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Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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Thronsessels und fragte mit klarer, leicht schnarrender Stimme, wie Elli sich fühle…
    Der Junge glaubte zu träumen, und doch war alles Wirklichkeit; er stand im Thronsaal des Palastes, den Goodwin gebaut hatte, er sah die zahllosen Smaragden und trug nun selbst eine grüne Brille.
    Da erinnerte er sich an den Auftrag Ellis.
    »Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, in welche Gefahr ihr euch begebt!« stieß Fred leidenschaftlich hervor. »Hättet ihr die Sechsfüßer gesehen! So ein Ungeheuer kann allein zwanzig Menschen zerreißen, und dort gibt es Hunderte dieser Bestien! Und erst die Drachen mit den gewaltigen zähnegespickten Rachen und den furchtbaren Krallen! Wie wollt ihr euch vor so einem gelbbäuchigen Ungeheuer schützen, wenn es pfeifend auf euch niedersaust? Und auf ihren Rücken sitzen Reiter mit Lanzen und Pfeilen!«
    Fred, der lange und überzeugend gesprochen hatte, freute sich, daß die Zuhörer einzusehen begannen, wie wahnwitzig ihr Vorhaben war.
    »Würden die unterirdischen Könige mit ihren Armeen heraufkommen, dann könnte man es mit ihnen noch aufnehmen«, fuhr der Junge fort, »aber sie werden es nicht tun. Unten jedoch, in der ewigen Dämmerung, an die eure Augen nicht gewöhnt sind, werden euch die Höhlenbewohner weit überlegen sein.«
    »Gut!« sagte der Scheuch entschieden. »Dann verzichten wir auf den Krieg!«
    Alle Anwesenden waren mit ihm einverstanden.
    »Aber was geschieht mit Elli?« fragte bedrückt der Eiserne Holzfäller, der schon wieder weinen wollte, sich aber rechtzeitig besann.
    Da sprach der kleine, sanfte Lestar, der beste Mechaniker aus dem Land der Zwinkerer.
    »Habe ich Euch richtig verstanden, daß die unterirdischen Könige Elli freilassen würden, wenn sie ihnen die Heilige Quelle wiederherstellt?« fragte er.

    »Ja«, sagte Fred. »Aber Elli kann es nicht, sie ist doch keine Zauberin! Und das ist auch besser so, sonst würde sie ja die Nase noch höher tragen.«
    »Das geht vielleicht auch ohne Zauberei«, schmunzelte Lestar. »Sagt mal, junger Mann, wißt Ihr, was eine Wasserpumpe ist?«
    Freds Gesicht lief rot an.
    »Bei uns auf der Farm benutzt jeder Junge zehnmal am Tag die Wasserpumpe«, erwiderte er gekränkt.
    Aber Lestar fragte ruhig weiter:
    »Habt Ihr in der Höhle Pumpen gesehen?«
    Fred dachte nach.
    »Nein. Wasserräder gibt es dort – am See, Sechsfüßer treten die Räder, aus deren Eimern das Wasser in Rinnen ausfließt, die es in die Stadt leiten.«
    »Famos!« sagte der Mechaniker strahlend.
    »Was soll diese Fragerei, Freund Lestar?« fragte Din Gior verwundert.
    »Seht«, erwiderte der Alte, »mir ist da etwas eingefallen. Ich glaube, daß wir Elli auch ohne Krieg befreien können. Nur müssen wir den Königen das wunderbare Wasser geben, und das wird uns vielleicht gelingen.«
    Ein Beifallssturm erschütterte den Thronsaal. Alle Anwesenden lobten Lestar, der nur bescheiden lächelte.
    »Wir wollen nicht vorzeitig jubeln«, sagte der Mechaniker. »Ist das Wasser nicht zu tief in die Erde abgeflossen, so werden wir es herauspumpen. Allerdings brauche ich dazu lange Bohrer, um den felsigen Boden durchstoßen zu können, und eine gute Ansaugpumpe.«
    Lestar machte sich in das Land der Zwinkerer auf, denn nur dort konnte man solche Dinge anfertigen. Kaggi-Karr aber flog, dem Löwen mitzuteilen, daß er seine Heerscharen entlassen könne.

EINE SELTSAME BOTSCHAFT
    Vor dem Handelstor war lautes Klopfen zu hören. Als der Wachhabende das kleine Fenster öffnete, sah er etwa ein Dutzend grinsender Holzmänner, die sich mit ihren riesigen Fäusten gegenseitig auf den Rücken schlugen. Der Lärm hätte einen Toten aufwecken können.
    »Was treibt ihr da?« fragte der verwunderte Soldat.
    »Wir klopfen uns auf die Rücken!«
    »Wozu?«
    »Damit ihr uns hört!«
    »Ihr hättet ja an das Tor klopfen können!«
    »Das soll ein Tor sein?« sagte einer der Holzmänner verächtlich. »Ihr hättet ja auf uns geschimpft, wenn es auseinandergefallen wäre!«

    »Wer seid ihr, und was wollt ihr hier?«
    »Wir sind Holzköpfe und bringen eine Botschaft vom Herrscher der Smaragdenstadt, dem Weisen Scheuch, an eure Könige.«
    Die Wachsoldaten berieten miteinander und entschieden, daß es sich hier nicht um eine List handeln könne. Zehn Holzmänner konnten ja nicht eine ganze Stadt erobern! Falls es aber Kundschafter sind, wird ihnen beim Anblick der Sechsfüßer und der Drachen die Lust an einem Krieg schnell vergehen.
    Die Boten wurden hereingelassen,

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