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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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die an­geb­lich die­se Leh­re be­fol­gen. Die mi­li­tan­ten An­hän­ger um­stürz­le­ri­scher Pro­phe­ten ha­ben mehr Blut ver­gos­sen als ir­gend­ei­ne an­de­re Grup­pe in der Ge­schich­te der Mensch­heit.“
    „Kein Exot wür­de je­mals Blut ver­gie­ßen“, er­wi­der­te Mon­dar sanft.
    „Nicht un­mit­tel­bar“, ver­setz­te Cle­tus. „Doch um je­ne Zu­kunft zu er­bau­en, von der sie träu­men, sinnt er auf ir­gend­wel­che Mit­tel, um die Ge­gen­wart aus­zu­lö­schen, so wie wir Sie er­le­ben. Sie kön­nen zwar be­haup­ten, daß sich Ihr Ziel von der Re­vo­lu­ti­on zur Evo­lu­ti­on ge­wan­delt hat, aber Ihr Vor­ha­ben ist den­noch stets auf die Zer­stö­rung des ge­gen­wär­tig Vor­han­de­nen ge­rich­tet, um für et­was an­de­res Raum zu schaf­fen. Sie ar­bei­ten an der Zer­stö­rung der Ge­gen­wart – und da­zu ge­hört ei­ne Por­ti­on Un­barm­her­zig­keit, die mir nicht liegt und die ich nicht ak­zep­tie­ren kann.“
    Er hielt in­ne, Mon­dar je­doch schau­te ihm ei­ne Wei­le in die Au­gen.
    „Cle­tus“, sag­te Mon­dar schließ­lich, „kön­nen Sie Ih­rer selbst so si­cher sein?“
    „Ja“, er­wi­der­te Cle­tus, „ich fürch­te, ich kann.“ Er wand­te sich der Tür zu. Als er die Tür er­reicht und die Hand auf die Klin­ke ge­legt hat­te, dreh­te er sich noch ein­mal um.
    „Trotz­dem vie­len Dank, Mon­dar“, sag­te er. „Viel­leicht wer­den Sie und Ih­re Exo­ten ei­nes Ta­ges mei­nen Weg ein­schla­gen. Ich aber möch­te nicht den Ih­ren ge­hen. Gu­te Nacht.“
    Er öff­ne­te die Tür.
    „Cle­tus“, sag­te Mon­dar hin­ter sei­nem Rücken, „wenn Sie jetzt un­ser An­ge­bot ab­leh­nen, dann tun Sie das auf ei­ge­ne Ge­fahr. Bei dem, was Sie vor­ha­ben, sind grö­ße­re Kräf­te am Werk als Sie ah­nen.“
    Cle­tus schüt­tel­te den Kopf. „Gu­te Nacht“, wie­der­hol­te er und ging hin­aus.
    In der Hal­le stö­ber­te er Ar­vid auf und sag­te dem jun­gen Leut­nant, daß sie auf­bre­chen wür­den. Als die bei­den den Park­platz er­reich­ten und Cle­tus die Tür des Luft­fahr­zeugs öff­ne­te, barst der Him­mel über ih­nen in ei­ner ge­wal­ti­gen Ex­plo­si­on von Blitz und Don­ner, und die Re­gen­trop­fen pras­sel­ten her­nie­der wie Ha­gel­kör­ner.
    Die bei­den sa­hen zu, daß sie ins Fahr­zeug ka­men. Der Re­gen war eis­kalt, und die paar Se­kun­den, in de­nen sie dem Platz­re­gen aus­ge­setzt wa­ren, ge­nüg­ten, um sie bis auf die Haut naß wer­den zu las­sen, so daß ih­nen die Ja­cken an den Schul­tern kleb­ten. Ar­vid star­te­te den Wa­gen und lenk­te ihn aus der Parklücke.
    „Heu­te Abend ist die Höl­le los“, mur­mel­te er, wäh­rend sie durch die Stadt fuh­ren. Dann starr­te er Cle­tus, der ne­ben ihm saß, ver­blüfft an.
    „Warum ha­be ich das jetzt ge­sagt?“ frag­te er. Aber Cle­tus gab ihm kei­ne Ant­wort, und nach we­ni­gen Se­kun­den wuß­te Ar­vid selbst die Ant­wort auf sei­ne Fra­ge.
    „Egal“, sag­te er vor sich hin. „Wie dem auch sei, es stimmt auf­fal­lend.“
     

 
7
     
    Cle­tus er­wach­te mit dem Ge­fühlt, daß je­mand ver­such­te, sein lin­kes Knie lang­sam, aber si­cher zu bre­chen. Der dump­fe Schmerz hat­te ihn aus dem Schlaf ge­ris­sen, und für einen Au­gen­blick war er dann ganz ge­fan­gen – der Schmerz füll­te sein gan­zes Be­wußt­sein rest­los aus.
    Dann aber ge­wann sein prak­ti­scher Sinn wie­der die Ober­hand. Er roll­te sich auf den Rücken und starr­te zu der wei­ßen De­cke hin­auf, die sich sie­ben Fuß über sei­nem Kopf be­fand. Er be­gann bei der Ober­schen­kel­mus­ku­la­tur und be­fahl den großen Mus­keln sei­ner Ar­me und Bei­ne, sich zu ent­span­nen. Dann ka­men die Nacken- und Ge­sichts­mus­keln dran, schließ­lich die Bauch­mus­ku­la­tur, bis er spür­te, daß sich sein gan­zer Kör­per ent­spann­te.
    Sein Kör­per fühl­te sich jetzt schwer und schlaff an, die Au­gen wa­ren halb ge­schlos­sen. Er lag da, un­be­rührt von den ver­schie­de­nen lei­sen Ge­räuschen, die aus an­de­ren Räu­men der Un­ter­kunft zu ihm dran­gen. Er trieb lei­se und leicht wie über die Ober­flä­che ei­nes war­men Ozeans da­hin.
    Der Ent­span­nungs­zu­stand, den er sich sug­ge­riert hat­te,

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