Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
genügte, um diese Illusion zu zerstreuen. Er gehörte zu den seltenen Menschen, in denen ein inneres Feuer brannte – doch dieses Feuer, das in James Arm-des-Herrn niemals erlosch, war wie eine lodernde Fackel des Schmerzes und des Schreckens gegen die Ungerechten, zu denen nach James’ Meinung alle diejenigen gehörten, deren Anschauung in irgendeiner Weise von der seinen abwich. Jetzt saß er in seinem Büro im Regierungsgebäude auf Harmonie und schaute über die nackte, unpolierte Tischplatte auf Cletus, der ihm gegenübersaß.
„Ich weiß, daß unsere Preise Ihre Mittel übersteigen“, sagte Cletus. „Ich bin auch nicht gekommen, um Ihnen die Dienste meiner Dorsai anzubieten. Ich möchte Ihnen lediglich mitteilen, daß wir möglicherweise einige Ihrer jungen Männer anwerben möchten.“
„Sie wollen also die Mitglieder unserer Kirche anwerben, um Blut und Leben in diesen sündigen Kriegern zwischen Konfessionslosen und Ungläubigen zu opfern?“ sagte James. „Unvorstellbar!“
„Keine Ihrer Kolonien auf Harmonie oder Vereinigung hat in punkto Technologie etwas zu melden“, sagte Cletus. „Ihre Militante Kirche mag unter den Kirchen dieser beiden Welten die meisten Mitglieder zählen, aber dennoch sind Sie auf einen handfesten Kredit aus – einen Kredit, den Sie im Zwischenweltenhandel verwenden können, um jene Produktionsanlagen zu bauen, die Ihre Leute brauchen. Sie könnten sich diesen Kredit bei uns verschaffen, indem Sie, wie gesagt, uns einige Ihrer jungen Männer zur Verfügung stellen.“
James’ Augen glitzerten wie die Augen einer sich kringelnden Schlange im Widerschein des Lichts. „Wieviel?“ schnappte er.
„Wir bieten den Standardsold für konventionelle Söldner“, erwiderte Cletus.
„Wieso? Das ist kaum ein Drittel dessen, was Sie für Ihre Dorsai verlangt haben!“ James’ Stimme wurde lauter. „Sie wollen zu einem bestimmten Preis verkaufen und zu einem anderen bei uns einkaufen?“
„Es geht um den Verkauf beziehungsweise um den Verkauf zweier verschiedener Produkte“, sagte Cletus ungerührt. „Die Dorsai sind wegen ihrer Ausbildung und Qualifikation und auch wegen ihres Ansehens, das sie sich mittlerweile erworben haben, den Preis wert, den ich für sie verlange. Ihre Leute dagegen können weder eine solche Ausbildung noch einen solchen Ruf aufweisen. Sie sind nur das wert, was ich für sie zu zahlen bereit bin. Andererseits würde man nicht viel von ihnen verlangen. Sie sollten mehr als Ablenkkräfte eingesetzt werden, wie etwa unsere Luftlandetruppen, die erst vor kurzem bei der Eroberung von Margaretha auf Freiland zum Einsatz kamen.“
Die Eroberung von Margaretha auf Freiland war einer der letzten erfolgreichen Einsätze in einer langen Reihe, bei denen sich die neuausgebildeten Dorsai-Söldner unter Cletus’ Kommando bewährt hatten. Seit der Eroberung der Stibnitminen auf Newton war mehr als ein Jahr vergangen, und in dieser Zeit hatten die Dorsai eine Reihe von ebenso eindeutigen wie nahezu unblutigen Siegen davongetragen, etwa auf den Welten von Newtons Schwesternplaneten Cassida, auf St. Marie, neben Mara und Kultis, einer kleineren Welt unter der Sonne Procyon, und kürzlich auf Freiland, neben der Neuen Erde ein weiterer bewohnter Planet des Sirius.
Margaretha war eine große, von Ozeanen umgürtete Insel, etwa dreihundert Meilen von der nördlichsten Küste der Hauptkontinentalmasse Freilands entfernt. Eine Invasion der nächstliegenden Kolonie auf dem Festland hatte schließlich zur Eroberung der Insel geführt, wobei die
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