schwierig. Obwohl, wenn ich mir die Entwicklung so anschaue ... bestünde vielleicht tatsächlich eine Chance ...«
    »Kann ich in dieser Hinsicht etwas für dich tun?«, fragte er behutsam. »Du bedeutest mir viel, Veda.«
    Sie sah ihn ruhig an. »Es gibt jemanden, der dir sehr viel mehr bedeutet. Du solltest dich besser um sie kümmern.«
    Er war überrascht und verlegen. Dass sie über ihn nachdachte, hätte er nicht angenommen. »Das tue ich sowieso ... wenn sie nicht gerade mal wieder fort ist. Aber ich kann mich dennoch auch um Freunde kümmern, die ich bewundere und, ja, verehre.« Er zuckte die Achseln und grinste schief.
    Da lächelte sie wieder. »Du bist wirklich in Ordnung, Finn.«
    »Ich bin für dich da.« Er hob die Hand und verließ sie, denn mehr gab es nicht zu sagen.

    Veda teilte den drei Stellvertretern mit, dass sie während ihrer Abwesenheit für das Lager verantwortlich seien, und reiste dann ab.
    Blaevar flog mit ruhigen Flügelschlägen dahin. Die Amazone steuerte ihn zum Palast Morgenröte, dessen Türme und Zinnen sich bald im Nachmittagsdunst über den Nebel hinweg erhoben. Veda hatte den Eindruck, dass der graue Nebel dünner wurde. Er befand sich wohl in Auflösung! Ein Zeichen dafür, dass Alberichs Macht gebrochen war? Zumindest schien er sich nach wie vor nicht im Palast aufzuhalten, aber tot war er auch nicht. Wohin war er nur geflohen? Hatten Laura und die anderen seine Fährte aufnehmen können, oder irrten sie herum, ohne den Dolch einsetzen zu können?
    Das Dorf war verlassen, die Einwohner geflohen oder eingefangen und in den Palast gebracht. Veda sah, dass die Wehrgänge besetzt waren. Trotz Alberichs Abwesenheit waren die Soldaten auf der Hut und noch nicht von ihrem Herrn abgefallen. Erstaunlich.
    Die Tore waren geschlossen. Über den großen Hof waren unter großem Aufwand miteinander verknüpfte Netze gespannt worden, sodass ein Angriff aus der Luft nicht mehr so einfach war. Der Drecksack hatte vorgesorgt. So leicht kamen sie nicht hinein, auch nicht mit tausend Mann. Der Palast wurde vielleicht von nur einhundert Soldaten gehalten, aber sie saßen hinter den trutzigen Mauern.
    Sie konnten also einen Sturmangriff vergessen. Vielleicht kämen sie durch, aber nur unter großen Verlusten. Und dann, was wäre gewonnen? Was konnten sie von dort ausrichten? Cuan Bé war gefallen, die weitere Vorgehensweise des Schattenlords nicht bekannt, und Veda bezweifelte, dass sie den Palast lange gegen ihn verteidigen könnten. Vor allem, wenn er Rebellen gegen Rebellen einsetzte - und er verfügte über mehr von ihnen.
    Oder auch nicht, korrigierte sie sich. Jack hatte mit einigen Kriegern fliehen können, ebenso Deochar und Josce mit dem Titanendactylen. Wo immer sie waren - sie waren der hiesigen Truppe hinzuzufügen. Sie mussten nur wiedervereint werden!
    Also, welche Richtung zuerst? Cuan Bé? Morgenröte?
    Im Grunde genommen keines von beidem. Das Lager lag strategisch günstig, sie durfte es nicht aufgeben. Dieser Boden gehörte ihr, und niemand kam so leicht daran vorbei. Die geflohenen Gefährten konnten zu diesem neuen Stützpunkt gelangen, und der Schattenlord kam nicht einfach daran vorbei, sollte er den Sturm auf Morgenröte planen.
    Ha, dann

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