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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Waf­fen­ba­stard –, ur­sprüng­lich als Auf­ruhr­be­kämp­fungs­waf­fe kon­zi­piert und im Feld so gut wie un­brauch­bar, weil ihr kom­pli­zier­ter Me­cha­nis­mus auch für ge­rings­te Ver­un­rei­ni­gun­gen an­fäl­lig war und un­ter Um­stän­den be­reits wäh­rend der ers­ten hal­b­en Stun­de ei­nes Ge­fechts ver­sa­gen konn­te.
    Die Waf­fe ließ sich für un­ter­schied­lichs­te Ka­li­ber – von Schrot­kör­nern bis zu Acht-Un­zen-Kar­tät­schen – be­lie­big ver­stel­len, ein an sich un­prak­ti­sches Ge­rät, das je­doch Cle­tus’ tak­ti­sche Vor­stel­lun­gen be­leb­te, wenn er an einen un­or­tho­do­xen Ein­satz ei­ner sol­chen Waf­fe in un­vor­her­ge­se­he­nen Si­tua­tio­nen dach­te.
    Doch jetzt saß er mit Mon­dar im Wa­gen. Mit ei­nem Zi­schen sei­ner Kom­pres­so­ren hob sich der schwe­re Wa­gen zwan­zig Zen­ti­me­ter von der Be­ton­pis­te ab und glitt auf sei­nem Luft­pols­ter da­hin. Der Ur­wald vor ih­nen tat sich auf, und einen Au­gen­blick spä­ter husch­ten sie über einen un­ge­pflas­ter­ten ge­wun­de­nen Pfad da­hin, der von Däm­men und Ban­ket­ten be­grenzt wur­de, die oh­ne all­zu großen Er­folg den Ur­wald zu­rück­zu­drän­gen such­ten, der sich im­mer wie­der über ih­ren Köp­fen wölb­te.
    „Ich wun­de­re mich, daß Sie auf die­ser Stre­cke die Pflan­zen nicht ab­bren­nen oder mit che­mi­schen Mit­teln ver­nich­ten, um auf bei­den Stra­ßen­sei­ten Raum zu schaf­fen“, sag­te Cle­tus zu Mon­dar.
    „Das ge­schieht ent­lang der wich­ti­gen mi­li­tä­ri­schen Rou­ten“, mein­te der Exot. „Doch im Au­gen­blick kom­men wir nicht nach, und die Pflan­zen hier­zu­lan­de wach­sen schnell nach. Wir ver­su­chen zwar, ei­ne der auf der Er­de hei­mi­schen Korn- oder Gras­sor­ten durch Zucht so zu ver­än­dern, daß sie ein­hei­mi­schen For­men und Pflan­zen von den Ban­ket­ten ver­drängt – aber un­se­re La­bors sind, wie fast al­les hier, per­so­nell un­ter­be­setzt.“
    „Auch die … Ver­sor­gungs­la­ge ist schwie­rig“, stieß Eachan Khan her­vor und be­rühr­te wie zum Schutz die rech­te Spit­ze sei­nes grau­en, ge­wichs­ten Schnurr­barts, als das Fahr­zeug plötz­lich ein großes Kriech­tier über­fuhr, das durch die fest­ge­stampf­te Stra­ßen­de­cke ge­bro­chen war. Die Rä­der muß­ten aus­ge­fah­ren wer­den, um über das Hin­der­nis hin­weg­zu­kom­men.
    „Was hal­ten Sie von dem Va­rio-Ge­wehr des Fah­rers?“ frag­te Cle­tus den Dor­sai-Söld­ner, wo­bei sein Kie­fer un­ter den Er­schüt­te­run­gen des Wa­gens er­zit­ter­te.
    „Die Ent­wick­lung leich­ter Waf­fen geht mei­ner Mei­nung nach in die falsche Rich­tung …“ Das Kriech­tier blieb zu­rück, und der Wa­gen glitt wie­der sanft über sein Luft­pols­ter da­hin. „Nad­ler, Va­rio-Ge­weh­re, Ul­tra­schall, was auch im­mer be­nutzt wird, um Be­stand­tei­le in den Waf­fen des Geg­ners zu blo­ckie­ren oder zu zer­stö­ren – die­se Din­ger sind al­le viel zu kom­pli­ziert. Und je kom­pli­zier­ter sie sind, um so schwie­ri­ger die Ver­sor­gungs­la­ge und um so grö­ßer das Pro­blem, die ei­ge­nen Trup­pen be­weg­lich zu hal­ten.“
    „Was schla­gen Sie al­so vor?“ frag­te Cle­tus. „Zu­rück zur Arm­brust, zum Mes­ser und zum Kurz­schwert?“
    „Warum nicht?“ mein­te Eachan Khan über­rascht, und sei­ne fla­che, kurz an­ge­bun­de­ne Stim­me schi­en plötz­lich von neu­er Be­geis­te­rung er­füllt. „Im Fal­le ei­nes Fal­les und zum rich­ti­gen Zeit­punkt ist ein Mann mit ei­ner Arm­brust mehr wert als ein gan­zes Korps schwe­rer Ar­til­le­rie, das ei­ne hal­be Stun­de zu spät ein­trifft und zehn Mei­len von der Ein­satz­stel­le ent­fernt lan­det. Wie heißt es so schön … Ein Huf ging ver­lo­ren, weil ein Na­gel fehl­te …?“
    „Und we­gen des Huf­ei­sens ging ein Pferd ver­lo­ren und we­gen des Pfer­des ein Mann …“ be­en­de­te Cle­tus das Zi­tat. Und die bei­den Män­ner blick­ten sich ge­gen­sei­tig mit un­ver­hoh­le­nem Re­spekt an.
    „Wahr­schein­lich ha­ben Sie Aus­bil­dungs­pro­ble­me“, sag­te Cle­tus nach­denk­lich. „Bei den Dor­sai, mei­ne ich. Sie müs­sen Leu­te mit

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