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Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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den Händen und einen Köcher mit Pfeilen am Rücken, beobachtete die Kinder. Sein blasses Gesicht mit der Hakennase war reglos. Dann wendete er den Drachen und flog auf die Stadt zu.
    »Nur keine Angst!« sagte Fred, der wieder Mut gefaßt hatte. »Auf die erste Begegnung kommt es an. Jetzt wird er unsere Ankunft melden. Elli, ordne dein Haar, du bist ja ganz zerzaust…«
    Nach ein paar Hundert Schritt sahen Fred und Elli eine bunte Menschenmenge aus dem Stadttor strömen. Elli erbleichte, doch als die Menge näher kam, faßte sie sich ein Herz und ging auf eine Gruppe Männer zu, die sich durch ihr würdiges Aussehen von den anderen unterschieden.
    »Wir begrüßen euch von Herzen, meine Herren Bewohner des unterirdischen Landes.«
    Elli und Fred machten eine tiefe Verbeugung, doch Toto begann zu bellen, was in den vordersten Reihen Verwirrung auslöste.
    Als der Hund sich beruhigte, fuhr Elli fort:
    »Glaubt nicht, daß wir Feinde oder Spione sind. Ein Zufall hat mich und meinen Cousin in euer Land verschlagen. Wir haben in unserer Heimat eine Höhle untersucht, und dann…«, Ellis Stimme zitterte, »und dann schnitt uns ein Erdsturz den Rückweg ab. Um uns zu retten, gingen wir immer weiter, dann fuhren wir viele Tage mit einem Boot, wir wissen gar nicht mehr, wie lange schon…«
    Während sie so sprach, ging wieder ein Krieger mit einem Drachen in der Nähe nieder. Er sprang behende ab und trat auf einen Mann zu, der in würdiger Haltung in vorderster Reihe stand. Vor diesem machte er eine tiefe Verbeugung und sagte etwas. Darauf sprach der Mann, der kein anderer war als König Mentacho:
    »Mädchen, du lügst. Eben wurde mir gemeldet, daß euer Boot aus der Haut und den Rippen eines Sechsfüßers besteht. Bei euch oben kann es solche Boote nicht geben, die werden nur hier, unter der Erde, hergestellt.«
    »Verzeiht, mein Herr«, entgegnete Elli tapfer, doch ein Höfling wies sie zurecht: »Du sollst Eure Majestät sagen!« – »Ich bitte um Verzeihung, Eure Majestät«, fuhr Elli fort, »unser Boot war aus Holz und Zeltbahn gebaut, aber ein Sechsfüßer hat es bei der verlassenen Stadt der Springer zertrampelt. Am Ufer haben wir dann diesen Lederkahn entdeckt, der sicher aus alten Zeiten stammt.«
    Die schlichten Worte Ellis machten auf die Zuhörer Eindruck, und ihre Gesichter hellten sich auf.
    König Mentacho sagte:
    »Du sprichst wohl die Wahrheit. Aber jetzt sag uns, wie du heißt, wer du bist, wer dieser Knabe ist und was für ein wunderliches Tier du auf dem Arm hältst.«
    Elli beantwortete die Fragen in umgekehrter Reihenfolge:
    »Dieses Tierchen ist mein Hund…«
    »Ich hab die Ehre, mich vorzustellen: Toto!« fiel ihr das Hündchen ins Wort. »Bei näherer Bekanntschaft dürft Ihr mich Totochen nennen.«
    »Schweig, du Unverschämter!« fuhr Elli das Hündchen an und zog es am Ohr. »Seht, das ist ein sehr kluger und treuer Hund, nur etwas geschwätzig und vorlaut. Und der Junge, über den ihr mich fragtet, ist mein Cousin Fred Cunning aus Iowa. Er ist tapfer und gewandt und auch ein guter Reiter. Er kommt jetzt in die vierte Klasse. Was soll ich Euch von mir sagen? Ich heiße Elli Smith und bin ein ganz gewöhnliches kleines Mädchen aus der Steppe von Kansas.«
    Da kam aus der Menge eine giftige Stimme:
    »Glaubt ihr kein Wort! Dieses ganz gewöhnliche kleine Mädchen hat zwei mächtige Zauberinnen, Gingema und Bastinda, umgebracht und den mächtigen Urfin Juice mit seinen grimmigen Holzsoldaten besiegt. Ich bitte Eure Majestäten um Verzeihung, daß ich ohne Erlaubnis zu sprechen wagte, aber ich konnte nicht an mich halten.«
    »Wer spricht da? Ach so, Ruf Bilan«, rief der kleine feiste König Barbedo aus. »Na, tritt vor, versteck dich nicht. Du erzählst ja interessante Dinge.«
    Die Anwesenden gaben den Weg frei. Ein Mann in Dienertracht trat hervor. Er blickte aus kleinen, verschwollenen Augen mit unverhohlener Feindschaft auf Elli. Toto bellte wütend, das Mädchen aber lachte.
    »Oh, das ist ja der Verräter Ruf Bilan, der ehemalige erste Minister seiner Majestät Urfin Juice. Ihr lebt, wie ich sehe? Und wir oben dachten schon, die Sechsfüßer hätten Euch zerrissen in der Höhle, in die Ihr vor dem Zorn des Volkes geflüchtet seid. Aber hier scheint es Euch ja auch nicht glänzend zu gehen?«
    Die Menge kicherte, und selbst die sieben Könige mußten lächeln. Diese Worte wirkten, und das dicke Gesicht Ruf Bilans lief rot an.
    König Mentacho verschlug es fast die Sprache vor

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