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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Licht­jah­ren im in­ter­stel­la­ren Raum er­streck­te. Wahr­schein­lich ken­nen Sie die Ge­schich­te die­ser Zeit eben­so­gut wie ich – wie sich die­se ers­te in­stink­ti­ve Raum­angst au­ßer­halb des Son­nen­sys­tems auf­bau­te und sich schließ­lich in ei­ner Rei­he von blu­ti­gen so­zia­len Erup­tio­nen ma­ni­fes­tier­te. Da­mit war der Keim ge­legt für Ge­sell­schafts­sys­te­me und Kul­te al­ler Art, mit de­nen der Ver­such un­ter­nom­men wur­de, sich psy­chisch dem Ge­fühl der Ver­letz­bar­keit und Be­deu­tungs­lo­sig­keit an­zu­pas­sen, das tief im Un­ter­be­wußt­sein je­des ein­zel­nen lag. Blunt war ei­ne Kämp­fer­na­tur, ein An­ar­chist. Und sei­ne Re­ak­ti­on war die Re­vo­lu­ti­on …“
    „Die Re­vo­lu­ti­on?“ frag­te Cle­tus.
    „Ja­wohl, Re­vo­lu­ti­on – buch­stäb­lich“, er­wi­der­te Mon­dar. „Blunt woll­te einen Teil der vor­han­de­nen, ob­jek­ti­ven phy­si­schen Rea­li­tät zer­stö­ren – in­dem er pri­mi­ti­ve phy­si­sche Mit­tel ein­setz­te. Er nann­te sei­ne Vor­ha­ben ei­ne ’krea­ti­ve Ver­nich­tung’. Er rief das Volk zur Zer­stö­rung auf, doch er brach­te es nicht fer­tig, selbst die im­pul­sivs­ten Neu­ro­ti­ker sei­ner Zeit über den emo­tio­nel­len Ab­grund zu hie­ven. Und dann wur­de er als Lei­ter der Gil­de von ei­nem jun­gen Berg­bau­in­ge­nieur ab­ge­löst, der bei ei­nem Gru­ben­un­glück einen Arm ver­lo­ren hat­te …“
    „Wel­chen Arm?“ frag­te Cle­tus scharf.
    „Den lin­ken – zu­min­dest neh­me ich an, daß es der lin­ke Arm war“, mein­te Mon­dar. „Warum?“
    „Nichts wei­ter“, ver­setz­te Cle­tus. „Fah­ren Sie fort.“
    „Er hieß Paul For­main …“
    „Viel­leicht Fort-May­ne?“ un­ter­brach ihn Cle­tus er­neut.
    „Oh­ne t“ sag­te Mon­dar. „F-o-r-m-a-i-n“, buch­sta­bier­te er und schau­te Cle­tus fra­gend an. „Sind Sie an der Sa­che ir­gend­wie per­sön­lich in­ter­es­siert, Cle­tus?“
    „Nur, weil al­les so schön zu­sam­men­paßt“, er­wi­der­te Cle­tus. „Sie sa­gen, er war ein­ar­mig, al­so muß der rech­te Arm stark ent­wi­ckelt ge­we­sen sein, um den Ver­lust aus­zu­glei­chen. Und sein Na­me er­in­nert doch in et­wa an fort-may­ne, ein Be­griff, der die Me­tho­den der Nor­man­nen be­schreibt, die sie den un­ter­joch­ten Eng­län­dern ge­gen­über an­wand­ten, nach­dem sie Eng­land im elf­ten Jahr­hun­dert er­obert hat­ten. Fort-may­ne – wört­lich ‚har­te Hand’. Das heißt, daß den Er­obe­rern je­des Mit­tel recht war, um die ein­ge­bo­re­nen Eng­län­der zu kon­trol­lie­ren. Und Sie sa­gen, er hät­te die Füh­rung der Gil­de über­nom­men, in­dem er die­sen Blunt ab­setz­te?“
    „Ja“, mein­te Mon­dar stirn­run­zelnd. „Ich kann zwar die Zu­sam­men­hän­ge er­ken­nen, aber ich weiß noch im­mer nicht, warum sie von Be­deu­tung sind.“
    „Viel­leicht sind sie es auch nicht“, gab Cle­tus zu­rück. „Al­so wei­ter. For­main über­nahm die Ka­pel­len­gil­de und grün­de­te Ih­ren Exo­ten­bund?“
    „Um ein Haar hät­te er die Gil­de aus­lö­schen müs­sen“, fuhr Mon­dar fort. „Statt des­sen mach­te er die Re­vo­lu­ti­on zur Evo­lu­ti­on. Zur Evo­lu­ti­on des Men­schen, Cle­tus.“
    „Evo­lu­ti­on“, wie­der­hol­te Cle­tus nach­denk­lich. „Mei­nen Sie nicht auch, daß die mensch­li­che Ras­se ih­re Evo­lu­ti­on be­reits hin­ter sich hat? Und was kommt dann?“
    „Das kön­nen wir frei­lich nicht wis­sen“, sag­te Mon­dar und fal­te­te die Hän­de im Schoß. „Kann sich ein Af­fe einen Men­schen vor­stel­len? Aber wir sind da­von über­zeugt, daß der Sa­men ei­ner wei­te­ren Evo­lu­ti­on im Men­schen wei­ter­lebt, auch wenn die Saat bis­her noch nicht auf­ge­gan­gen ist. Wir Exo­ten sind da­zu be­stimmt, nach die­sen Kei­men zu su­chen und sie zu be­schüt­zen, so­bald wir sie ge­fun­den ha­ben, da­mit sie wach­sen und blü­hen kön­nen, bis der voll ent­wi­ckel­te Mensch Teil un­se­rer Ge­mein­schaft ge­wor­den ist.“
    „Tut mir leid“, sag­te Cle­tus kopf­schüt­telnd. „Ich wür­de einen ziem­lich arm­se­li­gen Exo­ten ab­ge­ben, Mon­dar. Ich muß mei­ne ei­ge­ne Ar­beit

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