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Die Söhne der Insel: Roman (German Edition)

Die Söhne der Insel: Roman (German Edition)

Titel: Die Söhne der Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Johnson
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bläulichen Schein verströmend, aber eindeutig ein zweiter, dreiviertel voller Mond. Während ihr Blick zwischen den beiden Monden hin- und herwanderte, verschwendete sie keinen Gedanken mehr an etwaige Makkadingsbumsdinger, die die Brüder vielleicht übersehen hatten. Die beiden Monde waren weitaus faszinierender und in gewisser Hinsicht auch entschieden beunruhigender als schwarze, rotäugige, spinnenähnliche Geschöpfe, vor denen sie eine unsichtbare Wand schützte.
    Sie befand sich tatsächlich in einer ganz anderen Welt; sie stand, wie man in ihrer Heimat zu sagen pflegte, eindeutig nicht mehr auf dem Boden von Kansas. Und während sie die Lichtkugel in ihren Händen anstarrte, die wie ein dritter Mond glühte, bemühte sich Kelly Doyle nach Kräften, das zu verarbeiten, was ihr so unverhofft widerfahren war.
     
    Zum Glück hatte jemand daran gedacht, die oberen Fenster des Donjons zu öffnen, um die dichten schwarzen
Rauchschwaden hinauszulassen. Morganen, Dominor und Evanor unterstützten Koranen sowohl physisch als auch mit metaphysischer Energie, während dieser seine Feuermagie ausübte. Saber, Trevan, Rydan und Wolfer hatten einen kugelförmigen Schutzschild errichtet, der das Getier an der Flucht hinderte, Luft und Rauch aber abziehen ließ, damit er sich nicht über die gleißend weiße Glut legen konnte, die Koranen in der Mitte der Halle entfacht hatte.
    Mit ansehen zu müssen, wie die Makkadadaks über die Nagetiere, Schlangen und Insekten herfielen, sie verschlangen, anschwollen und neue kleine Bestien produzierten, zerrte an Sabers Nerven. Innerhalb beunruhigend kurzer Zeit befanden sich fast ausschließlich Makkadadaks innerhalb des von den Schutzschilden begrenzten Bereiches, und kurz darauf waren sämtliche anderen Tiere verschwunden.
    Zu schade, dass sie sich nicht einfach gegenseitig auffressen , dachte Saber verdrossen, während er sich bemühte, sein Viertel des Schildes ruhig zu halten. Die ursprüngliche Version hatte sich nur einmal im Jahr vermehrt, es sei denn, dass Nahrung im Überfluss vorhanden war – zum Beispiel auf einem Schlachtfeld. Ihre Lebensdauer hatte auch nur zwei Jahre betragen. Diese weiterentwickelten Biester bekamen immer dann Junge, wenn sie das Zehnfache ihres Körpergewichts zu sich nahmen, ihr Körper so dick wie eine Männerfaust und ihre Beine länger als menschliche Finger waren.
    Ein Makkadadak fraß alles, was sich bewegte und in sein Blickfeld geriet; steuerte zielstrebig auf seine Beute los, solange sie in Bewegung blieb und verließ sich auf seinen Geruchssinn, wenn er bis auf einen halben Meter an sie herangekommen war, um festzustellen, ob sie tatsächlich zum Verzehr geeignet war oder ob es sich um etwas Unverdauliches wie einen im Wind wehenden Vorhang handelte.
Der Umstand, dass sie im Gegensatz zu ihren quiekenden, zischenden Opfern keinen Laut von sich gaben, während sie in Flammen aufgingen, ließ die ganze Szene nur noch gespenstischer erscheinen. Saber verzog angewidert das Gesicht, während er einen neuen Energiestoß durch den Schild schickte.
    Bei den Göttern, ich hasse Makkadadaks! Wenn ich nur wüsste, welcher elende Bastard sie uns andauernd auf den Hals hetzt. Und als ob diese Invasionen nicht schon schlimm genug wären, haben wir jetzt auch noch eine Frau auf der Insel; noch dazu eine, die nichts von Magie versteht und keine Ahnung von den Gefahren hat, die in unserer Welt lauern. Ein unnötiges Problem mehr!
    Rydan hatte ihm zugenickt, als er in die Halle gekommen war, und ihm stumm versichert, dass die Frau den schützenden Kreis nicht verlassen hatte und ihr nichts geschehen war. Nicht, dass es Saber sonderlich interessierte, was mit ihr geschah. Er konnte es sich nicht erlauben, sich Gedanken um sie zu machen. Ob ihre Auslegung des Fluches nun zutreffender war als die seine oder nicht, er konnte und durfte nicht zulassen, dass eine Frau lange genug auf der Insel blieb, um eventuell doch das ihnen prophezeite Unheil über sie zu bringen.
    Dass er in einer Welt lebte, in der unheilvolle Vorhersagen von Sehern die unangenehme Angewohnheit hatten, auch wirklich einzutreffen, machte die Sache nicht besser.
    Ich werde mich ganz bestimmt nicht in sie verlieben. Sie ist noch nicht einmal mein Typ. Natürlich wäre es hilfreich, wenn er sich daran erinnern könnte, welchen Frauentyp er überhaupt bevorzugte. Solche Folgen hatte ein dreijähriges unfreiwilliges Zölibat für einen Mann. Dazu kommt, dass sie eine scharfe Zunge hat, viel

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