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Die Sklavin des Sultans: Roman (German Edition)

Die Sklavin des Sultans: Roman (German Edition)

Titel: Die Sklavin des Sultans: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Johnson
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Großwesir zündet die Kerzen in den Laternen an und singt leise vor sich hin – Der Jäger und die Taube , ein zärtliches, hübsches Lied, sehr beliebt bei den Frauen im Harem. Ich spüre, wie sich mein Magen vor Ekel verkrampft. Sieht er mich so: als hilflose Beute, die gleich von seinem Pfeil durchbohrt wird?
    Schließlich hat er seine Vorbereitungen beendet und hockt sich neben mich. »So, Nus-Nus, das ist doch nett, oder? Nur wir beide. Ismail denkt, du bist tot – falls er überhaupt an dich denkt. Jetzt gehörst du mir, und ich kann mit dir machen, was ich will.« Er schiebt mein Gewand hoch, entblößt meine Genitalien und betrachtet, was davon noch übrig ist. Dann nimmt er meinen Penis in die Hand und betastet ihn schadenfroh. »Saubere Arbeit, was? Nicht umsonst habe ich den besten Mann in dem Fach bezahlt, nachdem ich gesehen hatte, welches Gemetzel die anderen veranstalten. Verpfuschte Eingriffe, Infektionen, Blutvergiftung. Man musste sich entscheiden.«
    Sein Blick wandert träge über mich hinweg. Er genießt die Macht über jemanden, der ihn unter anderen Umständen ohne Zögern getötet hätte. » Spadones , das Ausreißen der Hoden; thlibaie , das Zerquetschen, oder sandali , das Entfernen sowohl der Hoden als auch des Penis, die bei Schwarzen häufigste Methode. Bei dieser Art von Kastration ist mit einer hohen Sterblichkeitsquote zu rechnen, und denjenigen, die sie überleben, bleibt so wenig, dass sie schon beim Wasserlassen Probleme haben.« Er beugt sich tiefer über mich. »Black John trägt eine lange silberne Nadel mit einem Smaragd auf seinem Turban: Hast du sie schon einmal gesehen?«
    Ich habe sie gesehen, aber ich starre über seine Schulter hinweg ins Leere, als wäre er gar nicht da. Trotzdem entgeht mir das schlaue Lächeln in seiner Stimme nicht, als er sagt: »Das ist keine Nadel, weißt du, sondern ein hohles Röhrchen. Das benutzt er zum Pinkeln.« Als er zudrückt, fahre ich vor Schmerz zusammen. »Du hattest Glück. Ich habe beschlossen, dir nicht alles wegzunehmen, denn ich sah dein Potenzial als eine Anlage für die Zukunft.«
    Ich werde dich umbringen, dir den Schädel zertrümmern und sehen, wie sich die Maden in deinen Augenhöhlen winden!
    »Xenophon berichtet, dass heimtückische Pferde, wenn sie kastriert werden, ihre schlimmsten Charaktereigenschaften verlieren, dass sie ihren Reiter nicht mehr beißen oder abwerfen und sich sehr gut für den Kriegsdienst eignen. Ebenso behalten kastrierte Hunde ihre Kraft und ihre Fähigkeit zum Jagen, laufen ihrem Herrn aber nicht mehr weg. Ich glaube, dasselbe und noch mehr gilt auch für Menschen. Die Entfernung der Hoden macht sie friedlicher. Dankbarer auch, hoffe ich. Außerdem habe ich gehört, dass die Prozedur den Geschlechtsakt tatsächlich bereichern kann, statt ihn zu verhindern, und die Lust nicht vermindert wird, wenn der Eingriff erst nach Beginn der Pubertät erfolgt. Ich bin überzeugt, dass es mit der nötigen Ermunterung auch bei dir so sein wird, Nus-Nus. So hatte ich mir unsere Begegnung zwar nicht vorgestellt, aber willst du mir vorwerfen, dass ich die Gelegenheit beim Schopf ergreife, wenn sie sich so hübsch ergibt? Ein süßes Liebesspiel, dann bringen wir dich dahin zurück, wo wir dich gefunden haben, und zertrümmern dir tatsächlich den Schädel. Niemand wird erfahren, dass du das Massaker einige kurze Stunden überlebt hast. Es ist wirklich eine Schande, dass es so weit kommen musste, Nus-Nus. Alles hätte ganz anders sein können, wenn du nicht so … starrköpfig wärst. Im Grunde wollte ich immer nur eins: dich in die Kunst der Lust einführen. Du bist in vieler Hinsicht ein so fähiger Bursche, es hätte deine Erziehung wunderbar abgerundet. Was für eine Verschwendung dieses herrlichen Körpers.«
    Er gibt dem Sklaven ein Zeichen. Zusammen drehen sie mich um und lagern mich so, dass sich mein Gesäß ihm darbietet. Als er den Jungen entlässt, fällt mir mit Grauen ein, wie Alys in der ersten Nacht in Ismails Bett genauso präsentiert wurde. Dann spüre ich seine Hände auf mir, und mit einem Mal bin ich wieder in der Wüste, wo ich zum ersten Mal vergewaltigt werde, und es fühlt sich wie ein Alptraum an, in dem man von einem Monster verfolgt wird, aber nicht rennen kann …
    Der Inhalt meines Magens steigt in mir auf und ergießt sich mit solcher Vehemenz über die protzigen Seidenkissen, dass er sogar auf den französischen Spiegeln landet.
    »Pfui!«, schreit der Großwesir voller Ekel. Er

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