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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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an­ge­bun­den.
    „Da bin ich aber an­de­rer Mei­nung“, ver­setz­te Cle­tus. „Viel­leicht darf ich Sie an et­was er­in­nern: Ich sag­te Ge­ne­ral Van Das­sel, dem bro­za­ni­schen Kom­man­deur, der uns hier ein­ge­schlos­sen hat­te, die Zi­vi­lis­ten von Was­ser­hüt­te wür­den als Gei­seln fest­ge­hal­ten, um zu er­rei­chen, daß sich sei­ne Trup­pen an­stän­dig ver­hal­ten. Wie es scheint, muß ich Sie dar­an er­in­nern, daß die­se Gei­seln sich im­mer noch in un­se­rer Ge­walt be­fin­den – dies­mal die­nen sie dem Zweck, Sie zu ei­nem an­stän­di­gen Be­neh­men zu ver­an­las­sen.“
    Wal­cos Ge­sicht straff­te sich. „Sie wer­den doch ei­nem Zi­vi­lis­ten nichts an­tun!“ sag­te er dann.
    „Ge­ne­ral Van Das­sel nimmt es aber an“, er­wi­der­te Cle­tus. „Nun, ich per­sön­lich ge­be Ih­nen mein Wort als Dor­sai – und die­ses Wort wird sich im Lauf der Zeit als wert­vol­ler er­wei­sen als ein un­ter­zeich­ne­ter Ver­trag –, daß kei­nem Zi­vi­lis­ten auch nur ein Haar ge­krümmt wird. Aber ha­ben Sie den Mut, mir zu glau­ben? Wenn ich lü­ge und wenn die Über­nah­me der Mi­nen mit ei­nem Blut­bad ein­her­geht, das un­ter den Be­woh­nern die­ser Stadt an­ge­rich­tet wird, so wer­den Ih­re Chan­cen, mit Bro­za zu ei­ner Ei­ni­gung über die­se Mi­nen zu kom­men, in Rauch auf­ge­hen. An­statt mit dem Vo­gel in der Hand zu ver­han­deln, wer­den Sie sich ei­ner Ko­lo­nie ge­gen­über­se­hen, die nichts wei­ter im Sinn hat, als Ra­che zu üben – Ra­che für ei­ne Ak­ti­on, die von je­der zi­vi­li­sier­ten Ge­sell­schaft ver­ur­teilt wer­den wird.“
    Wal­co stand da und starr­te ihn an. „Das dort ist al­les, was ich ha­be“, brach­te er schließ­lich her­vor.
    „Wir kön­nen war­ten“, er­wi­der­te Cle­tus. „Sie kön­nen ja wie­der zu­rück­flie­gen, die feh­len­den Zer­ti­fi­ka­te ho­len und spä­tes­tens bis zum Mit­tag zu­rück sein.“
    Wal­co ver­ließ ihn mit hän­gen­den Schul­tern. Nach­dem er die Trep­pen zum Flug­zeug hin­auf­ge­schrit­ten war, das ihn hier­her­ge­bracht hat­te, wand­te er sich je­doch noch ein­mal um.
    „Sie glau­ben“, sag­te er zu Cle­tus, „daß Sie die neu­en Wel­ten für dumm ver­kau­fen und Ih­ren Schnitt ma­chen kön­nen“, sag­te er bö­se, „und viel­leicht wer­den Sie mit Ih­rer Me­tho­de ei­ne Zeit­lang Er­folg ha­ben. Doch der Tag wird kom­men, wo Ihr Kar­ten­haus zu­sam­men­bricht und Ih­nen die Scher­ben um die Oh­ren flie­gen.“
    „Wir wer­den se­hen“, mein­te Cle­tus.
    Er schau­te zu, wie die Tür hin­ter Wal­co ge­schlos­sen wur­de und das Flug­zeug sich in den Him­mel von New­ton er­hob. Dann wand­te er sich an Ar­vid, der ne­ben ihm stand.
    „Was ich noch sa­gen woll­te, Arv“, mein­te er. „Bill Athyer möch­te ge­le­gent­lich mei­ne Me­tho­den der Tak­tik und Stra­te­gie in der Pra­xis stu­die­ren. Al­so wird er mein Ad­ju­tant, so­bald wir wie­der auf Dor­sai sind. Für Sie wer­den wir ir­gend­wo im Feld ein ent­spre­chen­des Kom­man­do fin­den. Es ist so­wie­so an der Zeit, daß Sie Ih­re prak­ti­schen Kennt­nis­se auf­fri­schen.“
    Oh­ne Ar­vids Ant­wort ab­zu­war­ten, kehr­te er dem jun­gen Mann den Rücken zu und ver­ließ ihn, wo­bei er sich in Ge­dan­ken be­reits mit ganz an­de­ren Pro­ble­men be­schäf­tig­te.
     

 
22
     
    „Ih­re Prei­se“, sag­te Ja­mes Arm-des-Herrn, Äl­tes­ter der Ers­ten Mi­li­tan­ten Kir­che auf den bei­den Nach­bar­wel­ten Har­mo­nie und Ver­ei­ni­gung, die man auch die „Freund­li­chen“ nann­te, „sind ein­fach em­pö­rend.“
    Ja­mes Arm-des-Herrn war ein ha­ge­rer, zer­brech­li­cher Mann in mitt­le­ren Jah­ren mit dün­nem grau­en Haar, der in sei­ner schwar­zen, eng­an­lie­gen­den Ja­cke und den en­gen Ho­sen viel­leicht noch zer­brech­li­cher wirk­te. Dies war die Uni­form ei­ner fa­na­ti­schen Sek­te, de­ren An­hän­ger die­se Wel­ten zu­nächst ko­lo­ni­siert, sich dann auf Har­mo­nie und Ver­ei­ni­gung aus­ge­brei­tet und ver­mehrt hat­ten. Auf den ers­ten Blick sah Ja­mes wie ein klei­ner, harm­lo­ser Mann aus, doch ein Blick aus sei­nen dunklen Au­gen oder ein laut ge­spro­che­nes Wort

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