Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
verrichten.“
„Dies ist aber ein Teil Ihrer Arbeit – und umgekehrt!“ Mondar beugte sich vor, und seine Hände glitten auseinander. „Unsere Mitglieder werden in keiner Weise beeinflußt. Jedes Mitglied kann auf seine Weise für die Zukunft forschen und arbeiten, wie er es für richtig hält. Wir verlangen lediglich, daß jeder seine Fähigkeiten der Gemeinschaft zur Verfügung stellt, sobald Not am Mann ist. Dafür bietet ihm die Gemeinschaft alle ihre Fähigkeiten, um ihn physisch und geistig zu fördern, damit sich seine Arbeit noch erfolgreicher gestaltet. Cletus, jetzt wissen Sie, was Sie tun können. Überlegen Sie, wozu Sie fähig wären, wenn Sie all jenes Wissen verwenden könnten, das wir Ihnen zur Verfügung stellen würden!“
Cletus schüttelte erneut den Kopf.
„Wenn Sie unser Angebot ablehnen“, fuhr Mondar fort, „so stehen die Zeichen für Sie auf Sturm. Das signalisiert den Wunsch Ihres Unterbewußtseins den Weg von deCastries einzuschlagen – sich von der Verlockung leiten zu lassen, Menschen und Situationen direkt zu manipulieren, statt sich mit Dingen zu befassen, die bedeutend wertvoller, dafür aber weniger anregend sind – nämlich die Auseinandersetzung mit Ideen, um Grundsätze zu finden, die die Menschen unserer Welten am Ende über jegliche Manipulationen, ganz gleich welcher Art, stellen.“
Cletus lachte, und sein Lachen klang etwas grimmig. „Sagen Sie“, meinte er, „trifft es zu, daß ihr Exoten weder Waffen tragt noch welche anwendet, auch nicht zum Zwecke der Selbstverteidigung? Ist das der Grund, warum Sie Söldner wie die Dorsai anwerben oder mit politischen Gruppen wie etwa der Allianz Verträge abschließen, um sich selbst zu verteidigen?“
„Schon, aber nicht unbedingt aus jenen Gründen, die die meisten Leute annehmen, Cletus“, sagte Mondar schnell. „Für den Kampf, den wir führen, haben wir keinerlei moralische Gründe. Es geht lediglich darum, daß die Emotionen, die dabei eine Rolle spielen, dem gesunden Menschenverstand widersprechen, so daß Leute meines Schlages es vorziehen, keine Waffen anzurühren. Doch das soll Ihre Leute keineswegs berühren. Wenn Sie an Ihrem Buch über militärische Taktik weiterschreiben oder sogar Waffen tragen möchten …“
„Ich glaube, wir reden aneinander vorbei“, meinte Cletus. „Eachan Khan hat mir etwas verraten. Erinnern Sie sich noch, als Sie heute in dem umgekippten Wagen saßen und er Ihnen nahelegte, sich nicht lebend von den Neuland-Guerillas gefangennehmen zu lassen – aus offensichtlichen Gründen? Sie erwiderten, daß Sie jeden Augenblick sterben könnten. ’Kein Mensch außer mir’, sagten Sie, ’kann über diesen Leib verfügen’.“
„Und Sie meinen, Selbstmord sei eine Art Gewaltakt …“
„Nein“, sagte Cletus. „Ich versuche Ihnen zu erklären, warum ich nie ein Exot werden kann. Bei all Ihrer Gefaßtheit und Gelassenheit, die Sie angesichts einer möglichen Folter und der Notwendigkeit, sich selbst zu töten, zeigten, waren Sie auf ganz besondere Art unbarmherzig, unbarmherzig gegen sich selbst – aber das ist nur die Kehrseite der Medaille. Ihr Exoten seid im wesentlichen gegen alle und jeden unbarmherzig, weil ihr Philosophen seid und Philosophen im großen und ganzen unbarmherzig sind.“
„Cletus!“ Mondar schüttelte den Kopf. „Wissen Sie eigentlich, was Sie da sagen?“
„Natürlich!“ sagte Cletus ruhig. „Und Sie wissen es ebensogut wie ich. Die unmittelbare Lehre eines Philosophen mag sanft sein, doch die Theorie, die hinter seiner Lehre steckt, kennt keine Gewissensbisse – und das ist der Grund, warum soviel Blut und Elend den Pfad der Nachfolger säumt,
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