Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
gefällt“, sagte Cletus.
Swahilis Augen flammten im milden Licht des Büros auf. „Mir gefällt das weniger“, meinte er. „Was mir liegt, ist das, was sonst fast jeder haßt – oder wovon er zumindest die Nase voll hat. Und genau das ist es, was Sie aus der ganzen Sache ausgespart haben, und zwar für jedermann, der unter Ihnen dient.“
„Sie meinen den Kampf an sich“, bemerkte Cletus.
„Genau“, sagte Swahili sanft. „Ich mag es ebensowenig, verwundet zu werden und wochenlang im Lazarett herumzuliegen, wie jeder andere. Ich bin nicht darauf versessen zu sterben. Aber ich nehme alles gern in Kauf – die Ausbildung, die Hetze und das Warten, das Herumsitzen zwischen zwei Einsätzen – nur wegen der wenigen Stunden, wo plötzlich alles greifbar wird.“
„Sie sind ein Killer. Oder wollen Sie es sich selbst nicht eingestehen?“ fragte Cletus.
„Nein“, sagte Swahili. „Ich bin ein Kämpfer besonderer Art, das ist alles. Ich liebe den Kampf. Töten allein würde mir nichts bringen. Wie ich schon sagte, möchte ich weder verwundet noch umgebracht werden, ebensowenig wie jeder andere. Ich fühle die gleiche Leere in mir, wenn die Energiewaffen über meinem Kopf Feuer zu speien beginnen. Trotzdem möchte ich es nicht missen, um nichts auf der Welt. Es ist ein dreckiges, verdammtes Universum, und gelegentlich habe ich die Chance zurückzuschlagen. Das ist alles. Wenn ich am Morgen, wo ich hinausziehen muß, wüßte, daß ich an diesem Tag umkäme, würde ich trotzdem gehen – weil ich mir keinen schöneren Tod vorstellen könnte, als die Möglichkeit zu haben, noch im Fallen zuzuschlagen.“
Er brach plötzlich ab und schaute Cletus in der Stille des Raumes wortlos an.
„Das ist es, was Sie dem Söldnerhandwerk genommen haben“, sagte er. „Also werde ich woanders hingehen, wo all das noch zu finden ist.“
Cletus streckte die Hand aus. „Viel Glück“, sagte er.
Die beiden Männer schüttelten sich die Hand.
„Ich wünsche Ihnen dasselbe“, meinte Swahili. „Sie werden es brauchen. Im Endeffekt ist derjenige, der Samthandschuhe anhat, dem anderen stets unterlegen, der mit blanken Fäusten kämpft.“
„Ich hoffe, Sie werden die Möglichkeit haben, dies nachzuprüfen“, erwiderte Cletus.
23
Eine Woche später kehrte Cletus mit zwei gecharterten Frachtschiffen zur Neuen Erde zurück. Die Besatzung und die Offiziere hatten sich bereiterklärt, in einen Raum eingeschlossen zu werden, während die Truppen, die sie angeblich transportieren sollten, ein- und ausgeladen wurden. Später würden sie dann bestätigen können, daß sie Schritte vernommen hätten, als hätten auf Dorsai eine Menge Leute das Schiff betreten. Gleiches galt für etwa vier Stunden, während sie auf der Kreisbahn über der Neuen Erde hingen, wobei die Raumfähren zwischen den Raumschiffen und einem unbekannten Punkt auf dem Planeten unter ihnen hin und her pendelten. Agenten des Zentralringes der Stadtstaaten allerdings beobachteten diese Landefahrzeuge, die in einer Waldlandschaft vor der Grenze zwischen der Kolonie Breatha und Spanierstadt niedergingen. Bei ihren weiteren Vorstößen sahen sich die Agenten einem Kordon bewaffneter Dorsai gegenüber, die ihnen den Weg verstellten und am weiteren Vordringen hinderten, doch aus der Anzahl der Landungen und dem Pendelverkehr der Raumfähren zwischen Raumschiff und Landeplatz schlossen sie auf etwa fünftausend Mann, die auf den Planeten gebracht wurden.
General Lu May, Kommandeur der zusammengelegten Streitkräfte der Stadtstaaten, knurrte vor sich hin, als man ihm diese Information überbrachte.
„Das sind die Scherze, die dieser Grahame bevorzugt“,
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