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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Kom­man­do hat­ten, so mein­ten Sie, wür­de es ge­nü­gen, die Dor­sai so weit aus­ein­an­der­zu­zie­hen, daß es nicht schwer­fal­len wür­de, sie in die Knie zu zwin­gen. Dann woll­ten Sie mich ge­fan­gen­set­zen und Ih­re Be­liebt­heit so­wie Ih­re Mi­li­tär­macht da­zu ver­wen­den, die po­li­ti­sche Füh­rung auf der Er­de – so­wohl bei der Al­li­anz als auch bei der Ko­ali­ti­on – durch ei­ne Mi­li­tär­jun­ta ab­zu­lö­sen. Die Ge­nerä­le der Mi­li­tär­jun­ta soll­ten na­tür­lich Ih­re Leu­te sein – und mit der Zeit soll­ten sie die Re­gie­rung der Er­de auf sie über­tra­gen.“
    Swa­hi­li war zu­rück­ge­kehrt und hat­te das Zim­mer be­tre­ten. Dow reich­te ihm die Waf­fe, und Swa­hi­li nahm sei­nen Pos­ten in der an­de­ren Ecke des Zim­mers wie­der ein, wo­bei er Cle­tus sorg­fäl­tig be­ob­ach­te­te.
    „Wie lan­ge noch?“ frag­te Dow.
    „Zwan­zig Mi­nu­ten“, er­wi­der­te Swa­hi­li. Dows Blick wan­der­te wie­der nach­denk­lich zu Cle­tus zu­rück.
    „Viel­leicht wä­re ei­ne Ge­richts­ver­hand­lung tat­säch­lich zu ris­kant …“ Dann brach er ab.
    Drau­ßen er­klan­gen Ru­fe, ge­folgt von dem schar­fen Pfei­fen von Ko­nus­ge­weh­ren und vom schwe­ren Zi­schen ei­ner Ener­gie­waf­fe. Swa­hi­li lief auf die Tür zu.
    „Nein!“ schnapp­te Dow. Swa­hi­li blieb ste­hen und wir­bel­te her­um. Dow zeig­te auf Cle­tus. „Schie­ßen Sie ihn nie­der!“
    Swa­hi­li riß die Ener­gie­pis­to­le hoch, doch dann gab es einen Laut, der sich wie das Schnap­pen ei­nes klei­nen Bol­zens an­hör­te. Swa­hi­li hielt ab­rupt in­ne und wand­te sich Eachan zu, der im­mer noch in sei­nem Ses­sel saß, jetzt aber mit je­ner fla­chen, klei­nen Pis­to­le in der Hand, die er sei­ner­zeit be­nutzt hat­te, als Me­lis­sa, Mon­dar und Cle­tus auf dem Weg nach Bak­hal­la un­ter dem um­ge­stürz­ten Wa­gen fest­sa­ßen.
    Swa­hi­li sank auf dem Tep­pich plötz­lich schwer auf die Knie, die Ener­gie­pis­to­le glitt aus sei­ner Hand. Er fiel auf die Sei­te und blieb lie­gen. Dow mach­te ein paar ra­sche Schrit­te auf die Waf­fe zu, die am Bo­den lag.
    „Las­sen sie das!“ sag­te Eachan. Dow blieb ab­rupt ste­hen. Drau­ßen vor dem Haus er­klan­gen im­mer mehr Stim­men.
    Eachan er­hob sich und ging durch den Raum auf die Ener­gie­pis­to­le zu, wäh­rend er die ei­ge­ne Pis­to­le im­mer noch in der Hand hielt. Er hob die Waf­fe auf und beug­te sich über Swa­hi­li, des­sen Atem stoß­wei­se ging.
    „Tut mir leid, Raoul“, sag­te Eachan lei­se.
    Swa­hi­li blick­te mit dem An­flug ei­nes Lä­cheln zu ihm auf, und die­ses Lä­cheln er­starr­te auf sei­nem Ge­sicht. Eachan streck­te die Hand mit ei­ner al­ter­tüm­li­chen Ges­te aus und streif­te die Li­der über die star­ren Au­gen. Dann rich­te­te er sich wie­der auf, als die Tür auf­ge­ris­sen wur­de und Ar­vid, ein Ko­nus­ge­wehr in der Hand, ins Zim­mer stürm­te, ge­folgt von Bill Athyer.
    „Al­les in Ord­nung hier?“ frag­te Ar­vid mit ei­nem Blick auf Cle­tus.
    „Al­les bes­tens, Arv“, er­wi­der­te Cle­tus. „Wie schaut’s drau­ßen aus?“
    „Wir ha­ben al­le er­wi­scht“, ant­wor­te­te Ar­vid.
    „Dann soll­ten Sie sich schleu­nigst auf die So­cken ma­chen“, mein­te Dow tro­cken. „Al­le mei­ne Trup­pen ste­hen stän­dig mit­ein­an­der in Ver­bin­dung. In­ner­halb we­ni­ger Mi­nu­ten wer­den wei­te­re Trup­pen an­rücken. Wo wol­len Sie dann hin­lau­fen?“
    „Wir wer­den über­haupt nicht weg­lau­fen“, mein­te Ar­vid und schau­te ihn an. „Al­le Ih­re Trup­pen auf Dor­sai sind ge­fan­gen.“
    Dow starr­te ihn an, der Blick sei­ner schwar­zen Au­gen senk­te sich in die hell­blau­en Au­gen des Of­fi­ziers.
    „Das glau­be ich ein­fach nicht“, sag­te Dow flach. „Auf die­ser Welt sind nur Frau­en, Kin­der und Grei­se zu­rück­ge­blie­ben.“
    „Was macht das schon?“ frag­te Cle­tus. Dow dreh­te sich um und schau­te ihn an. Cle­tus fuhr fort: „Glau­ben Sie wirk­lich, daß man ei­ni­ge tau­send Eli­te­sol­da­ten der Ko­ali­ti­on nicht durch ei­ne Welt vol­ler Frau­en, Kin­der und Grei­se be­sie­gen kann?“
    Dow schau­te ihn se­kun­den­lang wort­los an.

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