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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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durch die Men­ge ge­trennt.
    Die Fäh­re war nichts an­de­res als ein voll­ge­stopf­ter, un­be­que­mer raum- und at­mo­sphä­ren­tüch­ti­ger Bus. Sie röhr­te, rum­pel­te, schwank­te und lan­de­te schließ­lich auf ei­nem kreis­run­den, mit brau­nem ris­si­gen Be­ton ge­pflas­ter­ten Platz, um­ge­ben von ei­nem breit­blätt­ri­gen Ur­wald – ein grü­ner Vor­hang, von feu­er­ro­ten und leuch­tend gel­ben Strei­fen durch­zo­gen.
    Cle­tus schlurf­te aus der Tür der Fäh­re und stell­te sich et­was ab­seits von der Men­ge, um sich zu ori­en­tie­ren. Au­ßer ei­nem klei­nen Ge­bäu­de in et­wa fünf­zig Me­tern Ent­fer­nung gab es kei­ne An­zei­chen von Men­schen au­ßer de­nen in der Fäh­re und auf der Be­ton­pis­te. Der Ur­wald er­hob sich ei­ni­ge hun­dert Fuß hoch rings­her­um wie ei­ne Wand. Ein ganz ge­wöhn­li­cher, ei­ni­ger­ma­ßen an­ge­neh­mer Tag in den Tro­pen, dach­te Cle­tus. Er hielt nach Mon­dar Aus­schau – und wur­de plötz­lich von ei­ner Art laut­lo­sem, emo­tio­na­len Blitz ge­trof­fen.
    Im glei­chen Au­gen­blick wuß­te er, was es war, weil er die­se Er­schei­nung vom Hö­ren­sa­gen kann­te. Es war ein so­ge­nann­ter „Re­ori­en­tie­rungs­schock“ – ein plötz­li­cher Schlag, bei dem die Un­ter­schie­de zwi­schen die­ser und der bis­her be­kann­ten Welt un­ver­mit­telt deut­lich wur­den. Der Ein­druck, den die­se erd­ähn­li­che Um­ge­bung auf ihn mach­te, hat­te sei­ne Wir­kung auf ihn nicht ver­fehlt.
    Jetzt, als der Schock vor­über war, merk­te er ur­plötz­lich, daß der Him­mel nicht blau, son­dern eher blau­grün war. Die Son­ne war grö­ßer und von tiefe­rem Gold­gelb als die Son­ne auf Er­den. Die ro­ten und gel­ben Strei­fen im Blatt­werk stamm­ten nicht von Blu­men oder Ran­ken. Die Far­ben, die sich über das Laub er­gos­sen und durch das Laub durch­schim­mer­ten, wa­ren durch­aus echt und na­tür­lich. Die Luft war feucht und von ei­nem Duft durch­weht, der an ge­rös­te­te Nüs­se und frisch ge­mäh­tes Gras er­in­ner­te. Sie war er­füllt von dem Sum­men von In­sek­ten und tie­ri­schen Ru­fen, de­ren Ska­la von den höchs­ten Tö­nen ei­ner Flö­te bis zu den Brumm­tö­nen ei­nes lee­ren Fas­ses reich­ten, das wie ei­ne Trom­mel ge­schla­gen wird. Doch all die­se Tö­ne wa­ren fremd für ein Ohr, das an ir­di­sche Ge­räusche ge­wöhnt war.
    Die­ser An­sturm von Licht, Far­ben, Dürf­ten und Tö­nen ver­setz­te Cle­tus selbst jetzt, nach­dem der Schock vor­bei war, in ei­ne Art Tran­ce, aus der er erst wie­der er­wach­te, als er Mon­dars Hand auf sei­nem El­len­bo­gen spür­te.
    „Da kommt un­ser Kom­man­do­fahr­zeug“, sag­te Mon­dar, ihn am Arm füh­rend. Der Wa­gen war so­eben hin­ter dem Ter­mi­nal auf­ge­taucht, da­hin­ter wa­ren die Kon­tu­ren ei­nes ge­räu­mi­gen Bus­ses zu er­ken­nen. „So­fern Sie nicht den Bus vor­zie­hen, der al­ler­dings mit Ge­päck, Ehe­frau­en und ge­wöhn­li­chen Zi­vil­per­so­nen voll­ge­stopft sein wird.“
    „Vie­len Dank, lie­ber nicht. Ich neh­me Ihr An­ge­bot an“, mein­te Cle­tus.
    „Hier geht’s lang“, sag­te Mon­dar.
    Cle­tus folg­te ihm, wäh­rend die bei­den Fahr­zeu­ge her­an­roll­ten und hiel­ten. Das Kom­man­do­fahr­zeug ent­pupp­te sich als Mi­li­tär­ve­hi­kel, und zwar als ein Luft­kis­sen­fahr­zeug mit Plas­maan­trieb und Rä­dern, die sich bei be­son­ders un­ebe­nem Ge­län­de aus­fah­ren lie­ßen. Im all­ge­mei­nen sah es aber aus wie ei­ne ge­pan­zer­te Ver­si­on je­ner Ge­län­de­wa­gen, die bei der Hoch­wild­jagd be­nutzt wur­den. Eachan Khan und Me­lis­sa sa­ßen be­reits auf den zwei vor­de­ren Pas­sa­gier­sit­zen. Auf dem Fah­rer­sitz saß ein jun­ger Ge­frei­ter hin­ter dem Steu­er, ein Va­rio-Ge­wehr an den Sitz ge­lehnt.
    Cle­tus warf einen in­ter­es­sier­ten Blick auf die klo­bi­ge Waf­fe, wäh­rend er über die rech­te Trep­pe ins Fahr­zeug klet­ter­te. Es war die ers­te Waf­fe die­ser Art, die er als Teil re­gu­lä­rer Be­waff­nung sah, ob­wohl er sie be­reits auf der Aka­de­mie ge­se­hen und so­gar ge­le­gent­lich be­dient hat­te. Es war ei­ne Art Kreu­zung – oder viel­mehr ein

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