Die Söhne der Sieben
keine Mutter! Nie gehabt.“
„Willst du damit sagen, mein Vater hätte mich geschaffen, wie eine seiner Kreaturen?“ fuhr Beleth mich ungläubig an „Bist du hier her gekommen, um mich derart zu beleidigen? Ist dir nicht klar, dass er auf diese Art niemals etwas so Mächtiges wie mich schaffen kann!?“
Beleth wurde immer lauter und auch sein Körper schien mit seinem Zorn zu wachsen. Es war keine gute Idee, ihn nun noch weiter zu reizen, auch wenn es ihn noch schöner machte. Ich trat einen Schritt zurück und hob beschwichtigend die Hände: „Das habe ich doch gar nicht behauptet… Bleib ruhig… Du hast Eltern und Satan ist zumindest ein Teil davon. Wenn du lieb bist und dich wäscht, sage ich dir den ebenfalls noch lebenden zweiten Teil.“
„Was zur Hölle hast du davon!? Und woher weißt du das!?“ Beleth schien sich gar nicht abreagieren zu wollen oder zu können. Seine Augen sprühten Funken und eine gewisse Röte überzog sein Gesicht. Es schien ihm gar nicht zu gefallen, dass ich etwas so Wichtiges, das ihn betraf, wusste. Ich deutete mit gespielter Gelassenheit auf das Wasser im Bach. Beleth Blick war tödlich. Er rührte sich keinen Millimeter. Ich zuckte mit den Schultern: „Dann eben nicht. Ich muss es dir ja nicht sagen.“
Mit einem Satz war Beleth bei mir und fasste mich brutal bei den Schultern, um mich ungeduldig zu schütteln. Ich biss meine Zähne aufeinander, damit sie nicht klapperten. Es tat weh, aber irgendwie gefiel es mir auch wieder auf diese Art Beleths Stärke zu spüren. Äußerlich blieb ich aber gänzlich unberührt davon. Der Trottel hatte in seinem Zorn überhaupt nicht auf seine Deckung geachtet. Und so traf mein Knie ihn zielsicher zwischen den Beinen. Seine Hände ließen von mir ab und er sank keuchend in die Knie. Fast besorgt strich ihm das Haar aus der Stirn und äußerte mit gespieltem Mitleid, aber echter egoistischer Sorge: „Ich hoffe, ich hab nichts kaputt gemacht…“
„Bastard!“ fauchte Beleth gequetscht. Ich lächelte, so schlimm konnte es also gar nicht sein. Da er sich momentan ohnehin nicht recht wehren konnte, löste ich die letzten Fetzen seines Hemdes von seinem verletzten Oberkörper. Die Hauptwunde, die ich gerochen hatte, entpuppte sich als klaffender Riss über seiner Schulterpartie. Sie blutete immer noch. Es musste ein heimtückischer Angriff von hinten gewesen sein, der sie verursacht hatte. Vom Blut angezogen, fuhr ich geistlos über sie und leckte den Finger anschließend genüsslich ab. Von Beleth kam ein tiefes Grollen und er rappelte sich mühsam wieder auf. Schnell nahm ich den Finger aus dem Mund, doch er hatte die verräterische Geste schon gesehen und warf mir einen angeekelten Blick zu.
„Wenigstens du kannst dir sicher sein, was deine Mutter angeht.“ stellte er beleidigend fest. Ich ignorierte es: „Deine Wunde sollte versorgt werden. Sie ist tief und blutet.“
„Ach nein.“ brummte Beleth nur „Hast du etwas dabei?“
„Nein, aber du solltest sie wenigstens reinigen.“ fand ich zum ersten Mal ernst. Beleth brummelte nur und kniete sich dann tatsächlich an das feuchte Ufer des Baches. Unschlüssig ob ich ihm helfen sollte, sah ich ihm erst einmal zu. Das Muskelspiel unter seiner Haut war einfach atemberaubend.
„Warum hast du dich eigentlich mit den ganzen Engeln angelegt?“ wollte ich wissen, um mich abzulenken.
„Hmpf.“ machte Beleth nichts sagend.
„Es waren bestimmt die Schutzengel der gesamten Stadt. Was hast du getan?“ hakte ich weiter nach. Beleth grinste grimmig, antwortete aber immer noch nicht. Er hatte versucht sich vorn übergebeugt zu waschen, wobei seine Hose nass geworden war. Da er nun einsah, dass es ohnehin nicht mehr zu vermeiden war, glitt er tiefer und stieg gleich ganz in den Bach hinein. Die Abkühlung würde ihm sowieso gut tun. Ich beobachtete ihn angetan. Wieso musste es ausgerechnet er sein?
„Also?“ gewaschen aber immer noch zerschunden entstieg Beleth dem Bach und baute sich vor mir auf. Die nasse Hose klebte an seinen Lenden. Ich richtete meinen Blick auf die durch die Kälte erigierte Brustwarze vor mir. Speichel sammelte sich in meinem Mund.
„Hölle.“ murmelte Beleth plötzlich „Du bist doch nichts deshalb gekommen, oder?“
Ich blickte zu ihm auf. Das letzte Mal hatte ich mir geschworen es würde bei dem einen Mal bleiben, erst recht nach seiner Reaktion. Aber nun zog er mich wieder an, wie ein Magnet. Ich wollte ihn so sehr. Dieses Gefühl ließ sich
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