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Die Smaragreihe 02 - Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Die Smaragreihe 02 - Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Titel: Die Smaragreihe 02 - Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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begann, bekam er einen roten Kopf. Das Schreiben lautete:
    ,, ULTIMATUM "
    Wir, die Unterzeichner, der Weise Scheuch, Herrscher der Smaragdenstadt, und Feldmarschall Din Gior, der Oberbefehlshaber der Befreiungsarmee, stellen Euch, Enkin Fled, Statthalter des sogenannten Königs Urfin I, anheim, Eure Soldaten zu entwaffnen und uns das Violette Schloß kampflos zu übergeben. Tut Ihr es, wird die Strafe für den von Euch begangenen Hochverrat lediglich darin bestehen, daß Ihr zehn Jahre lang Steine zerkleinern und die Straßen im Lande der Zwinkerer pflastern werdet.
    Lehnt Ihr aber dieses für Euch vorteilhafte Angebot ab, so fordern wir Euch auf, uns auf offenem Feld entgegenzutreten. Obwohl wir Euren Streitkräften nur einen einzigen Kämpfer entgegenzustellen haben, glauben wir fest an unseren Sieg, denn wir kämpfen für die Freiheit, gegen Euren Herrscher, den Thronräuber, der sich König Urfin nennt.
    IM AUFTRAG DES WEISEN SCHEUCHS
    UND DES FELDMARSCHALLS DIN GIOR
    GEZEICHNET VON CHARLIE BLACK."
    Enkin wand sich vor Lachen.
    „Hört! Hört! Eine Armee! Aus einem einzigen Soldaten! Ein Soldat und ein Haufen von Befehlshabern! Und dabei bilden sie sich ein, mich, den Statthalter Seiner Majestät, des mächtigen Königs Urfin I, schlagen zu können! So eine Frechheit! Mir, Enkin Fled, anheimzustellen, ich soll mich ergeben und Straßen pflastern gehen. Ha-ha-ha! He, Sie! Parlamentär! Bestellen Sie Ihren Herren, daß ich ihnen auf offenem Feld entgegentreten, sie zerschmettern und gefangennehmen werde. Ja, sie sollen bei mir Steine zerkleinern und die Straßen pflastern!"
    Darauf hatte Kaggi-Karr nur gewartet. Sie verließ augenblicklich das Schloß, während der Statthalter den Unteroffizier Elved zu sich rief und ihm befahl, seine Soldaten in Gefechtsordnung aufzustellen.
    Der Eiserne Holzfäller erwartete den Feind auf offenem Feld, etwa eine Meile vor dem Violetten Schloß. Er stand ungezwungen da, den Hammer bei Fuß, und sah durchaus nicht wie ein gefährlicher Gegner aus. Elli, Totoschka, der Scheuch, Charlie Black, Din Gior und Faramant befanden sich unbewaffnet in einiger Entfernung. Allerdings hielt der Seemann sein Lasso wurfbereit.
    Der Tapfere Löwe, dessen Fell vom gelben Sand nicht zu unterscheiden war, hatte sich hinter einem Felsen verborgen und war bereit einzugreifen, falls Enkin Fled List und Tücke anwenden sollte.
    Die Erde erdröhnte unter dem Gestampfe der herannahenden Holzköpfe. Als sie den einsamen Gegner erblickten, verzogen sich ihre grimmigen Gesichter zu einem triumphierenden Grinsen, und die roten Glasaugen begannen blutrünstig zu funkeln. Dem Zug voran schritt der rotgesichtige Unteroffizier Elved, und als letzter Enkin Fled, der Statthalter, der in einer Hand ein Schwert und in der anderen einen Dolch schwang.

EINER GEGEN ELF
    Rregosa hatte dem Gespräch zwischen dem Statthalter und der Krähe gelauscht, und die Kunde, daß Urfins Holzköpfe sich mit einem Kämpfer der Befreiungsarmee schlagen würden, verbreitete sich schnell im ganzen Lande. Zwinkerer und Zwinkerinnen strömten in Scharen zur Kampfstätte und verbargen sich hinter den Felsen. Liebevoll schauten sie zum Holzfäller, ihrem ehemaligen Herrscher, hinüber.
    Als Enkin Fled des eisernen Mannes ansichtig wurde, tief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Er wußte, wie stark der Gegner war, hoffte aber dennoch, ihn zu besiegen. Erstens, weil der Holzfäller seine Axt nicht bei sich hatte, und zweitens, weil er gegen eine Übermacht von elf Mann zu kämpfen haben würde.
    Als sich die Gegner gegenüberstanden, befahl Elved seinen Soldaten, den Feind einzukreisen und ihn mit den Holzknüppeln niederzuschlagen, während er selbst im Hintergrund blieb.
    Eine erbitterte Schlacht begann. Die Knüppel trafen den eisernen Körper des Holzfällers und beulten ihm Rücken, Brust und Arme ein, doch das waren keine lebensgefährlichen Verwundungen. Der riesige Hammer des Holzfällers hingegen zerschmetterte mit jedem Treffer einen Holzkopf. Nach zehn wohlgezielten Schlägen hatte sich der Zug der Soldaten in einen Haufen Kleinholz verwandelt, das nur noch zum Ofenheizen zu verwenden war. Der letzte Soldat jedoch konnte, bevor er zusammenbrach, einen so wuchtigen Schlag gegen die Brust des Holzfällers führen, daß das Blechstück herausflog, das von Goodwin seinerzeit an der Stelle angebracht worden war, wo er dem eisernen Mann das Herz eingesetzt hatte. Der Riese wankte, und jeder konnte sehen, wie in seiner Brust das

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