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Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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die Stadt der Sieben Könige.
    Elli ritt nun auf dem Löwen, und Fred, der an ihrer Seite schritt, erzählte seine Erlebnisse von dem Augenblick an, da er sich aus dem Palast geschlichen hatte.
    Er wurde jedoch immer wieder von dem Holzfäller unterbrochen, der darauf bestand, daß Elli ihr Ohr an sein Herz lege, um sich zu überzeugen, wie freudig es jetzt nach dem Wiedersehen mit ihr schlage.
    Auch der Löwe wandte immer wieder den Kopf, um zu erzählen, welch mächtiges Heer er aufgestellt und dann wieder entlassen hatte, Kaggi-Karr und Toto stritten sich, wer auf Ellis Armen sitzen werde. Kurzum, es war ein richtiger Tumult, und alle waren sehr zufrieden…

DAS MECHANISCHE WUNDER
    Die sieben Könige gaben den Gästen zu Ehren einen großen Ball, bei dem die Jungen und Mädchen aus der Tanzschule Lan Pirots ein Ballett aufführten, das stürmischen Beifall fand. Aber schon am nächsten Tag schickte man die jungen Künstler nach Hause, da der Aufenthalt in der Höhle ihrer zarten Gesundheit schaden konnte. Mit ihnen zogen auch die Käuer fort, die die Geschenke für die unterirdischen Bewohner gebracht hatten.
    Die kleinen Menschlein waren nur einen Tag in der Höhle gewesen, doch die Angst vor ihren unheimlichen Wundern blieb ihnen fürs ganze Leben in Erinnerung.
    Gäste und Wirte schliefen nach dem Ball sehr lange, mit Ausnahme des Eisernen Holzfällers und des Scheuchs, die, wie man weiß, niemals schliefen.
    Nur Lestar stand sehr früh auf und machte sich an die Arbeit. Schon am Vortag hatte er den Hüter der Zeit, Rushero, kennengelernt und ein langes Gespräch mit ihm geführt.
    Lestar und Rushero waren sich sympathisch und wurden sofort Freunde. Am Morgen nach dem Ball suchte der alte Meister den Hüter der Zeit auf und bat ihn, ihm den Weg zur Heiligen Quelle zu zeigen. Den beiden folgten Holzköpfe, die unter der Aufsicht von Meistern Rohre, Hebel und Flaschenzüge trugen.
    Nach dem Gespräch mit Rushero war es Lestar klar, daß der Hüter der Zeit nicht allzusehr daran glaubte, daß man das Schlafwasser durch Zauberei wiedergewinnen könne. Rushero blickte verschmitzt auf die mechanischen Dinge, die die Holzköpfe trugen, und sagte:
    »Mit solchen Vorrichtungen wird’s wohl besser gehen, gegen die ist der unterirdische Geist gewiß machtlos. Die arme Elli hatte ja nichts als Beschwörungen. Doch was sind schon Beschwörungen? Worte, die nichts vermögen!«
    »Verehrter Rushero, ich sehe, Ihr seid ein scharfsinniger Mann«, sagte Lestar, »doch glaube ich, man sollte den sieben Königen solche Gedanken lieber nicht einflüstern.«
    »Das ist auch meine Ansicht, verehrter Lestar«, erwiderte der Hüter der Zeit. »Nicht alles, was zwischen Freunden gesprochen wird, ist für die Ohren Ihrer Majestäten gut.«
    Zufrieden setzten die beiden Alten ihren Weg fort.
    In der Heiligen Höhle befahl Lestar den Holzköpfen, sich ruhig zu verhalten, und nahm seine Untersuchungen auf. Er legte an verschiedenen Stellen das Ohr an die Erde und horchte, ob vielleicht das Rauschen unterirdischer Gewässer zu hören sei, dann hielt er einen Handspiegel über die Spalten des Gesteins, um Spuren der Ausdünstungen aufzufangen.
    Geraume Zeit beschäftigte er sich damit, während sich Rushero auf einem Stein ausruhte.
    Als Lestar seine Nachforschungen beendete, fragte ihn Rushero:
    »Nun, wie steht’s, lieber Freund?«
    »Ich hab Hoffnung, aber die Zauberei wird wohl viel Zeit in Anspruch nehmen und mühselig sein«, erwiderte der Meister vorsichtig.
    Zunächst ebneten die Holzköpfe unter der Aufsicht des Meisters einen Platz neben dem Becken ein und legten das Fundament für die Bohranlage. Die Arbeit ging ihnen flott von der Hand – sie wälzten gewaltige Steine, als wären es Kiesel.

    »Urfin hat euch ein gutes Erbe hinterlassen«, bemerkte Rushero.
    »Ja, wir können uns nicht beklagen«, gab Lestar zu. »Aber ich muß Euch sagen, daß sie erst dann folgsame Arbeiter wurden, als man ihnen neue Gesichter geschnitzt hatte. Das war ein glänzender Einfall des Scheuchs.«
    Als man am Abend in die Stadt zurückkehrte, wurden dort wieder Vorbereitungen zu einem Fest getroffen. Der Scheuch bereitete, den Regeln der diplomatischen Etikette gemäß, seinerseits einen Schmaus für die sieben Könige vor.
    Binnen wenigen Tagen war zwischen der Stadt und der Heiligen Höhle ein reger Verkehr hergestellt. Holzköpfe, Zwinkerer und Metallarbeiter des unterirdischen Landes schleppten hurtig Maschinenteile und Material herbei. Den

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