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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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still, da­für aber be­gann die Feu­er­wehr­si­re­ne auf dem Dach wie ein gi­gan­ti­sches, ver­wun­de­tes Tier zu heu­len. Die Si­re­ne heul­te wei­ter, wäh­rend die Be­woh­ner des Or­tes aus ih­ren Häu­sern und sons­ti­gen Ge­bäu­den ström­ten und fest­stel­len muß­ten, daß der Ort um­zin­gelt war und in den Stra­ßen be­waff­ne­te Sol­da­ten mit blau­wei­ßen Flag­gen auf der rech­ten Brust­ta­sche ih­rer Uni­formja­cken pa­trouil­lier­ten. Als die Son­ne un­ter­ging, wuß­te be­reits die gan­ze Stadt, daß Was­ser­hüt­te von frem­den Trup­pen be­setzt war.
    „Sie müs­sen über­ge­schnappt sein! Sie wer­den nie da­mit durch­kom­men!“ tob­te der Be­triebs­lei­ter der Stib­nit­mi­nen, als er zu­sam­men mit dem Bür­ger­meis­ter und dem Po­li­zei­chef in An­we­sen­heit von Cle­tus auf die Wa­che ge­bracht wur­de. „Die bro­za­ni­sche Ar­mee ist in Bro­za-Stadt sta­tio­niert – und das ist selbst auf dem Land­weg nur vier Stun­den von hier ent­fernt. In ei­ni­gen Stun­den wird man Sie hier auf­ge­stö­bert ha­ben, und dann …“
    „Die wis­sen be­reits Be­scheid“, un­ter­brach ihn Cle­tus tro­cken. „Ei­nes der ers­ten Din­ge, die ich ge­tan ha­be, war, den Leu­ten über Po­li­zei­funk mit­zu­tei­len, daß wir Was­ser­hüt­te und die Mi­nen be­setzt ha­ben.“
    Der Berg­werks­lei­ter starr­te ihn an. „Sie müs­sen ver­rückt sein“, sag­te er schließ­lich. „Glau­ben Sie wirk­lich, daß Ih­re fünf­hun­dert Mann ei­ni­gen Di­vi­sio­nen stand­hal­ten kön­nen?“
    „Das wird wohl nicht nö­tig sein“, mein­te Cle­tus. „Auf je­den Fall ist es nicht Ihr Bier. Al­les, was ich von Ih­nen und die­sen bei­den an­de­ren Her­ren ver­lan­ge, ist, der Be­völ­ke­rung zu ver­si­chern, daß sie nicht in Ge­fahr ist, so­lan­ge sie die Stra­ßen mei­det und kei­nen Ver­such un­ter­nimmt, die Stadt zu ver­las­sen.“
    Sein Ton­fall ließ er­ken­nen, daß er kei­ne wei­te­ren Ein­wän­de dul­den wür­de. Nach ei­ni­gen halb­her­zi­gen Pro­test­ver­su­chen er­klär­ten sich schließ­lich die drei Wür­den­trä­ger von Was­ser­hüt­te be­reit, ei­ne ent­spre­chen­de War­nung über das ört­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­ons­sys­tem zu ver­brei­ten – dann wur­den sie in der Po­li­zei­wa­che un­ter Ar­rest ge­stellt.
    In­ner­halb von knapp zwei Stun­den rück­ten die ers­ten Ein­hei­ten der Bro­za-Streit­kräf­te an. Es han­del­te sich um einen Luft­trans­port, und die Trup­pen um­ring­ten die Sied­lung sehr schnell in ei­nem Um­kreis, der et­wa hun­dert Me­ter hin­ter der Gren­ze des Wal­des, der die Stadt um­gab, be­gann. Im Lauf der Nacht hör­te man wei­te­re Trup­pen, schwe­re Waf­fen und Pan­zer­fahr­zeu­ge an­rücken. In der Mor­gen­däm­me­rung ka­men Swa­hi­li und Cle­tus zu dem Schluß, daß na­he­zu ei­ne Di­vi­si­on bro­za­ni­scher Trup­pen, mit al­len denk­ba­ren Waf­fen, vom Busch­mes­ser bis zu Ener­gie­waf­fen aus­ge­stat­tet, Was­ser­hüt­te und die zwei­hun­dert Dor­sai ein­ge­schlos­sen hat­te, die den Ort be­setzt hiel­ten.
    Swa­hi­li war gu­ten Mu­tes, als er den Feld­ste­cher Cle­tus zu­rück­gab, nach­dem er das Wald­ge­län­de ab­ge­sucht hat­te. Sie stan­den oben auf dem Kom­mu­ni­ka­ti­ons­turm be­ein­an­der, dem höchs­ten Ge­bäu­de der Stadt.
    „Sie wer­den die schwe­ren Waf­fen mit Rück­sicht auf die Be­woh­ner nicht so oh­ne wei­te­res ein­set­zen“, mein­te Swa­hi­li. „Das be­deu­tet, sie müs­sen zu Fuß an­rücken, wahr­schein­lich von al­len Sei­ten gleich­zei­tig. Ich neh­me an, sie wer­den noch vor Ab­lauf ei­ner Stun­de an­grei­fen.“
    „Da bin ich an­de­rer Mei­nung“, er­wi­der­te Cle­tus. „Ich glau­be, sie wer­den zu­nächst einen Par­la­men­tär schi­cken.“
    Cle­tus soll­te recht be­hal­ten. Wäh­rend der ers­ten drei Mor­gen­stun­den un­ter­nah­men die bro­za­ni­schen Trup­pen gar nichts. Dann, ge­gen Mit­tag, als die wol­ken­ver­schlei­er­te Son­ne über New­ton die nörd­li­che Land­schaft wärm­te, tauch­te ein Wa­gen mit ei­ner wei­ßen Flag­ge aus den Schat­ten des Wal­des auf und fuhr über die Zu­fahrts­s­tra­ße in die Stadt. Der

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