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Die Skelettbande

Die Skelettbande

Titel: Die Skelettbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Wagen standen, aber er dachte nicht länger darüber nach.
     
    »Warum hast du die Pakete nicht
einfach aufgemacht und geschaut, was drin ist?«, fragte Klößchen.
    »Dazu hatte ich nicht die Zeit.
Außerdem ist das strafbar. Postgeheimnis!«
    »Konntest du wenigstens die
Adressen aufschreiben?« Klößchen schaute Tim erwartungsvoll an.
    Tim nickte. Man merkte ihm an,
dass er auf etwas Wichtiges gestoßen war.
    »Und? Wie lauten die Namen?«
Gaby pustete sich aufgeregt eine Strähne aus ihrem Gesicht.
    »Der Kreis schließt sich
langsam«, sagte Tim geheimnisvoll.
    »Wie meinst du das?« Karl
beugte sich neugierig über die Namensliste, die Tim ihm unter die Nase hielt,
und studierte sie.
    »Ich glaub, mich streift ein
Bus!«
    »Wie?« Klößchen hörte auf an
dem Schokoriegel herumzuknabbern, den er bei dem Kiosk neben der Post gekauft
hatte.
    »Jochen Körberlein und Annette
Gardtmanns stehen auf der Liste.«
    »Hä?« Klößchen verstand nur
Bahnhof.
    »Nils heißt mit Nachnamen
Körberlein und Julius heißt mit Nachnamen Gardtmanns! Klingelt’s bei dir?«
    »Du meinst doch nicht etwa
unseren Nils aus der Parallelklasse und Julius, der im Jugendhaus in eurer
Fußballmannschaft spielt?«
    »Doch!« Karl grinste über beide
Ohren, als habe er eben die Entdeckung des Jahrhunderts gemacht. Gaby nahm ihm
die Liste aus der Hand und schaute ebenfalls darauf.
    »Jochen und Annette... Sind das
die Vornamen ihrer Eltern? Oder ihrer Geschwister, falls sie welche haben?«
    »Das müssen wir noch
recherchieren«, sagte Tim, »Karl, kriegst du das irgendwie übers Internet
raus?« 1
    »Klar, Häuptling. Kein
Problem!«
    »Moment mal!« Gaby zeigte aufgeregt
auf die beiden anderen Namen auf der Liste. »Olaf Knupke und Richard Schweiß!
Eine Ricarda Schweiß und ein Dennis Knupke sind bei uns im Hip-Hop-Kurs!«
    »Oh, mein Gott«, ächzte
Klößchen. »Was hat das zu bedeuten?«
    Tim zuckte mit den Schultern.
»Ich werd daraus auch nicht richtig schlau. Mir raucht langsam der Kopf.«
    Karl dachte laut nach: »Vier
Pakete, abgeschickt von der Assistentin des entführten Hedonis, die sich
äußerst verdächtig verhält. Das könnte bedeuten, dass die Entführung von
Hedonis mit den vier Personen irgendetwas zu tun hat. Außerdem sind die Kinder
aller vier Adressaten im Jugendhaus. Alles nur ein Zufall?«
    »Ich weiß nicht. Das mit dem
Jugendhaus passt nicht so recht ins Bild.« Gaby war skeptisch. »Andererseits
sind diese vermeintlichen Zufälle schon komisch. Vielleicht stoßen wir ja doch
noch auf was, wenn Klößchen und ich weiter den Hip-Hop-Kurs besuchen und ihr
zum Fußballspielen geht.«
    Klößchen schaute panisch.
»Nein, bitte nicht! Noch eine Hip-Hop-Stunde und ihr könnt mich begraben
lassen.«
    »Sieh’s mal so. Eine Stunde
Hip-Hop verbrennt so viele Kalorien, dass du danach umso mehr von deinen
Riegeln verdrücken kannst, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben.«
    »Ein schlechtes Gewissen ist
meinem Magen fremd«, konterte Klößchen.
    Die anderen lachten. Doch Tim
wurde sehr schnell wieder ernst. »Auf jeden Fall müssen wir herausfinden, was
sich in diesen Paketen befindet!«
    »Das ist richtig«, stimmte Karl
zu. »Wenn die Post morgen ausliefert, müssen wir auf der Lauer liegen.
    Dann wissen wir bald mehr.
Glücklicherweise ist ja Samstag und wir haben schulfrei.«

 
     
    Er blinzelte nervös, als die
vier großen Scheinwerfer gleichzeitig
angingen und alles in ein gleißendes Licht tauchten. Für einen Moment sah er
nichts. Dann fingen seine Augen höllisch an zu schmerzen. Die ganze Nacht hatte
er in diesem dunklen Raum zugebracht. Man hatte ihm während der Entführung
einen Sack übergestülpt, damit er nicht mitbekam, wohin man ihn brachte. Die
Fahrt zu dem unbekannten Ort hatte nicht allzu lange gedauert, deshalb glaubte
er, dass er sich noch irgendwo in der Stadt befinden musste. Aber das war jetzt
auch egal, denn was spielte das schon für eine Rolle? Die Entführer hatten ihn
in ihrer Gewalt und er wusste, dass es für ihn kein Entkommen gab. Seine Gegner
waren in der Überzahl und hatten alles perfekt geplant. Sie wollten an sein
Geld, da war er sich sicher. All die Jahre hatte er in der Angst vor einer
solchen Entführung gelebt.
    Er war ein Mann der
Öffentlichkeit. Sein Bekanntheitsgrad stieg — ebenso wie die Verkaufszahlen
seiner Bücher — ständig. Auf allen Bestsellerlisten waren seine Werke
vertreten. Das musste Erpresser doch förmlich anziehen.
    Warum habe ich kürzlich

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