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Die Skelettbande

Die Skelettbande

Titel: Die Skelettbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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ist
und was ihm bevorsteht!«
    »Nein!«, schrie Hedonis voller
Verzweiflung und versuchte, sich von seinen Fesseln zu befreien, indem er auf
dem Stuhl wild hin und her ruckelte.
    Die Skelette packten ihn und
schleppten ihn zurück in die dunkle Kammer, wo für Hedonis nach vier
Jahrzehnten die Vergangenheit Gegenwart wurde und eine grausame Fortsetzung
fand.

 
     
    Das Vogelgezwitscher war
ohrenbetäubend an die sem
Frühlingsmorgen. Klößchen lag auf dem Bauch hinter einer Hecke versteckt und
wartete. Da: Ein gelber Postwagen fuhr die schmale Straße entlang und hielt vor
dem Haus mit dem sorgsam gepflegten Rasen. Ein Mann stieg aus, ging um das Auto
herum, öffnete die Heckklappe und holte ein großes, quadratisches Paket heraus.
    Klößchen war jetzt hellwach.
Das war der Moment, auf den er gewartet hatte. Er richtete sich auf, griff nach
dem Fernglas, das um seinen Hals hing, und beobachtete durch ein Loch in der
Hecke, wie der Postbote durch das Gartentor zum Eingang des Hauses schritt und
klingelte. Es dauerte eine Weile, bis die Tür sich öffnete. Obwohl er ihn nicht
kannte, war Klößchen sicher, dass es sich bei dem Mann, der in der Tür stand,
um Jochen Körberlein handeln musste.
    Körberlein sah noch etwas
verschlafen aus, seine Haare waren zerzaust und dunkle Bartstoppeln bedeckten
seine Wangen. Sein überraschter Gesichtsausdruck verriet, dass er kein Paket
erwartet hatte. Er wechselte ein paar Worte mit dem Zusteller, die aus der
Entfernung aber nicht zu verstehen waren. Dann nahm er das Paket entgegen und
ging zurück ins Haus. Das war der Startschuss! Jetzt durfte Klößchen keine Zeit
verlieren. Er wartete, bis der Postwagen außer Sichtweite war, dann sprang er
auf, kletterte über den Gartenzaun und pirschte sich zum Haus.
    Mit dem Rücken presste er sich
eng an die Hauswand und bewegte sich leise zu den großen Glasschiebetüren.
Vorsichtig spähte er ins Wohnzimmer. Vorhänge versperrten ihm die Sicht, sodass
er sich etwas nach vorne beugen musste.
    Das Paket lag nun auf einem
ovalen Holztisch mitten im Raum. Jochen Körberlein kam mit einer großen Schere
in der Hand aus der Küche und begann, die Paketschnüre zu durchschneiden.
Plötzlich bemerkte er, dass die Schiebetür noch einen Spalt offen stand. Er
legte die Schere beiseite und setzte sich in Bewegung.
    Blitzschnell drückte Klößchen
sich noch enger an die Wand. Körberlein schaute in den Garten, sah Klößchen
aber nicht und schloss die Tür. Dann ging er zurück zum Tisch und beschäftigte
sich wieder mit dem Paket.
    Unter der Umhüllung kam eine
graue Box zum Vorschein. Er öffnete sie und sah hinein. Vor Schreck ließ er den
Deckel fallen und wich einen Schritt zurück.
    Klößchen konnte das Entsetzen
im Gesicht des Mannes sehen. Was war in dem Paket?
    Körberlein verharrte einen
Moment regungslos. In Klößchen schwand die Hoffnung, dass er den mysteriösen
Gegenstand anfassen, geschweige denn herausholen würde. Doch dann gab
Körberlein sich einen Ruck und griff in die Box. Klößchen stockte der Atem, als
er sah, was Körberlein in den Händen hielt: Es war ein riesiger Totenschädel!
     
    Zur gleichen Zeit spielten sich
ganz ähnliche Szenen in anderen Teilen der Stadt ab. Drei weitere Pakete wurden
ausgeliefert und drei weitere Totenköpfe versetzten die Empfänger in Angst und
Schrecken.
    Wenig später trafen sich Tim,
Karl, Klößchen und Gaby in der Eisdiele zur Lagebesprechung. Sie saßen unter
einem großen Sonnenschirm vor dem Café, das wegen des schönen Wetters schon
recht gut besucht war.
    Klößchen war so aufgeregt, dass
er sogar beinahe vergaß, wie sonst üblich, möglichst schnell zu bestellen. »Ist
das makaber! Ob die echt sind?«, fragte er in die Runde.
    »Vielleicht. Aber sie können
natürlich auch aus Plastik gewesen sein«, erwiderte Karl.
    »Wenn sie die Schädel aus
irgendwelchen Gräbern ausgebuddelt haben, dann haben wir es mit Psychopathen zu
tun!«, gruselte sich Klößchen.
    »Ich vermute, dass die
Totenkopfaktion den Empfängern Angst einjagen sollte. So wie in den
Mafiafilmen, wo man abgeschnittene Finger als Warnung verschickt«, sagte Tim.
    »Igittigitt. Was schaust du dir
denn alles an?«, ekelte sich Klößchen. Seine Mundwinkel schoben sich zu einem
Grinsen wieder schlagartig nach oben, als sein Eisbecher mit extra viel Sahne
serviert wurde.
    »Auf jeden Fall wissen wir
jetzt, dass Helga Becker mit der Skelettbande und wahrscheinlich auch
mit der Entführung von Hedonis zu tun

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