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Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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Weil sie die Gewohnheiten dieser Tiere kannten, legten sie das Boot auf die Erhöhung, damit es nicht beschädigt werde. Und so ist es zu unserem Glück erhalten geblieben.«
    »Gewiß, nur so kann es gewesen sein«, sagte das Mädchen.
    »Ich hol mal schnell das Ruder!« rief Fred.
    »Laß mich nicht allein, ich fürchte mich«, rief Elli. Da hob Fred sie empor und setzte sie auf den gewölbten Boden des Bootes.
    Er kam schnell zurück. Beide schleppten nun das Boot, das viel größer und schwerer war als ihr Kofferboot, mit großer Mühe zum Wasser. Das Leder der Sechsfüßer mußte wohl von hervorragender Qualität sein, denn das Boot war sehr gut erhalten, außerdem war es geräumig und stabil.
    Fred setzte sich ans Heck, ergriff das Ruder, und das kleine Fahrzeug trieb schnell auf den Wellen dahin.

IM LAND DER UNTERIRDISCHEN ERZGRÄBER
    Kurz nach dem aufregenden Zwischenfall mit den Sechsfüßern befiel die Kinder eine bleierne Müdigkeit. Jetzt hätten sie es nicht mehr gewagt, am Ufer zu übernachten – die Tiere konnten ja wiederkommen! Bald entdeckte Fred eine kleine Bucht mit steilen Ufern, die niemand hätte überwinden können, und legte an.
    »Ich hoffe, das ist unser letztes Nachtlager hier. Morgen werden wir gewiß schon bei den Erzgräbern sein«, sagte Elli nach dem Essen, das aus rohem Fisch bestand, und machte es sich auf dem Boden des Bootes bequem.
    »Fürchtest du nicht, daß man uns schlecht aufnehmen könnte?« fragte Fred besorgt.
    »Aufrichtig gesagt, ja«, gestand Elli. »Ramina hat gesagt, daß die Erzgräber keine Fremden mögen. Ich kann es auch nicht vergessen, wie grimmig das Gesicht des Kriegers war, der seinen Pfeil auf mich abschoß… Jetzt hoffe ich nur, daß sie uns nichts tun werden, wenn sie erfahren, daß wir noch Kinder sind, die nur ein Zufall in ihr Land verschlagen hat…«
    »Das wäre gut so«, beendete Fred das Gespräch.
    Am Morgen ging die Reise weiter. Es wäre ja auch sinnlos gewesen, das Unvermeidliche hinauszögern zu wollen.
    Es vergingen mehrere Stunden, das Licht war jetzt heller, das Gewölbe breiter und höher, und vor unseren Reisenden tat sich das Land der unterirdischen Erzgräber auf.
    Das war selbst für Elli ein ungewöhnlicher Anblick, obwohl sie doch schon zum zweiten Male hier war. Fred stand wie gebannt da: Die gewaltige Höhe der Höhle mit den goldgelben Wolken, die schwermütige herbstliche Landschaft mit den bewaldeten Hügeln und eingestreuten kleinen Dörfern, die Stadt, die in der Ferne schimmerte, machten auf ihn einen gewaltigen Eindruck.
    Schon allein dieser Anblick war die weite und gefährliche Reise wert. Es fragte sich nur, ob die Herren dieses wunderbaren Landes unseren Freunden nichts Böses zufügen würden.
    Plötzlich fing Toto zu sprechen an.
    Elli wunderte sich nicht darüber – die Höhle gehörte ja zum Wunderland, in dem alle Tiere sprachen. Allein Fred war verblüfft und konnte es nicht fassen.
    »Toto, du sprichst ja wie ein Mensch!« rief er aus.
    »Was ist da schon Besonderes dran, wau, wau?« erwiderte das Hündchen. »Ein Wunderland ist ja gerade der rechte Ort für unsereins, denn nur hier können wir unsere Fähigkeiten wirklich zeigen…«
    Fred mußte herzlich lachen.
    »Sieh da, du sprichst wie ein Schönredner. Das sollte sich unsere Lehrerin, Frau Brown, anhören! Ich wette, sie würde dir eine Eins geben!«
    Toto sagte selbstgefällig:
    »Ich würde nicht schlechter lernen als ihr Jungen!«
    Unterdessen war der Fluß seichter geworden, und plötzlich gab es ihn nicht mehr. Man konnte sehen, wie das Wasser zischend und schäumend zwischen die Felsen hindurch in der Erde verschwand.
    Unsere Wanderer trennten sich vom Boot und gingen zu Fuß weiter. Sie waren unbeschwert, denn von den mitgenommenen Sachen war fast nichts mehr da. Bedrückt von der ungewöhnlichen Umgebung, legten sie schweigend ein paar Meilen zurück. Nur Toto brummte etwas vor sich hin, anscheinend, um sich in seiner neuerworbenen Fähigkeit zu üben.
    Bis zur Stadt war es nicht mehr weit.
    »Was ist das?« rief Elli plötzlich aus.
    Toto heulte markerschütternd, denn was er da sah, verschlug ihm die Sprache. In den Wolken war nämlich ein Pünktchen aufgetaucht, das schnell größer wurde und plötzlich einen ungeheuren Drachen mit einem Reiter auf dem Rücken erkennen ließ.

    Der Drache stieg tief hinab und zog ein paar Kreise um die Wanderer. Sein gelbweißer Bauch glänzte, die hautbespannten Flügel rauschten. Der Reiter, einen Bogen in

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