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Die Smaragreihe 02 - Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Die Smaragreihe 02 - Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Titel: Die Smaragreihe 02 - Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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gesehen, wie mürrisch sich der Diktator die Schmeicheleien seiner Höflinge anhöre. Es sei klar, daß er sich jetzt nicht weniger einsam fühle als zu der Zeit, wo er noch ein gewöhnlicher Tischler im Lande der Käuer war. Damals hätte er sich die Herzen der Menschen wohl leichter gewinnen können als heute, wo die Leute ihn haßten oder ihm nur aus Eigennutz dienten.
    Die Krähe, die sich inzwischen satt gegessen hatte, bedankte sich und nahm von Baluol Abschied. Morgen, sagte sie, wolle sie wiederkommen. Diesmal hatte Kaggi-Karr mit keinem Wort erwähnt, wozu sie die Smaragdenstadt aufgesucht habe.
    Dann trieb sie sich in der Stadt herum. Bald setzte sie sich auf ein Fensterbrett, bald auf die Schwelle einer offenen Tür und horchte, was die Leute sprachen. Die Einwohner, stellte die Krähe fest, bereuten es, dem Aufruf des Scheuchs nicht gefolgt zu sein, als die Feinde die Stadt belagerten. Jetzt tat es ihnen um die verlorene Freiheit leid, und sie waren bereit, alles für sie zu opfern.
    Kaggi-Karr war es aber auch klar, daß Urfin sich verrechnet hatte, als er den Holzfäller und den Scheuch in den hohen Turm verbannte, wo man sie von weit her sehen konnte. Er hatte gedacht, bei ihrem Anblick würden die Städter seine, des Herrschers, Kraft und Großmut zu preisen beginnen. Es kam aber anders. Die Bürger verwünschten seine Tücke und bewunderten den Heldenmut der Gefangenen.
    Kaggi-Karr beging jedoch wieder eine Unvorsichtigkeit, als sie dem Scheuch ihre Wahrnehmungen mitteilte.
    Diesem stieg nämlich die eigene Tapferkeit zu Kopf, und eine Kampflust überkam ihn, die seine Strohbrust zu sprengen drohte. Vor dem Turm hatten sich ein paar Menschen versammelt. Bei ihrem Anblick steckte der Scheuch seinen Kopf durch die Gitterstäbe und schrie, man solle mehr Volk herbeiholen, denn er wolle eine Rede halten.
    Die Nachricht verbreitete sich schnell in der Stadt und auf den anliegenden Farmen. Vor dem Turm versammelte sich eine große Menge, und wenn die Wachen keinen Argwohn schöpften, so war das nur dem Umstand zu verdanken, daß ihre Köpfe aus Holz waren.
    Der Scheuch hielt eine zündende Rede. Er erinnerte die Einwohner der Smaragdenstadt an ihr schmachvolles Verhalten während des feindlichen Überfalls, rief sie auf, mutig zu sein und den Eindringlingen Widerstand zu leisten. Dabei vergaß er, was er der Krähe versprochen hatte, und verkündete seinen Zuhörern, daß Elli bereits im Lande der Käuer sei und demnächst ihn und den Eisernen Holzfäller befreien werde.

    Der Scheuch war so sehr im Gang, daß alle Bemühungen des Holzfällers und der Krähe, seinem Redeschwall ein Ende zu setzen, nichts nützten. Der Strohmann schimpfte fürchterlich und stieß immer heftigere Drohungen gegen Urfin aus.
    Die Holzköpfe verstanden nicht, was er sagte. Doch da tauchte wie zum Unglück Ruf Bilan auf. Er begriff sofort, daß sich hier eine gute Gelegenheit bot, dem Diktator einen Dienst zu erweisen, wofür dieser ihn gewiß belohnen würde, und befahl seinen Holzsoldaten die Menge auseinanderzujagen.
    Dann eilte er in die Stadt und meldete Urfin, daß der Scheuch eine aufrührerische Rede gehalten und die Ankunft Ellis im Wunderland verkündet habe, des Mädchens, das vor einem Jahr die bösen Zauberinnen Gingema und Bastinda vernichtet hatte.
    Urfin wurde aschfahl im Gesicht, tat aber so, als habe er keine Angst, und befahl: „Steckt den Meuterer für drei Tage in einen unterirdischen Karzer, das Mädchen Elli aber soll festgenommen und in die Smaragdenstadt gebracht werden, damit ich über sie richte!" Als die Soldaten mit ihren Knüppeln die Menge auseinandergejagt hatten, sagte Kaggi-Karr vorwurfsvoll zum Scheuch:
    „Schau, was du mit deinem klugen Gehirn angerichtet hast!"
    Der Scheuch schlug die Augen nieder. Da schwieg auch die Krähe, denn sie wußte ja, daß sie selber an allem schuld war.
    Jetzt mußte man sich überlegen, was in dieser Lage zu tun sei. Aber noch bevor die drei einen Entschluß fassen konnten, hatten Holzsoldaten die Turmtreppe erstiegen.
    Die ersten zwei flogen, von den Fäusten des Eisernen Holzfällers getroffen, die Stiegen hinunter. Dem Riesen war nicht so leicht beizukommen, die Soldaten mußten Verstärkung holen. Als sie den oberen Teil des Aufgangs verstopft hatten, so daß es einfach keinen Platz mehr gab, wohin sie hätten fallen können, drückten sie. mit ihrer Masse den Eisernen Mann an die Wand und banden ihm die Hände.
    Der Scheuch wurde in den Karzer geschafft

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