Die Skelettbande
und brachte damit alle zum Lachen.
»Dieser Hedonis ist morgen in
der Stadt. Zu seiner Lesung. Dann nehmen wir ihn uns vor!«, sagte Tim bestimmt.
»Jetzt kommt der Stein ins Rollen!«
Gabys Handy klingelte. Sie ging
ran und lauschte gespannt. »Was?«, sagte sie nervös, legte auf und schaute dann
ihre Freunde mit ernster Miene an. »Das war Paps... Die Skelettbande hat
wieder zugeschlagen!«
Im Büro von Kommissar Glockner
im dritten Stock des
Polizeipräsidiums brannte noch Licht. Ein Arbeitstag neigte sich dem Ende zu
und die meisten Beamten verließen um diese Zeit das Gebäude in ihren
wohlverdienten Feierabend. Kommissar Glockner arbeitete als Beamter des
gehobenen Dienstes nicht nach der Stechuhr und kam oft sehr spät nach Hause,
worüber sich seine Frau Margot des Öfteren beschwerte. Aber das gehörte zu
seinem Beruf.
Nervös schritt Kommissar
Glockner in seinem Büro auf und ab. Hin und wieder schaute er zum Fenster
hinaus. Der Mitarbeiterparkplatz hatte sich längst geleert und im Gebäude war
Ruhe eingekehrt.
Kommissar Glockner beobachtete,
wie seine Tochter Gaby mit Tim, Karl und Klößchen die Straße entlanggeradelt
kam. Er war jedes Mal wieder unsicher, inwieweit er die vier in seine Fälle
einweihen sollte. Er wusste, dass sie sich oft in Gefahr brachten. Deshalb
plagte ihn häufig ein schlechtes Gewissen. Aber er wusste auch, dass die vier
Freunde sich nicht davon abbringen lassen würden, auf eigene Faust zu
ermitteln. Er hatte es oft genug versucht und sie gewarnt. Und dass die vier
oft den richtigen Riecher gehabt und den Verbrechern das Handwerk gelegt
hatten, ließ sich nicht leugnen. Also fand sich Kommissar Glockner insgeheim
zähneknirschend damit ab, dass sie immer wieder auf Verbrecherjagd gingen. Aber
das würde er ihnen natürlich niemals sagen.
Gaby kam als Erste durch die
Tür, gefolgt von Tim,
Karl und Klößchen. Auf dem Arm
trug sie Oskar, der sofort heruntersprang, als er Kommissar Glockner sah, und
ihn überschwänglich begrüßte. »Paps, wir sind sofort gekommen, weil wir total
neugierig sind, was passiert ist«, sagte Gaby und drückte ihrem Vater einen
Kuss auf die Wange.
»Setzt euch erst mal.« Herrn Glockners
Stimme verriet, dass der Fall ihm Sorgen bereitete.
Die vier taten wie geheißen und
warteten gespannt.
»Nun ja. Wie ich Gaby schon
mitgeteilt habe, hat die Skelettbande wieder zugeschlagen. Was mir
Kopfzerbrechen bereitet, ist die Tatsache, dass der Einbruch dieses Mal nicht
in das übliche Muster passt: Es wurde nichts entwendet, sondern es fand eine
Art Geiselnahme ohne Erpressung statt.«
»Wie sollen wir das
verstehen?«, fragte Tim.
»Konrad Harkenthal, in dessen
Haus eingebrochen wurde, fand seine Frau und seine beiden Söhne gefesselt im
Keller vor. Ihnen wurde kein Schaden zugefügt. Auf die Wand hinter ihnen war
ein riesiger Totenschädel in Neonfarbe gemalt.«
Karl meldete sich zu Wort. »Und
es gibt keinen Hinweis auf eine Erpressung?«
»Soweit wir wissen, nein. Die
Bande hat sich aus dem Staub gemacht und sich auch nicht wieder gemeldet.«
Kommissar Glockner zuckte resigniert mit den Schultern. Er war mit diesem Fall
in eine Sackgasse geraten.
»Wie erklärt sich die Familie
diese Tat? Gibt es Feinde, die sie erschrecken oder einschüchtern wollen oder
so?«
Kommissar Glockner schüttelte
den Kopf. »Daran haben wir auch schon gedacht. Aber Herrn Harkenthal fiel
niemand ein, der mit ihm noch eine Rechnung offen haben könnte«, beantwortete
er die Frage seiner Tochter.
»Das finde ich alles sehr
seltsam. Die Skelettbande schlägt doch nicht ohne Grund einfach zu«,
befand Klößchen ganz richtig.
»Entweder verschweigt die
Familie Harkenthal etwas oder der Skelettbande geht es nicht nur um
Wertsachen. Vielleicht führt sie noch etwas ganz anderes im Schilde«, versuchte
Tim eine Erklärung.
»Da könntest du recht haben«,
entgegnete Herr Glockner nachdenklich.
Wenig später verabschiedeten
sich die vier von Kommissar Glockner. Gaby drückte ihren Vater noch einmal fest
an sich und ermahnte ihn, sich nicht allzu sehr den Kopf zu zerbrechen und bald
nach Hause zu kommen. Dann verließen sie das Büro. Draußen auf dem Gang
stellten sie sich in einem Kreis auf und steckten verschwörerisch ihre Köpfe
zusammen.
»Ich fresse einen Besen, wenn
es keinen Zusammenhang zwischen diesem Hedonis, der Familie Harkenthal und der Skelettbande gibt«, sagte Tim. »Aber wir haben ja keine Beweise. Deshalb wollte ich deinem
Vater auch
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