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Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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erwiderte der Junge ebenso leise. »Vielleicht Edelsteine?«
    Sie fuhren dicht an eine steil aus dem Wasser aufragende Wand heran und sahen große in den Fels gesprenkelte Splitter im Licht der Fackel funkeln.
    Elli, die einst im herrlichen Palast Goodwins gewesen war, erriet sogleich, was da funkelte.

    »Fred, das sind Brillanten!«
    »Schwindelst du schon wieder?«
    »Aber nein, glaub mir, es sind Brillanten!«
    »Wären es lieber Käsestücke«, sagte der Junge mürrisch.
    »Aber versteh doch, Fred, das sind ganz teure Steine… und schön sind sie auch«, fuhr das Mädchen fort.
    »Was nutzt uns das?«
    »Ach, das verstehst du nicht. Fred, sei doch so lieb und brich ein paar Steine heraus. Wenn wir einmal hinauskommen, ich wollte sagen, sobald wir wieder draußen sind, lasse ich mir beim Juwelier eine schöne Spange und ein Armband damit besetzen.«
    Fred begann lustlos im Fels zu stochern. Er löste einige Steine heraus, doch als ihm das Messer beinahe ins Wasser fiel, wurde er so zornig, daß er die Steine in den See werfen wollte. Er besann sich aber, warf sie Elli vor die Füße und begann zu rudern.
    Als die Brillantenhöhle hinter ihnen lag, sagte das Mädchen nachdenklich:
    »Weißt du, Fred, ich glaube, hier beginnen die Wunder.«
    »Na und?« entgegnete Fred mürrisch. »Du wirst jetzt wohl überall Wunder sehen!«
    »Und ich sag dir, dieser Weg führt bestimmt ins Wunderland.«
    Fred erwiderte nichts, aber seinem Gesicht konnte man ablesen, daß dies sein sehnlichster Wunsch war.

DER FISCHFANG
    Am neunten Tag der Reise ging der Proviant zu Ende. Elli war vom Hunger schon ganz schwach, auch um Toto stand es schlecht, nur Fred hielt sich noch gut auf den Beinen.
    Sie fuhren auf einem langen schmalen See, als Fred auf der steilen Uferwand plötzlich etwas Seltsames erblickte.
    »Schnecken!« rief der Junge aus. »Da haben wir etwas zu essen!«
    Dabei fiel ihm jedoch ein, daß der Vater ihm bei Wanderungen durch die Prärie oft gesagt hatte: »Du sollst von einer Nahrung, die du nicht kennst, nicht viel auf einmal essen, mein Junge! Sie kann schädlich sein!«
    Deshalb wollte Fred die Schnecken zuerst selbst einmal probieren. Mit Widerwillen schluckte er ein kleines Stück herunter – es hatte einen unangenehmen, scharfen Geschmack. ›Das ist nichts für Elli‹, entschied er und spie den unzerkauten Rest aus.
    Das war richtig so, denn bald verspürte er ein Brennen im Magen, es wurde ihm schwindlig, und er verlor das Bewußtsein.
    Bestürzt eilte Elli ihrem Cousin zu Hilfe. Sie steckte den brennenden Span in einen Spalt am Bug des Bootes, spritzte Fred Wasser ins Gesicht und gab ihm aus der Feldflasche zu trinken.
    Nach einigen Minuten schlug der Junge die Augen auf, aber da zischte es plötzlich, und die Fackel erlosch.
    »Das kostet uns wieder ein Streichholz«, seufzte Fred. »Aber die Späne sind ja auch schon fast zu Ende…«
    Die Schnecken waren also ungenießbar, und wieder erhob sich das Gespenst des Hungers drohend vor unseren Wanderern. Fred zündete einen Span an, und man fuhr schweigend weiter.
    Plötzlich blitzte etwas auf. Eben war eine Schnecke von der Wand gerutscht und ins Wasser gefallen, und im gleichen Augenblick hatte sie ein großer Fisch, der aus dem Wasser schnellte, geschnappt. Auf der Oberfläche bildeten sich ein paar Kreise…
    »Bin ich aber dumm!« rief Fred. »Wie lange werde ich noch wachsen müssen, um ein richtiger Mann zu werden? Alle unsere Mißgeschicke kommen von meiner Dummheit! Warum hab ich nicht an die Fische gedacht?«
    »Aber Fred, wie willst du sie denn fangen?«
    »Ha, ha, ha«, lachte Fred, »das laß meine Sorge sein!«
    Fred nahm aus dem Futter seiner Mütze eine Angelschnur mit einem Haken heraus, löste dann eine Schnecke von der feuchten Wand, schnitt ein Stück davon ab, spießte es auf den Haken auf und warf ihn über Bord.
    Es verging nur kurze Zeit, da straffte sich die Angelschnur, Fred riß sie an sich, und schon lag auf dem Boden des Bootes ein kurzer dicker Fisch mit grauen Schuppen und blaßrosa Flossen. Anstelle der Augen hatte er zwei kurze runde Auswüchse: Der Fisch war blind.
    »Vielleicht ist der Fisch giftig?« sagte Fred nachdenklich.
    »Lieber Fred, laß mich ihn probieren!« bat Elli.
    »Nein«, entgegnete Fred entschieden. »Das soll Toto tun. Ich werde ihm aber nur ein ganz kleines Stückchen geben.«
    Der Junge schlug dem zuckenden Fisch das Ruder auf den Kopf, schabte die Schuppen ab und gab ein Stückchen dem Hund. Toto

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