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Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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wurde der Gang breiter und mündete in eine große runde Höhle, in der mehrere Öffnungen zu sehen waren. Welche von ihnen führte aber ins Freie?
    Fred ging auf eine Öffnung zu und nahm ein Stück Kreide aus der Tasche.
    »Ich werde jeden Gang, in dem wir waren, mit Kreide markieren«, sagte er und zeichnete ein Kreuz an die Wand.
    Ihre Suche führte zu nichts. Mehrere Stunden lang irrten die Kinder durch das Labyrinth der Gänge. Die einen endeten in Sackgassen, andere waren so eng, daß man nicht hindurchkam, wieder andere führten in die Tiefe…
    Ohne den Faden und die vielen Kreidezeichen an den Wänden hätten sich die Kinder längst in dem furchtbaren Labyrinth verirrt. Jedesmal, wenn sie zum Ausgangspunkt zurückkehrten, rollten sie den Faden wieder sorgfältig auf.
    Erschöpft gingen sie nun den Gang zurück, in dem sie ihr Gepäck gelassen hatten. Plötzlich hörten sie ein lautes Bellen.
    »Toto ist etwas zugestoßen!« schrie Elli.
    Als die Kinder keuchend herbeistürzten, bot sich ihnen ein schrecklicher Anblick. Toto verteidigte verzweifelt den Proviant gegen ein Dutzend Ratten. Einige lagen schon tot auf dem Boden.
    Als sich die Kinder mit den Fackeln zeigten, stoben die Ratten auseinander.
    »Wie gut, daß wir den Hund bei den Sachen gelassen haben«, sagte Fred.
    »Ja, wir wären sonst Hungers gestorben…«, sagte Elli zitternd.
    Sie ließ sich auf den Koffer nieder, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    »Du weinst?« rief Fred und drückte Elli zärtlich an sich. »Das hätte ich von einem so tapferen Mädchen nicht erwartet! Nur Mut, wir werden schon wieder herauskommen… Noch haben wir den Hauptausgang der Höhle nicht untersucht, er ist bestimmt der richtige… Komm, laß uns gehen…«
    Elli konnte aber keinen Fuß mehr vor den anderen setzen, so müde war sie.
    »Schön, dann wollen wir eben hier übernachten«, sagte Fred.
    Er nahm die Hülle vom Koffer ab, klappte ihn auf, befestigte die Wände mit Schrauben, und siehe – aus dem Koffer wurde ein langes, rechteckiges Boot.
    »Das geht nicht unter!« sagte Fred stolz und klopfte auf die Luftkissen am Bug- und Heckteil des Bootes. »Das wird dein Lager sein. Der Mundvorrat und der Hund kommen ins Boot. Toto wird dich wärmen und den Proviant bewachen.«
    »Und du?«
    »Ich wickle mich in die Hülle ein, sie ist dicht und warm.«
    Die Kinder wußten nicht, wie lange sie geschlafen hatten, als Toto sie durch sein Gebell weckte. Es galt den Ratten, die sich wieder herangeschlichen hatten.
    Zum Frühstück verringerte Fred die Ration auf die Hälfte.
    Er selber trank keinen Schluck Tee, Elli aber bekam einen vollen und Toto einen halben Feldflaschendeckel eingeschenkt.
    Dann spaltete er jede Fackel mit seinem Messer der Länge nach in zwei gleiche Teile und band alle zu einem Bündel zusammen.
    »Weißt du. Elli«, sagte Fred entschuldigend, »ich bin sicher, daß man uns retten wird, wir müssen nur ausharren.«
    Den Tag verbrachten die Kinder an der Einsturzstelle. Sie lauschten gespannt, ob nicht Stimmen von der anderen Seite kämen, aber leider blieb alles stumm.
    Mehrmals riefen und klopften sie, doch niemand erwiderte.
    Nach mehreren Stunden sagte Fred entschieden:
    »Nein, Elli, wir können nicht dasitzen und auf Hilfe warten, wenn uns das Leben lieb ist. Die Steinwand ist wahrscheinlich zu dick, darum hören wir die Hacken und Brecheisen nicht, mit denen der Vater und seine Kameraden auf der anderen Seite arbeiten… Ich bin ganz sicher, daß sie dort sind…« Die Stimme des Jungen zitterte, doch er fuhr tapfer fort: »Auch wenn unsere Chance nur eins zu hundert steht, dürfen wir sie nicht versäumen… Komm, laß uns weitersuchen!«
    »Gut«, sagte Elli. »Aber was fangen wir mit dem Koffer an? Sollen wir ihn wieder zurücklassen?«
    Fred dachte nach.
    »Wir werden ihn wohl mitnehmen müssen«, entschied er schließlich. »Er ist zwar schwer, aber er ersetzt uns ja das Bett, ohne ihn würden wir in der Höhle nicht schlafen können. Außerdem ist es möglich, daß wir heute weit vorwärts kommen und nicht mehr hierher zurückkehren. Ich werde den Koffer und den Proviant tragen, und du wirst den Faden abrollen.«
    »Wozu brauchen wir den Faden, wo doch Toto bei uns ist?«
    »Vater hat gesagt, wir sollen mit dem Faden gehen. Und so wird’s gemacht!« erwiderte Fred.
    Wieder machten sich unsere Freunde auf den Weg. Diesmal wählten sie den breitesten Gang, denn Fred hatte eine schwache Hoffnung, daß dieser irgendwo abbiegen

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