Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
irgendwelche Informationen schneller erreichen würden als sonstwo. Oder sollte ich mich geirrt haben?“
Mondar schenkte ihm ein kleines Lächeln. „Keineswegs“, gab er zurück. „Sie haben sich nicht geirrt. Seien Sie also in der Zwischenzeit mein Gast.“
„Vielen Dank“, erwiderte Cletus.
Also blieb er für die nächsten drei Tage Mondars Gast. In dieser Zeit inspizierte er die Dorsai-Truppen in Bakhalla, stöberte in der Bibliothek herum, wo Athyer seinerzeit eine neue Beschäftigung und eine andere Lebenseinstellung gefunden hatte, und erneuerte seine alte Freundschaft mit Wefer Linet.
Am Morgen des vierten Tages, als er und Mondar beim Frühstück saßen, brachte ein junger Exot in grüner Robe ein Schreiben, das er wortlos Mondar übergab. Mondar warf einen Blick darauf und reichte das Schreiben an Cletus weiter.
„Dow und fünfzehn Schiffsladungen Elitetruppen der Koalition“, sagte Mondar, „sind vor zwei Tagen auf Dorsai gelandet und haben den Planeten besetzt.“
Cletus erhob sich.
„Was nun?“ Mondar blickte vom Tisch zu ihm auf. „Sie können im Augenblick nichts tun. Was können Sie ohne die Dorsai anfangen?“
„Das, was ich getan habe, bevor ich die Dorsai hatte!“ gab Cletus zurück. „Dow will nicht die Dorsai, auch nicht ihren Planeten, sondern mich, Mondar. Und solange ich mich frei bewegen und frei handeln kann, hat er das Spiel noch nicht gewonnen. Ich werde sofort nach Dorsai aufbrechen.“
Mondar erhob sich. „Ich werde Sie begleiten“, sagte er.
26
Die Raumfähre mit dem Sonnenemblem an der metallenen Außenhaut durfte ohne weiteres im Raumhafen von Foralie auf Dorsai landen. Doch sobald Cletus und Mondar die Fähre verließen, wurde Cletus sofort entwaffnet. Die Leute, die die Uniform der Koalition mit dem Abzeichen der vereinigten Streitkräfte von Koalition und Allianz am rechten Ärmel trugen, offensichtlich alles altgediente Soldaten, nahmen ihm Gürtel und Pistole ab. Die gleichen Soldaten waren es auch, die ihn durch ein Foralie führten, wo außer den Besatzern keine Menschenseele auf den Straßen zu erblicken war. Sie erreichten ein Militärflugzeug, das sie zum Grahame-Haus brachte.
Offensichtlich war ihre Ankunft bereits angekündigt worden. Sie wurden zum Eingang der großen Halle geführt, ins Haus gebracht, und die Tür hinter ihnen fest verschlossen. In der Halle saßen Melissa und Eachan vor einigen Drinks, an denen sie offenbar wenig Interesse bekundeten, steif und unnatürlich wie Komparsen, gewissermaßen als Rahmen und Kulisse für Dow deCastries, der sich in seiner schneidigen grauweißen Koalitionsuniform gegen die Bar am anderen Ende des Raumes lehnte, ebenfalls ein Glas in der Hand.
In einer Ecke stand Swahili, ebenfalls in der Uniform der Koalition, mit einer schweren Energiewaffe in der Hand.
„Hallo, Cletus“, sagte Dow. „Ich hatte gehofft, Sie hier nach meiner Landung anzutreffen. Ich bin überrascht, daß Sie gekommen sind, obwohl Sie meine Truppentransporter auf der Kreisbahn gesehen haben. Oder waren Sie vielleicht der Meinung, daß wir Dorsai noch nicht ganz besetzt haben?“
„Ich wußte es“, sagte Cletus.
„Und Sie sind dennoch gekommen? Ich an Ihrer Stelle hätte es lieber gelassen“, meinte Dow. Er hob sein Glas und nippte daran. „Oder sind Sie gekommen, um sich zu stellen, wenn ich Dorsai freigebe? Das war sehr unklug. Ich werde es sowieso tun. Immerhin haben Sie mir die Mühe erspart, Sie in irgendeiner anderen Welt aufzustöbern. Sie wissen, daß ich vorhabe, Sie auf die Erde zurückzubringen.“
„Damit Sie ganz sichergehen“, sagte Cletus. „Man wird mich vor ein Gericht stellen und zum Tode
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