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Die Söhne der Insel: Roman (German Edition)

Die Söhne der Insel: Roman (German Edition)

Titel: Die Söhne der Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Johnson
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verdecken. Das Brandloch über ihren Rippen drohte ständig etwas zu enthüllen, was sie nicht enthüllt sehen wollte. Trotz ihrer Magerkeit wies sie an den richtigen Stellen ansprechende Rundungen auf.
    »Ich habe einen Schutzschild um dich gezogen. Solange du innerhalb des Kreises bleibst, kann dir nichts passieren.«
    »Was sind Makka …Makkuda …?«
    »Ein Makkadadak ist ein Aasfresser, und leider nicht nur das«, erklärte einer der anderen Brüder, der blondeste der acht Männer. »Man sollte sich vor ihnen hüten.« Kelly fühlte sich trotz allem erleichtert, dass sie sich dank des Zaubertranks offenbar mit allen Brüdern verständigen konnte.
    »Sie wurden vor über tausend Jahren während eines großen Krieges geschaffen, um die Leichen der Gefallenen zu verspeisen – eine ökologische Säuberungsaktion sozusagen«, fügte der in leichten dunklen Samt gekleidete Bruder hinzu.
    »Aber irgendein kranker Bas … äh, ein seinen Mit menschen missgünstig gesonnener Magier«, berichtigte sich ein dritter schlanker Mann hastig, nachdem ein vierter – der größte und muskulöseste der acht – ihm einen kräftigen Rippenstoß versetzt hatte, »hat einige von ihnen umgestaltet, sodass sie sich nicht mehr mit den Toten begnügen, sondern Jagd auf die Lebenden machen. Ihre Gefräßigkeit kennt keine Grenzen.«
»Wir haben Feinde, die uns lieber tot statt nur in der Verbannung sehen würden«, fügte Saber grimmig hinzu. »Zum Glück nicht allzu viele. Einer von ihnen muss uns die Makkadadaks geschickt haben, aber da wir nicht alle der hundert Räume hier betreten, sind sie durch unsere Bewegungen nicht aufgeschreckt worden. Bis jetzt nicht.«
    Kelly stellte sich vor, die Biester hätten sie angegriffen, während sie die Toilette benutzt hatte, und erbleichte. »Aha.«
    »Wenn sie in Ohnmacht fällt, fange ich sie nicht auf«, grollte einer der Brüder. Er klang fast ebenso mürrisch und unfreundlich wie Saber. Er hatte mitternachtsschwarzes Haar, war schlank gebaut und würdigte Kelly keines Blickes.
    »Ich werde nicht ohnmächtig!«, fauchte Kelly, strich sich ärgerlich das Haar aus dem Gesicht und verschränkte dann hastig wieder die Arme, als der Blick einiger Männer über ihre Bauchdecke wanderte, die sie beim Heben der Hand entblößt hatte. »Ich vermute, ihr setzt magische Kräfte ein, um sie aus der Burg zu vertreiben, und wenn ich mich nicht von der Stelle rühre, können sie mir nichts anhaben, während ihr sie verjagt?«
    »Nein, wir treiben sie in die Mitte der Burg und töten sie dort«, stellte Saber richtig. Er machte Anstalten, den Befehl zum Ausschwärmen zu geben, um mit der Jagd zu beginnen, dann hielt er inne und musterte sie. »Und jedes andere Insekt, jede Spinne, Schlange und Wanze gleich mit, nur die nützlichen Tiere im Garten verschonen wir lieber.«
    Der Nachsatz entlockte ihr ein Lächeln. »Vielen Dank, Saber. Das ist sehr aufmerksam von dir.«
    Es war inzwischen dunkel geworden, sodass sie nicht sagen konnte, ob er leicht errötet war oder ob es sich um eine optische Täuschung handelte. »Wir sind mit unserem Frühjahrsputz ohnehin im Verzug«, knurrte er, um ja nicht
den Eindruck aufkommen zu lassen, er würde ihr einen Gefallen tun. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Brüder. »Verteilt euch in der Burg – jeder Mann bezieht in seinem Turm Posten. Wir verhängen erst einen Abwehrzauber über die äußere Mauer, damit nichts mehr hereinkommen kann, dann arbeiten wir uns zur Burgmitte vor. Treibt alles Ungeziefer in die große Halle, und seid vorsichtig dabei. Achtet auf offene Türen und so weiter. Koranen, du kannst sie in Brand setzen, wenn wir sie alle zusammengetrieben haben.«
    »Warum kann Morg das denn nicht tun?«, erkundigte sich der Bruder mit dem kastanienbraunen Haar verwirrt.
    »Weil ich nicht mehr genug Kraft dazu habe und er das weiß«, gab Morganen zurück. »Ich schaffe es gerade noch, eine Wanzenschar aus unserem Haus zu jagen, aber vernichten kann ich sie heute nicht mehr.«
    »Und was, wenn ich die Halle und dann die ganze Burg niederbrenne?«, konterte sein Zwilling.
    »Dann gerbe ich dir eigenhändig das Fell«, erwiderte Saber. »Lasst uns anfangen. Und passt auf, wenn ihr die Türen öffnet.«
    »Wartet!«, rief Kelly plötzlich. Alle Augen richteten sich wieder auf sie. »Habt ihr Jungs eine Taschenlampe oder so etwas in der Art?«
    »Eine was?«, fragte der Größte und Kräftigste verdutzt.
    »Eine Lichtquelle«, behalf sich

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