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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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er­bli­cken. „Viel­leicht kom­men sie noch recht­zei­tig. Dumm, daß uns die­se Gue­ril­las nicht pas­sie­ren lie­ßen und auf den Bus ge­war­tet ha­ben. Grö­ße­res Ge­päck, we­ni­ger Schutz und mehr Beu­te … Ich wür­de an Ih­rer Stel­le den Kopf ein­zie­hen, Oberst.“
    Der letz­te Satz war an Cle­tus ge­rich­tet, der ver­ge­bens ver­such­te, die Ja­lou­sie an der Un­ter­sei­te des Wa­gens zu öff­nen. Schließ­lich ge­lang es ihm, die Ja­lou­sie teil­wei­se hoch­zu­zie­hen und ei­ne Öff­nung frei­zu­le­gen, die groß ge­nug war, um den to­ten Fah­rer im Stra­ßen­gra­ben zu er­bli­cken und sich dann hin­durch­zu­zwän­gen. Cle­tus klet­ter­te ins Freie.
    Aber die Schüt­zen, die sich im Ur­wald ver­bor­gen hiel­ten, be­ka­men so­fort Wind von der Sa­che und schmet­ter­ten ei­ne Sal­ve ge­gen den Pan­zer­bo­den des Fahr­zeugs – doch die Ge­schos­se ver­fehl­ten ihr Ziel, weil der Wa­gen ge­kippt war, so daß kei­ne Ku­gel durch die Öff­nung drang, die Cle­tus ge­schaf­fen hat­te. Me­lis­sa aber, die plötz­lich er­kann­te, was er vor­hat­te, pack­te ihn am Arm, be­vor er noch ganz drau­ßen war.
    „Nein“, sag­te sie. „Das hat kei­nen Zweck! Sie kön­nen dem Fah­rer nicht mehr hel­fen. Er wur­de ge­tö­tet, als die Mi­ne hoch­ging.“
    „Zum Teu­fel … da­mit …“ fluch­te Cle­tus, sei­ne gu­te Kin­der­stu­be ver­ges­send. „Er hat das Va­rio-Ge­wehr bei sich.“
    Er be­frei­te sich aus ih­rem Griff, wand sich un­ter dem Pan­zer­wa­gen hin­aus, sprang auf die Fü­ße und hech­te­te auf den Stra­ßen­gra­ben zu, wo der Leich­nam des Fah­rers ver­bor­gen lag. Aus dem Ur­wald pras­sel­te ei­ne Sal­ve, er stol­per­te, als er den Rand des Gra­bens er­reich­te, dreh­te sich um die ei­ge­ne Ach­se und war plötz­lich ver­schwun­den. Me­lis­sa hielt die Luft an. Im Gra­ben rühr­te sich et­was, dann tauch­te ein Arm über dem Gra­ben­rand auf, rag­te in den Him­mel, wie ein letz­tes, ver­zwei­fel­tes Not­ruf­zei­chen.
    Ir­gend­wo im Ur­wald knall­te ein ein­zi­ger Schuß, der die hal­be Hand und einen Teil des Hand­ge­lenks weg­riß. Blut spritz­te auf, aber die Hand wur­de nicht zu­rück­ge­zo­gen. Und fast um­ge­hend hör­te die Blu­tung auf, wie ab­ge­ris­sen, als wä­re kein Herz mehr da, kein klop­fen­des Herz, das den Blutstrom be­leb­te.
    Me­lis­sa er­schau­er­te beim An­blick die­ses Arms, und ihr Atem ging schwer. Ihr Va­ter blick­te nach drau­ßen und leg­te für einen Au­gen­blick die Hand auf ih­re Schul­ter.
    „Im­mer mit der Ru­he, mein Kind“, sag­te er. Für einen Mo­ment um­klam­mer­te er ih­re Schul­ter, dann muß­te er wie­der an sei­ne Schieß­schar­te, weil im­mer wie­der neue Ge­schos­se ge­gen das Fahr­zeug prall­ten. „Es kann nicht mehr lan­ge dau­ern, bis sie uns über­wäl­tigt ha­ben“, mur­mel­te er.
    Mon­dar, der im Däm­mer­licht da­saß, die Bei­ne ge­kreuzt und wie durch Me­di­ta­ti­on ent­rückt, streck­te die Hand aus und er­griff die Hand des Mäd­chens. Ihr Blick haf­te­te im­mer noch an dem Arm, der über den Gra­ben­rand bau­mel­te, doch ih­re Hand um­klam­mer­te Mon­dars Hand mit ei­ser­nem Griff. Sie sag­te kein Wort, aber ihr Ge­sicht war so weiß und so starr wie ei­ne Mas­ke.
    Plötz­lich hör­te das Feu­er aus dem Ur­wald auf. Mon­dar dreh­te sich um und schau­te Eachan an.
    Der Dor­sai blick­te über sei­ne Schul­ter zu­rück, und ih­re Bli­cke tra­fen sich.
    „Es geht nur noch um Se­kun­den“, mein­te Eachan tro­cken. „Sie sind ein Narr, wenn Sie zu­las­sen, daß man Sie le­ben­dig zu fas­sen kriegt.“
    „Wenn es wei­ter nichts ist – ich bin stets be­reit zu ster­ben“, er­wi­der­te Mon­dar hei­ter. „Kein Mensch au­ßer mir kann über die­sen Leib ver­fü­gen.“
    Eachan feu­er­te ei­ne neue Sal­ve ab.
    „Der Bus“, mein­te Mon­dar ru­hig, „müß­te schon na­he ge­nug her­an­ge­fah­ren sein, um den Fah­rer die Schüs­se hö­ren und Alarm schla­gen zu las­sen.“
    „Zwei­fel­los“, mein­te der Dor­sai. „Aber es wä­re höchs­te Zeit, daß wir Hil­fe be­kom­men, wenn es noch et­was nüt­zen soll. Es kann, wie ge­sagt, je­de Mi­nu­te los­ge­hen. Und mit ei­ner ein­zi­gen

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