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Die Söhne der Insel: Roman (German Edition)

Die Söhne der Insel: Roman (German Edition)

Titel: Die Söhne der Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Johnson
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wir zur Herstellung unserer Lichtkugeln benötigen.
    Ich habe ausgesprochenes diplomatisches Geschick bewiesen«, fuhr der Magier stolz fort, dabei legte er eine Hand auf die Brust, ehe er auf die Fässer auf dem Boden der Kutsche hinter ihm deutete. »Ich habe auf der Fahrt zum Strand nicht nur sämtliche Wogen geglättet, sondern darüber hinaus auch noch dreißig Blöcke Salz gegen zwei große und ein kleines Fass Öl eingetauscht.«
    »Bei Jinga, Bruder! Wenn man bedenkt, welchen Preis die Händler für unser Salz erzielen, was sie ja nichts kostet, und was sie uns für die Lieferung des comsworg berechnen … das ist ja unglaublich, Dom!« Koranens haselnussbraune Augen leuchteten. »Diese Menge Öl ergibt etwa tausend Lichtkugeln pro großes Fass, dazu kommt
das kleine – daraus lassen sich weit über zweitausend Kugeln herstellen, vielleicht sogar zweitausendvierhundert«, rechnete er laut vor, dabei rieb er sich vor Begeisterung die Hände. »Und da dieses Öl der seltenste und kostspieligste Bestandteil meiner Kugeln ist, heißt das, dass wir einen hübschen Gewinn einstreichen werden. Und um das Salz zu gewinnen müssen wir nichts anderes tun, als einen oder zwei Springbrunnen in Betrieb zu nehmen.«
    »Helft mir, die Fässer abzuladen – wir werden die Salzblöcke sofort holen«, befahl Dominor, nachdem er seinem Zwilling Evanor auf die Schulter geklopft hatte. »Ehe sie ihre Meinung ändern und das Öl zurückverlangen.«
    Kelly runzelte die Stirn. Sie wusste nicht, warum, aber irgendetwas an diesem Geschäft erweckte ihren Argwohn. Doch sie hielt die Brüder nicht zurück. Wenn es Dominor gelungen war, die Gemüter der Fremden so weit zu beschwichtigen, dass sie sich auf diesen Handel eingelassen hatten, dann hieß das, dass sie nicht beabsichtigten, ihnen Schwierigkeiten zu bereiten, und das war gut. Sie hatte keine Ahnung, was comsworg -Öl war oder wie man es gewann, aber für diese Mandariter war es offensichtlich etwas so Alltägliches wie Olivenöl für die Griechen ihrer eigenen Welt.
    Es ist durchaus möglich, dass Salz für sie einen solchen Wert hat, dass sie ihr »Lampenöl« bereitwillig für die unglaublich reine Qualität eintauschen, die das Wassersystem dieser Insel täglich produziert. Selbst wenn ihr Reich an der Küste eines Ozeans liegt, lässt es sich dort vielleicht nur schwer herstellen. Ich weiß, dass man große, seichte Steinbecken braucht, in denen das Meerwasser verdunstet und Salz zurückbleibt. Eine Salzmine auszubeuten wäre einfacher, aber dazu muss man erst einmal eine finden.
    Und sie verfügen über keinerlei Magie, um den Prozess zu beschleunigen, also ist dieses Geschäft für sie vielleicht
auch von Vorteil. Trotzdem traue ich ihnen nicht über den Weg …
     
    Dominor und Evanor kamen eine halbe Stunde später mit zwei Kutschen aus westlicher Richtung zurück. Als Kelly in den Hof hinunterblickte und sah, dass jeder körnigweiße Salzblock die Größe eines Sarges hatte, begann das scheinbar unausgewogene Geschäft einen Sinn zu ergeben. Die Fremden hatten sich für ihr Öl eine beträchtliche Menge Salz eingehandelt.
    Sie wandte sich vom Fenster der großen Halle ab und fuhr fort, die Illusionsmurmeln vom Boden und den Balkonen aufzusammeln und in einer sorgsam mit einem Etikett versehenen Truhe zu verstauen, die Trevan irgendwo aufgetrieben hatte. Die Brüder gingen durch die Burg und ließen die in Lichtkugeln und Steinen verankerten Illusionen verschwinden – die Diener und Höflinge wurden jetzt nicht mehr benötigt, und die große Halle musste nicht länger als Thronsaal herhalten. Um die Murmeln einzusammeln bedurfte es keiner Magie, also fiel diese Aufgabe ihr zu.
    Sie machte sich einen Spaß daraus, die Murmeln in das Sonnenlicht zu halten und das winzige Abbild der »Personen«, die sie enthielten, zu betrachten. Als sie eine Handvoll illusionärer Menschen-Murmeln in die Truhe packte, die dann in irgendeiner Kammer aufbewahrt werden würde, bis der Inhalt wieder benötigt wurde, kam ihr ein Gedanke, der sie zum Lachen reizte.
    Sie verfügte sozusagen über einen konservierten Hofstaat!
     
    »Vater … ich mache mir Sorgen um das Salz«, bemerkte Sir Kennal, während Dominor und Evanor die Beiboote beobachteten, die auf den Strand zusteuerten, um die schweren Blöcke einzuladen.
    »Wieso das, mein Sohn?«, erkundigte sich Lord Aragol.
    »Wir verfügen über keine Magie, die verhindert, dass es nass und somit unbrauchbar wird – und das ist das

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