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Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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nahe herangekommen waren, sahen Fred und Elli eine Festungsmauer von vierfacher Mannshöhe. Mit Staunen gewahrten sie, daß die Mauer mit ungewöhnlich grellen Bildern bedeckt war, die unter der unterirdischen Feuchtigkeit nicht gelitten hatten, obwohl sie gewiß schon jahrhundertealt waren.
    Das waren nämlich Mosaikbilder aus winzigen farbigen Glasstücken, denen die Zeit nichts anhaben konnte.
    Eines stellte einen König dar, der über seine Untertanen Gericht hielt. Er saß in prächtigem Gewande auf einem Thron, vor dem die Angeklagten, jeder mit einem Strick am Hals, knieten. Ein anderes zeigte ein Festgelage, ein drittes Sportspiele.
    Die Gesichter und Figuren kamen Elli bekannt vor. Sie hatte diese kleinen, dicken Menschlein mit den großen Köpfen auf dicken Nacken und mit mächtigen Fäusten schon irgendwo gesehen…
    »Die Springer!« rief Elli aus und duckte sich, als erwarte sie einen Schlag. »Erinnerst du dich, Fred, ich hab dir von Goodwin erzählt, der mit einem Luftballon fortflog? Als wir zu Stella zogen, um uns bei ihr Rat zu holen, versperrte uns der Berg der Springer den Weg, über den uns dann die Fliegenden Affen trugen… Die Bilder zeigen genau diese Springer. Wenn sie noch da sind, müßten wir das Schlimmste befürchten!«
    »Aber Elli, siehst du denn nicht, daß hier seit Jahrhunderten niemand mehr lebt? Gehen wir weiter!«
    Plötzlich fing Elli zu lachen an.
    »Sieh, eine Sechsfüßerjagd! Glaubst du auch jetzt noch, daß das Land der unterirdischen Erzgräber noch sehr weit ist?«
    Eine der Wandmalereien stellte dar, wie zahlreiche dicke Menschlein, mit Lanzen in den Händen, einen Sechsfüßer angriffen, der, auf den Hinterbeinen stehend, mit den Vordertatzen die Feinde abwehrte.
    Da hörten sie im Rücken ein lautes Bellen. Fred wandte sich um und rief:
    »Schau, da sind sie ja!«

WAS MIT DEM BOOT GESCHAH
    Dem Ufer zu trabte – wohl zur Tränke – eine Herde Sechsfüßer. Schwerfällig stapften die Tiere mit ihren kurzen, kräftigen Beinen. An Totos Gebell hatte Fred erkannt, daß Unheil im Anzug war.
    Wenn so ein Ungetüm aus Versehen in das Boot trat, würde es in Trümmer gehen.
    Fred rannte, mit den Armen fuchtelnd und schreiend, zum Fluß hin. Elli folgte ihm. Da sie aber nicht so schnell laufen konnte, blieb sie weit zurück…
    Das Gebell und die Schreie erschreckten die Sechsfüßer, die kehrtmachten und in den Gang zurücktrabten, aus dem sie aufgetaucht waren. Ein Tier aber, das seitlich abgekommen war, trat unversehens auf das Heck des Bootes. Es gab einen Knack, und das Heck zerbrach. Zum Glück war Toto an den Bugring angebunden und blieb unversehrt.
    Kreidebleich blickten sich die Kinder an.
    »Das ist meine Schuld!« rief Elli weinend. »Was hat mich nur zu dieser Stadt getrieben?«
    Fred tröstete seine Cousine:
    »Ich glaube, unsere Irrfahrt ist bald zu Ende. Den Rest des Weges werden wir auch zu Fuß schaffen.«
    »Und wenn der Fluß die ganze Breite der Höhle einnimmt? Was tue ich dann, wo ich doch so schlecht schwimme?«
    »Da werde ich dir eben helfen, ich bin ja ein guter Schwimmer«, sagte Fred so, als wollte er sich selbst Mut machen.
    Mit dem Boot war nichts mehr anzufangen. Die Kinder lasen zusammen, was heil geblieben war, und zogen traurig weiter. Toto, der sogleich vergaß, welche Todesgefahr ihm eben gedroht hatte, rannte schnuppernd am Ufer hin und her, und niemand hätte sagen können, was für eine Beute er sich da erhoffte.
    Sie legten etwa eine halbe Meile zurück. Über die schlüpfrigen Ufersteine zu gehen und dazu noch das Gepäck zu tragen war natürlich weit ermüdender, als im Boot zu sitzen und gemächlich dahinzugleiten. Erst jetzt begriff Elli, was ihnen das Boot gewesen war…
    Toto, der sich ein ganzes Stück vom Wasser entfernt hatte, begann laut zu bellen. Aber das war nicht ein unruhiges, sondern ein frohes Bellen. Elli und Fred liefen schnell zu der Stelle hin und erblickten da zu ihrer großen Freude auf einer steinernen Erhöhung ein umgestülptes Boot, dessen Haut aus Sechsfüßerleder und die Versteifungen aus Tierknochen bestanden.
    »Mir geht ein Licht auf«, sagte Fred. »Diese Springer, wie du sie nennst, haben wohl vor langer Zeit hier gelebt, dann mußten sie aus irgendeinem Grunde in die obere Welt ziehen. Hier kommt man aber nur auf dem Wasser hinaus, deshalb bauten sie sich Boote aus Leder und Knochen von Sechsfüßern. Eines war zuviel, und sie ließen es zurück. Vielleicht dachten sie, es später einmal abzuholen.

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