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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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we­ni­ger von uns zu be­fürch­ten, als auf of­fe­nem Feld, wo die Dor­sai weitaus be­weg­li­cher sind als sei­ne ei­ge­nen Trup­pen. Er hat mehr Leu­te und hat sich wohl­weis­lich ver­schanzt.“
    „Aber Sie müs­sen die Stadt doch nicht im Sturm neh­men!“ pro­tes­tier­te Reyes. „Sie kön­nen sich aus der Um­ge­bung ver­sor­gen oder aus Brea­tha Nach­schub kom­men las­sen, wie es Ih­nen ge­fällt. Lu May da­ge­gen ist von je­dem Nach­schub von au­ßen ab­ge­schnit­ten. Wir müs­sen ihn le­dig­lich aus­hun­gern!“
    „Das wird nicht so ein­fach sein“, sag­te Cle­tus. „Er müß­te schon sehr ver­geß­lich ge­we­sen sein, wenn er nicht ge­nug Vor­rä­te für sich und sei­ne Trup­pen ge­hor­tet hät­te, so daß er län­ger aus­hal­ten kann, als wir in der La­ge sind, die Stadt zu be­la­gern.“
    Reyes run­zel­te die Stirn. Er hat­te den Ein­druck, daß die­ser Dor­sai-Mar­schall viel zu schwarz sah.
    „Ha­ben Sie ge­gen die Be­la­ge­rung et­was ein­zu­wen­den?“ woll­te Reyes wis­sen. „Wenn ja, dann dürf­te ich viel­leicht er­wäh­nen, daß die Re­gie­rung von Brea­tha es als die op­ti­ma­le – und ein­zi­ge Kon­stel­la­ti­on – an­sah, Lu May ir­gend­wo fest­zu­na­geln.“
    „Ich ha­be kei­ne Ein­wän­de – zu­min­dest im Au­gen­blick nicht“, er­wi­der­te Cle­tus ge­las­sen. „Aber nur, weil es da­für mi­li­tä­ri­sche Grün­de gibt, ein Um­stand, der mit der Mei­nung Ih­rer Re­gie­rung nichts zu tun hat. Ich darf Sie dar­an er­in­nern, Kanz­ler, daß ei­ne mei­ner Be­din­gun­gen hin­sicht­lich des Ver­tra­ges mit Brea­tha wie bei je­dem an­de­ren Ver­trag, den ich un­ter­zeich­ne, da­hin­ge­hend lau­tet, daß ich al­lein die Kam­pa­gne lei­te und kein an­de­rer.“
    Er wand­te sich ab und setz­te sich hin­ter den Tisch sei­nes Zel­tes, wo die Un­ter­hal­tung ge­führt wur­de. „Wenn Sie mich nun ent­schul­di­gen wol­len – ich ha­be zu tun.“
    Reyes zö­ger­te einen Au­gen­blick, dann mach­te er auf dem Ab­satz kehrt und ging hin­aus.
    Cle­tus ließ die Stadt noch drei Wo­chen be­la­gern, ließ Brust­weh­ren er­rich­ten und Grä­ben aus­he­ben, um die Stadt fest in den Griff zu be­kom­men, als hät­te er vor, für im­mer dort zu blei­ben. Wäh­rend all die­ser Zeit kam es au­ßer ei­ni­gen klei­nen Schar­müt­zeln zwi­schen den Ver­tei­di­gern und den Dor­sai zu kei­nem of­fe­nen Kon­flikt.
    In der Luft herrsch­te in die­ser Zeit eben­falls ei­ne Art still­schwei­gen­der Waf­fen­still­stand. Die Luft­fahr­zeu­ge der Dor­sai pa­troul­lier­ten über der Stadt, um zu ver­hin­dern, daß stadt­ei­ge­ne Flug­ge­rä­te star­ten oder lan­den konn­ten. Dar­über hin­aus gab es aber kei­ne Luft­kämp­fe. Wie bei den meis­ten in­ter­ko­lo­nia­len Kon­flik­ten wur­de der Luft­krieg nach Mög­lich­keit ver­mie­den, und zwar auf­grund ei­nes ähn­li­chen still­schwei­gen­den Über­ein­kom­mens wie im Zwei­ten Welt­krieg im zwan­zigs­ten Jahr­hun­dert auf der Er­de, dem­zu­fol­ge kein Gift­gas zum Ein­satz kam. Ziel und Zweck der be­waff­ne­ten Aus­ein­an­der­set­zung zwi­schen tech­no­lo­gie­ar­men Ko­lo­ni­en, wie et­wa den jun­gen Ko­lo­ni­en im Welt­raum, war es nicht un­be­dingt, die pro­duk­ti­ve Ka­pa­zi­tät des Fein­des zu zer­stö­ren, son­dern ihm die­se ab­zu­neh­men. Kein An­grei­fer woll­te je­ne An­la­gen zer­stö­ren, de­rent­we­gen er einen Krieg an­ge­zet­telt hat­te. Wa­ren die Pro­duk­ti­ons­stät­ten und sons­ti­gen Ge­rä­te der Zi­vi­li­sa­ti­on von Wert, so wa­ren die Leu­te, die die­se An­la­gen be­die­nen konn­ten, eben­so wert­voll.
    Al­so wur­de ver­sucht, Bom­bar­de­ments, ja selbst den Ein­satz schwe­rer Waf­fen in der Um­ge­bung be­bau­ter Ge­bie­te zu ver­mei­den, und da at­mo­sphä­ri­sche Flug­ge­rä­te ähn­lich teu­er wa­ren wie Raum­schif­fe, wur­de der Him­mel nur zu Auf­klä­rungs- und Trans­port­zwe­cken be­nutzt.
    Als die drei Wo­chen ver­stri­chen wa­ren, schi­en Cle­tus die Ge­duld ver­lo­ren und die­se Patt­si­tua­ti­on satt be­kom­men zu ha­ben, denn er er­ließ ei­ni­ge Be­feh­le, die Kanz­ler Ad Reyes ver­an­laß­ten, mit flie­gen­den

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