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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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ge­än­dert hat. Mag sein, daß Brea­tha pro­tes­tie­ren wird, doch die Ver­ant­wort­li­chen in an­de­ren Ko­lo­ni­en, die uns ver­pflich­ten wol­len, wer­den es be­grei­fen. Wenn wir kei­ne Trup­pen ha­ben, dann ha­ben wir eben kei­ne – das ist al­les.“
    „Nein“, sag­te Cle­tus. Er stand von sei­nem Stuhl auf, der an Mar­cus’ Schreib­tisch stand, und trat an ei­ne Kar­te, die die Ebe­ne im In­nern des Kon­tin­ents dar­stell­te, den Brea­tha mit ih­ren Ri­va­len, fünf wei­te­ren Ko­lo­ni­en, teil­te, al­le­samt Bau­ern, die sich um ei­ne Groß­stadt schar­ten – da­her die Be­zeich­nung Stadt­staat. „Ich möch­te nicht da­mit an­fan­gen, Ver­trä­ge zu bre­chen, selbst dann nicht, wenn ein sol­cher Schritt ge­recht­fer­tigt wä­re.“
    Dann wand­te er sich wie­der der Kar­te zu und be­trach­te­te sie ei­ne Wei­le. Brea­tha hat­te einen schma­len Kor­ri­dor, der bis an die Küs­te reich­te, und war auf vier ih­rer fünf Sei­ten von den Stadt­staa­ten des Bin­nen­lan­des um­ge­ben. Ur­sprüng­lich war es das In­dus­trie­zen­trum, das die Stadt­staa­ten ge­gen Na­tu­ra­li­en mit sei­nen Pro­duk­ten be­lie­fer­te. Doch dann war Spa­nier­stadt, der größ­te un­ter den Stadt­staa­ten, da­zu über­ge­gan­gen, ei­ne ei­ge­ne Pro­duk­ti­on auf­zu­bau­en. Die­se Ak­ti­vi­tät wur­de dann auch von den an­de­ren Stadt­staa­ten auf­ge­grif­fen, wo­bei die Stadt Ar­moy be­schloß, einen Raum­ha­fen als Kon­kur­renz zu dem Raum­ha­fen in der Ko­lo­nie Brea­tha zu bau­en.
    Jetzt, nach­dem die wirt­schaft­li­chen Be­mü­hun­gen in den frü­he­ren Agrar­ge­bie­ten der Zen­tral­ebe­ne um sich ge­grif­fen hat­ten, be­an­spruch­te der Staat Spa­nier­stadt, der an den Kor­ri­dor zur See an­grenz­te, die­sen Zu­gang zum Meer und droh­te, ihn mit Ge­walt zu er­obern, so­fern Brea­tha nicht be­reit war, den Kor­ri­dor ab­zu­tre­ten. Das war der Grund, warum Brea­tha die Dor­sai ver­pflich­tet hat­te.
    „An­de­rer­seits …“ sag­te Cle­tus, in­dem er sich wie­der Mar­cus zu­wand­te, „wenn sie an­neh­men, daß wir Ver­stär­kung be­kom­men, wä­re dies fast so gut, als wenn wir die­se Trup­pen tat­säch­lich zur Ver­fü­gung hät­ten.“
    „Wie wol­len Sie das fer­tig­brin­gen?“ woll­te Mar­cus wis­sen.
    „Das muß man sich über­le­gen“, lä­chel­te Cle­tus. „Ich wer­de ei­ne kur­ze Rei­se zu den Dor­sai an­tre­ten, als woll­te ich zu­sätz­lich Leu­te an­heu­ern, und will zu­se­hen, ob mir un­ter­wegs et­was ein­fällt.“
    Nach­dem Cle­tus sei­ne Ab­sicht klar­ge­legt hat­te, ver­lor er kei­ne Zeit mehr. Am spä­ten Abend, nach ei­ner aben­teu­er­li­chen Rei­se, die ihn in ei­nem At­mo­sphä­ren­schiff um den hal­b­en Glo­bus der Neu­en Er­de führ­te, saß er an Bord ei­nes Raum­schiffs, das die Dor­sai auf dem nächs­ten Raum­ha­fen zur Ver­fü­gung hat­ten. Drei Ta­ge spä­ter war er wie­der in Fo­ra­lie. Me­lis­sa emp­fing ihn an der Tür des Gra­ha­me-Hau­ses mit ei­ner Wär­me, die ihn über­rasch­te. Seit ih­rer Hei­rat hat­te sie sich Cle­tus im­mer mehr zu­ge­wandt, und seit der Ge­burt ih­res Soh­nes, der vor drei Mo­na­ten auf die Welt ge­kom­men war, war sie ihm mehr denn je ge­neigt, ob­wohl es den An­schein hat­te, daß sich an­sons­ten die eins­ti­gen Freun­de von Cle­tus im­mer mehr von ihm ab­wand­ten.
    Selbst Eachan, der Cle­tus so re­ser­viert be­grüß­te, als sei er ein Frem­der schi­en ins glei­che Horn zu bla­sen. Bei der ers­ten Ge­le­gen­heit nahm er Cle­tus bei­sei­te, ent­führ­te ihn von Me­lis­sa und dem Kind, um mit sei­nem Schwie­ger­sohn ein of­fe­nes Wort zu spre­chen.
    „Hast du das schon ge­se­hen?“ frag­te er und brei­te­te ei­ne Aus­wahl von Zei­tungs­aus­schnit­ten auf dem Tisch vor Cle­tus aus. Sie stan­den im Ar­beits­zim­mer von Cle­tus im West­flü­gel des Gra­ha­me-Hau­ses. „Sie stam­men al­le von den Pres­se­diens­ten auf der Er­de, und zwar so­wohl von Sei­ten der Al­li­anz wie von der Ko­ali­ti­on.“
    Cle­tus über­flog die Aus­schnit­te. Al­le Ar­ti­kel be­schäf­tig­ten sich in we­nig schmei­chel­haf­ter Wei­se mit den Dor­sai und mit sei­ner Per­son.

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