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Die Söhne der Insel: Roman (German Edition)

Die Söhne der Insel: Roman (German Edition)

Titel: Die Söhne der Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Johnson
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Gerücht um, er würde ursprünglich von dort stammen und sich dem Festland noch immer verbunden fühlen, obgleich Nightfall jetzt sein Reich ist. Was Ihr ja gerade am eigenen Leib zu spüren bekommt.«
    »Ich soll mich entschuldigen?!«, stieß Lord Aragol hervor, woraufhin sein Kopf augenblicklich noch fester gegen den Stein gedrückt und sein Arm noch stärker verdreht wurde. Seine Söhne gaben den Versuch auf, zu ihm zu gelangen, und blieben ein paar Schritte von ihm entfernt stehen.
    »Ganz recht«, bestätigte Dominor mit ernster Miene. »Leistet Abbitte für Eure verschleierten Drohungen und die Kränkungen, die Ihr der Königin von Nightfall zugefügt habt.«
    »Ich … ich bitte um Verzeihung dafür, dass ich respektlos von einem so mächtigen Reich wie dieser Insel gesprochen habe.« Der Druck auf seinen Kopf ließ leicht nach, sein Arm wurde nicht weiter verdreht. »Ich entschuldige mich dafür, mich … der Königin dieses Landes gegenüber … anmaßend und überheblich verhalten zu haben.« Sein Kopf wurde freigegeben, doch ein unsichtbarer Druck presste ihn noch immer fest auf den Boden. Die bärtigen
Lippen des Grafen zuckten, als er einen neuerlichen Vorstoß unternahm. »Ich entschuldige mich aufrichtig dafür, den Eindruck erweckt zu haben, Mandare könnte erwägen, hierher zurückzukehren und die Insel mit Gewalt einzunehmen … und ich werde den Rat beherzigen, den Ihr mir erteilt habt. Ich werde meine Männer anweisen, sich höflich und friedfertig zu verhalten, falls sie noch einmal einen Fuß auf diesen Boden setzen.«
    Kelly, die sogar für sich selbst unsichtbar war, was sie anfangs als äußerst seltsam empfunden hatte, ließ ihn endgültig los, trat zurück und prallte gegen Saber, der die Söhne des unerwünschten Eindringlings in Schach hielt. Lord Aragol rieb sich den Arm und den Nacken, dann kam er mühsam auf die Füße. Sein jüngster Sohn hob seinen breitkrempigen Hut auf und hielt ihn ihm hin, während sein Vater seine Kleider abklopfte.
    Dominor lauschte mit schief gelegtem Kopf Evanors Stimme, dessen Worte nur für ihn vernehmbar waren. Dann nickte er dem Trio zu.
    »Im östlichen Hof steht eine Kutsche bereit, um Euch zum Strand zurückzubringen. Ich hoffe, Ihr tragt uns das, was soeben geschehen ist, nicht nach, Lord Aragol, junge Sirs. Aber ich habe Euch gewarnt, auf Eure Worte zu achten, während Ihr hier seid«, fügte er hinzu, während sich die drei widerstrebend in Richtung des Hofes entfernten. Es missfiel ihnen sichtlich, nicht noch einmal in den Palast gebeten worden zu sein. »Das ist ein weiterer Grund, weshalb wir Besucher nicht zum Bleiben ermutigen. Den meisten entschlüpft früher oder später eine unbedachte Äußerung, weil sie sprechen, ohne nachzudenken. Und dann finden sie sich Staub schluckend auf dem Boden wieder.«
    Saber hielt Kelly an sich gedrückt, bis die vier Männer außer Hör- und Sichtweite waren. Er spürte, wie sie bei der letzten Bemerkung seines Bruders zu zittern begonnen
hatte. Ein gemurmeltes Wort, und sie waren beide wieder sichtbar.
    Kelly bebte vor Lachen, nicht vor Wut. Erstickt nach Atem ringend erschauerte sie in seinen Armen, dann flüsterte sie: »Hast du sein Gesicht gesehen, als ich ihn zu Boden geworfen habe?« Ihre Augen glitzerten vor Schadenfreude. »Mein Gott – sein Gesicht! «
    Saber runzelte nachdenklich die Stirn. Sicher, Aragol hatte einen zu komischen Anblick geboten, aber die Situation war und blieb ernst. »Wir können nur beten, dass wir unser Unheil somit hinter uns gebracht haben. Aber bis diese Leute nicht endgültig von unserer Insel verschwunden sind, finde ich keine Ruhe.«

22
     
     
    I hr werdet nicht glauben, was für einen Handel ich gerade eben abgeschlossen habe!«, rief Dominor ihnen entgegen, als seine Kutsche in den Hof einfuhr, wo er von den realen Bewohnern Nightfalls am Tor in Empfang genommen wurde. Gesteuert wurde sie von dem verkleideten Evanor, nicht von Trevan, der noch am Strand war und ihre ungebetenen Besucher nicht aus den Augen ließ. Der drittgeborene Bruder lächelte selbstgefällig, als er von seiner Bank glitt. »Durch das zusätzliche Wasser, das wir für die Springbrunnen benötigt haben, haben wir einen Überschuss an Salzblöcken erzielt. Salz können diese Leute aber scheinbar ohne entsprechende Magie nur schwer erzeugen – und sie verfügen über einen Überschuss an comsworg -Öl, das sie verwenden, um ihre Waffen zu ölen und mit dem sie ihre Laternen füllen, und was

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