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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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sein.“
    „Er hät­te es nicht nö­tig ge­habt!“ sag­te sie. „Die Ar­mee woll­te ihn ha­ben, selbst nach­dem Af­gha­nis­tan sei­ne Un­ab­hän­gig­keit auf­ge­ge­ben hat­te und zu ei­nem Sek­tor der Ko­ali­ti­on wur­de. Aber da war noch et­was an­de­res …“ Sie brach ab.
    „Et­was an­de­res?“ frag­te Cle­tus.
    „Das wür­den Sie nie­mals be­grei­fen!“ Sie wand­te sich von ihm ab und be­gann wie­der den Kor­ri­dor ent­lang­zu­ge­hen. Doch schon nach we­ni­gen Schrit­ten brach es aus ihr her­vor, als könn­te sie ihr Ge­heim­nis nicht für sich be­hal­ten. „Mei­ne Mut­ter war ge­stor­ben … und … Sa­laam Bads­ha­hi Dau­lat Af­gha­nis­tan … Als die To­dess­tra­fe für je­den ge­for­dert wur­de, der es wag­te, die al­te af­gha­ni­sche Na­tio­nal­hym­ne zu sin­gen, gab er auf. Er emi­grier­te – zu den Dor­sai.“
    „Es ist ei­ne neue Welt vol­ler Sol­da­ten, ei­ne mi­li­tä­ri­sche Welt“, mein­te Cle­tus. „Es dürf­te ihm nicht schwer­ge­fal­len sein …“
    „Man bot ihm den Rang ei­nes Haupt­manns an – ei­nes Haupt­manns in ei­nem Söld­ner­ba­tal­li­on!“ fun­kel­te sie ihn an. „Nun hat er es in zehn Jah­ren ge­schafft, sich wie­der zum Obers­ten hoch­zu­die­nen – und da sitzt er nun und wird wohl auch blei­ben. Weil näm­lich die Söld­ner der Dor­sai nur kurz­fris­ti­ge Ver­trä­ge ab­schlie­ßen kön­nen – und nach al­len Ab­zü­gen bleibt kaum ge­nug üb­rig, um uns einen kur­z­en Be­such auf der Er­de zu er­mög­li­chen, ge­schwei­ge denn, dort wie­der Fuß zu fas­sen, so­fern uns die Exo­ten kei­ne Dienst­rei­se ge­neh­mi­gen.“
    Cle­tus nick­te. „Ich ver­ste­he“, sag­te er. „Aber es wä­re falsch zu ver­su­chen, sei­ne Zie­le über de­Ca­stries zu er­rei­chen. Er läßt sich durch sol­che Me­tho­den nicht be­ein­dru­cken.“
    „Un­se­re Zie­le …“ Sie dreh­te den Kopf und schau­te ihn an, dies­mal leicht scho­ckiert, wäh­rend ihr Ge­sicht plötz­lich blaß wur­de.
    „Si­cher“, sag­te Cle­tus. „Ich ha­be mich schon ge­fragt, was Sie an die­sem Tisch zu su­chen hat­ten. Als Ihr Va­ter zu den Dor­sai emi­grier­te, müs­sen Sie noch min­der­jäh­rig ge­we­sen sein. Al­so sind Sie Dop­pel­staat­le­rin und be­sit­zen so­wohl die Staats­bür­ger­schaft der Ko­ali­ti­on als auch die von Dor­sai. Al­so ha­ben Sie das Recht, je­der­zeit zur Er­de zu­rück­zu­keh­ren und dort zu woh­nen, und zwar auf­grund Ih­rer Ko­ali­ti­ons-Staats­bür­ger­schaft. Ihr Va­ter kann je­doch nicht wie­der ein­ge­bür­gert wer­den, es sei denn durch einen be­son­de­ren po­li­ti­schen Dis­pens, den man so gut wie nie er­wir­ken kann. Sie oder er müs­sen al­so an­neh­men, Ihr Ziel mit de­Ca­stries’ Hil­fe er­rei­chen zu kön­nen …“
    „Va­ter hat nichts der­glei­chen im Sinn“, sag­te sie wü­tend. „Was glau­ben Sie, was er für ein Mensch ist?“
    Er schau­te sie an. „Nein, Sie ha­ben ent­schie­den recht“, mein­te er. „Es war al­so Ih­re Idee. Er ist nicht der Typ da­für. Ich bin in ei­nem Sol­da­ten­haus­halt auf der Er­de auf­ge­wach­sen, und in man­cher Hin­sicht er­in­nert er mich an je­ne Ge­nerä­le, mit de­nen ich ver­wandt bin. Wenn ich nicht vor­ge­habt hät­te, Ma­ler zu wer­den …“
    „Ma­ler?“ frag­te sie und blin­zel­te an­ge­sichts des plötz­li­chen The­men­wech­sels.
    „Ja“, sag­te Cle­tus mit schie­fem Lä­cheln. „Ich hat­te ge­ra­de an­ge­fan­gen, als ich ein­ge­zo­gen wur­de und be­schloß, schließ­lich doch die Mi­li­tär­aka­de­mie der Al­li­anz zu be­su­chen, ei­ne Lauf­bahn, die mei­ne Fa­mi­lie für mich be­stimmt hat­te. Dann wur­de ich ver­wun­det und stell­te fest, daß ich mich für die Theo­rie der Kriegs­kunst in­ter­es­sier­te; al­so häng­te ich den Traum vom Ma­ler an den Na­gel.“
    Wäh­rend er sprach, war sie au­to­ma­tisch vor ei­ner der Tü­ren ste­hen­ge­blie­ben, die den lan­gen, schma­len Kor­ri­dor säum­ten. Aber sie mach­te kei­ne An­stal­ten, die Tür zu öff­nen. Sie stand nur ein­fach da und schau­te ihn an.
    „Warum ha­ben Sie dann über­haupt Ih­ren Lehr­stuhl an der Aka­de­mie auf­ge­ge­ben?“ frag­te

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