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Die Söhne der Insel: Roman (German Edition)

Die Söhne der Insel: Roman (German Edition)

Titel: Die Söhne der Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Johnson
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angefertigt, als der Rat uns zu den Söhnen des Schicksals erklärte und uns in die Verbannung schickte.
Wenn kein Wunder geschieht«, fuhr er ruhig fort, »werden wir weder die Porträts unseres Vaters noch das seiner Mutter und deren Mutter je wieder sehen …keines der Bilder all der Grafen und Gräfinnen, die über das Land unserer Vorfahren geherrscht haben. Und wir hegten wenig Hoffnung, je unsere eigenen Porträts hier hängen zu sehen, da uns längerfristige Besuche anderer Menschen nicht gestattet sind. Daher rührt ihn dein Geschenk mehr, als du ahnst.«
    »Hör auf, meiner Frau etwas zuzuflüstern«, grollte Saber halb im Spaß, halb im Ernst, als er zurückkam. Dominor lehnte sich lächelnd zurück.
    »Jemand muss ihr ja erzählen, wie du die Herzogin von Elvenor angeschmachtet hast, als sie in ihrer Kutsche vorbeifuhr«, erwiderte er gedehnt.
    »Da war ich elf Jahre alt!«, empörte sich Saber, während Kelly kicherte, als sie sich die Szene bildlich vorstellte. Er setzte sich wieder und reichte ihr ein in ein Tuch gewickeltes Päckchen und ein hölzernes Kästchen von der Größe eines Brotlaibes. »Achte gar nicht auf diesen Dummkopf. Das hier ist für dich.«
    Kelly wickelte das Päckchen aus. Es enthielt eine kleine silberne Krone, ähnlich der, die er selber trug; eine schlichte, aber dennoch sehr schöne Arbeit. Vorsichtig setzte sie sie auf. Zuerst dachte sie, sie säße zu locker, dann änderte sie selbstständig ihre Größe und passte sich perfekt ihrem Kopf an.
    »Du bist jetzt trotz unseres Exils die Gräfin von Corvis«, erwiderte Saber auf ihren fragenden Blick hin. »Und die Herrin von Nightfall. Du hast nun das Recht, sie zu tragen.«
    »Und du hast uns ja schon bewiesen, dass du von uns allen absoluten Respekt erwartest«, kam es trocken von Dominor.
    »Du wirst wohl nie aufhören, mir vorzuhalten, dass ich
dich habe ›Staub schlucken‹ lassen, nicht wahr?« Kelly nahm die Krone ab und legte sie zur Seite.
    »Erst wenn du mir zeigst, wie man das anstellt. Und das wirst du.« Dominor sah sie fest an.
    »Nie im Leben! Kung Fu ist das Einzige, was mir euch gegenüber einen Vorteil verschafft«, gab Kelly zurück, dann widmete sie sich ihrem nächsten Geschenk.
    Der kleine Messingverschluss des Kästchens klemmte ein wenig, aber es gelang ihr, ihn zu öffnen und den Deckel aufzuklappen. In dem Kästchen ruhte auf einem Bett aus schwarzem Samt das schönste Messer, das sie je gesehen hatte. Es hatte eine gerade, spitz zulaufende Klinge, und der Griff war mit dünnen Drahtfäden umwickelt. In das Querstück war ein Stern mit acht Zacken eingraviert, und die Enden waren mit klaren Kristallen besetzt.
    »Ohh …das ist wunderschön, Saber! Du hast es selbst gemacht?«
    »Für dich«, bestätigte er, hielt aber ihre Hand fest, als sie danach greifen wollte. »Die Klinge ist mit einem Zauber belegt; sie ist achtmal so scharf wie die eines gewöhnlichen Dolches, und du kannst jeden damit verletzen, nur dich selbst nicht. Also pass auf, wenn du damit in meiner Nähe herumfuchtelst«, fügte er mit einem Lächeln hinzu. »Sie hält auch einem achtmal größerem Druck stand, und sie ist mit einem weiteren Zauber belegt …«
    »Lass mich raten – der ihr irgendwelche anderen achtfachen magischen Kräfte verleiht«, unterbrach sie ihn trocken.
    Saber schüttelte den Kopf. »Nein, der Zauber bewirkt, dass der Dolch von selbst in deine Hand kommt, wenn du ihn rufst. Also musst du ihm einen Namen geben, wenn du ihn zum ersten Mal berührst. Deine Hand wird die erste sein, die sich je um ihn schließt … und es ist beileibe nicht einfach, so eine Waffe anzufertigen, ohne sie dabei anzufassen, wie du dir sicher denken kannst. Mit Namenszaubern
belegte Waffen sind sehr selten und sehr kostbar. Diese hier wird immer zu dir kommen, wenn du sie rufst, ganz egal, in was für einer Situation du dich gerade befindest.«
    »Ich muss den Dolch also taufen?«, vergewisserte sich Kelly, dabei schüttelte sie verständnislos den Kopf. Und da hatte sie sich eingebildet, sich allmählich an diese seltsame Welt zu gewöhnen. Sie kannte Firmen, die ein Vermögen für Produkte ausgeben würden, die von selbst in die Hand ihres Besitzers fanden. Fernbedienungen, Schlüsselringe, Brieftaschen …
    Wolfer warf einen Blick auf den Dolch in dem Kasten und nickte dann bestätigend. »Jeder von uns besitzt eine mit einem Namen versehene Waffe. Geburtstagsgeschenke von Saber. Nimm sie in die Hand und sag laut, wie du sie

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