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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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lös­te all­mäh­lich die Schmer­zen in sei­nem Knie. Lang­sam und vor­sich­tig, da­mit der Schmerz und die Span­nung nicht zu­rück­ka­men, griff er nach dem Kis­sen in sei­nem Rücken und rich­te­te sich im Bett auf. Halb sit­zend streif­te er die De­cken ab und be­trach­te­te sein lin­kes Bein.
    Das Knie war auf­ge­dun­sen, steif und ge­schwol­len. Es hat­te sich zwar nicht ver­färbt, aber es war bis zur Be­we­gungs­lo­sig­keit ge­schwol­len. Er kon­zen­trier­te sei­nen Blick auf sein ge­schwol­le­nes Knie und nahm al­le sei­ne Kräf­te zu­sam­men, um es wie­der ei­ni­ger­ma­ßen nor­mal und be­weg­lich zu ma­chen.
    Im­mer noch schwe­bend, im­mer noch da­hin­trei­bend in je­nem fast pri­mi­ti­ven Geis­tes­zu­stand, den man all­ge­mein als Re­gres­si­on be­zeich­net, ver­such­te er, zwi­schen sei­nen Schmer­zen im Knie und der Schmerz­mel­dung in sei­nem Ge­hirn ei­ne Ver­bin­dung her­zu­stel­len und gleich­zei­tig die Mel­dung in ein geis­ti­ges Äqui­va­lent je­ner phy­si­schen Ent­span­nung und Ru­he um­zu­wan­deln, die be­reits sei­nen Kör­per be­herrsch­te. Wäh­rend er so da­hin­schweb­te, merk­te er, daß die Schmerz­mel­dung all­mäh­lich ver­blaß­te. Sie schwand im­mer mehr da­hin, wie ei­ne mit un­sicht­ba­rer Tin­te ge­schrie­be­ne Nach­richt, die im­mer mehr ver­blaß­te und schließ­lich un­sicht­bar wur­de.
    Das, was er zu­vor als Schmerz emp­fun­den hat­te, war im­mer noch in sei­nem Knie vor­han­den. Doch es war le­dig­lich ei­ne Wahr­neh­mung, we­der Schmerz noch Druck, den­noch mit die­sem wie mit je­nem Ge­fühl ver­wandt. Jetzt, nach­dem er den frü­he­ren Schmerz als ge­trenn­te Wahr­neh­mungs­ein­heit er­kannt hat­te, be­gann er sich auf das phy­si­sche Ge­fühl von Druck zwi­schen Blut und Schen­kel zu kon­zen­trie­ren, wo die Blut­ge­fäße der­art ge­schwol­len wa­ren, daß sein Bein prak­tisch ge­lähmt war.
    Er ver­such­te sich sei­ne Blut­ge­fäße vor­zu­stel­len. Dann kon­zen­trier­te er sich auf die Ve­nen und die Ar­te­ri­en und dach­te an ih­re Funk­ti­on und Re­ak­ti­on. Er konn­te buch­stäb­lich se­hen, wie sich die Ge­fäße ent­spann­ten, sich zu­sam­men­zo­gen und ih­ren flüs­si­gen In­halt zu je­nem Röh­ren­sys­tem im Bein lenk­ten, zu dem zahl­rei­che An­schlüs­se führ­ten.
    Et­wa zehn Mi­nu­ten lang konn­te er kei­ne Re­ak­ti­on aus dem Knie­be­reich spü­ren. Doch dann merk­te er, wie der Druck all­mäh­lich nachließ und sich woh­li­ge Wär­me in sei­nem Knie aus­brei­te­te. Nach wei­te­ren fünf Mi­nu­ten sah er, daß die Schwel­lung tat­säch­lich zu­rück­ging. Und zehn Mi­nu­ten spä­ter war das Knie zwar im­mer noch ge­schwol­len, aber er konn­te es um gu­te sech­zig Grad bie­gen. Das reich­te vollauf. Er schwang sich mit bei­den Bei­nen aus dem Bett, stand auf und be­gann sich an­zu­klei­den.
    Er war ge­ra­de da­mit be­schäf­tigt, das Kop­pel um sei­ne Dschun­gel­klei­dung zu le­gen, als es an sei­ne Tür klopf­te. Cle­tus warf einen Blick auf die Uhr ne­ben sei­nem Bett. Sie zeig­te acht Mi­nu­ten vor fünf.
    „Im­mer her­ein“, sag­te er.
    Ar­vid trat ins Zim­mer.
    „Sie sind aber früh auf den Bei­nen, Arv“, sag­te Cle­tus, ließ sein Kop­pel­schloß ein­schnap­pen und streck­te die Hand nach der Pis­to­le aus, die ne­ben ihm auf der Kom­mo­de lag. Er ließ die Waf­fe in das Half­ter glei­ten, das an sei­nem Gür­tel hing. „Ha­ben Sie al­les be­kom­men, was ich brau­che?“
    „Ja­wohl, Sir“, sag­te Ar­vid. „Laut­spre­cher und Mi­nen sind im Ge­päck ver­staut. Das Ge­wehr konn­te ich nicht un­ter­brin­gen, doch es be­fin­det sich beim Ge­päck, das am Flug­e­sel be­fes­tigt wur­de.“
    „Und der Flug­e­sel selbst?“
    „Ich ha­be ihn im Ge­päck­raum ei­nes Ku­rier­wa­gens ge­fun­den, au­ßer­halb …“ Ar­vid zö­ger­te. „Ich woll­te ei­gent­lich mit­ge­hen, Sir, aber die Or­der lau­te­te nur auf Sie, eben­so der Be­fehl des kom­man­die­ren­den Fel­d­of­fi­ziers, der die Kom­pa­nie lei­tet. Sie ha­ben einen Ober­leut­nant für Sie ab­ge­stellt, einen ge­wis­sen Bill Athyer.“
    „Und die­ser Bill Athyer ist nicht so gut, was?“ frag­te Cle­tus

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