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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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freund­lich, wäh­rend er sei­nen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­helm auf­setz­te und aus dem Zim­mer ging.
    „Wie soll ich das wis­sen?“ Ar­vid starr­te Cle­tus an und folg­te ihm, wäh­rend er den lan­gen Mit­tel­gang des Of­fi­zier­s­quar­tiers ent­lang­ging.
    Cle­tus lä­chel­te ihn an und hum­pel­te wei­ter, doch er zö­ger­te sei­ne Ant­wort hin­aus, bis sie durch den Haupt­aus­gang in die duns­ti­ge Dun­kel­heit des frü­hen Mor­gens hin­austra­ten, wo der Ku­rier­wa­gen auf Cle­tus war­te­te. Sie stie­gen ein, und Ar­vid setz­te sich hin­ters Steu­er. Als der hoch­ge­wach­se­ne jun­ge Leut­nant das Fahr­zeug auf den Luft­kis­sen da­hinglei­ten ließ, fuhr Cle­tus fort:
    „Ich ha­be mir schon fast ge­dacht, daß mir der Ge­ne­ral so einen Bur­schen auf­drän­gen wür­de. Ma­chen Sie sich nichts dar­aus, Arv. Sie wer­den nach La­ge der Din­ge an die­sem Tag al­le Hän­de voll zu tun ha­ben. Sie sol­len für mich einen Bü­roraum fin­den und einen klei­nen Stab zu­sam­men­stel­len – einen zu­ver­läs­si­gen Of­fi­zier als Bü­ro­vor­ste­her, ein paar Schrei­ber und einen Mann für die Ab­la­ge, al­le mög­lichst tech­nisch ver­siert und mit In­ter­es­sen oder Fä­hig­kei­ten in Rich­tung For­schung. Kön­nen Sie das or­ga­ni­sie­ren?“
    „Ja­wohl, Sir“, er­wi­der­te Ar­vid. „Aber ich weiß nicht, ob un­se­re Voll­macht für sol­che Din­ge reicht …“
    „Na­tür­lich nicht, noch nicht“, mein­te Cle­tus. „Aber ich wer­de ei­ne sol­che Voll­macht für Sie ein­ho­len. Se­hen Sie zu, daß Sie den ent­spre­chen­den Platz und die Leu­te fin­den, da­mit wir wis­sen, wo sie ver­füg­bar sind, so­bald wir die Voll­macht ha­ben.“
    „Ja­wohl, Sir“, sag­te Ar­vid.
    Im Trans­port­be­zirk an­ge­kom­men, stieß Cle­tus zu sei­ner Kom­pa­nie un­ter dem Kom­man­do von Ober­leut­nant Wil­liam Athyer. Die Kom­pa­nie stand be­reit, Ge­wehr bei Fuß, ge­rüs­tet und be­waff­net und of­fen­sicht­lich ab­marsch­be­reit. Cle­tus nahm an, daß die Leu­te be­reits ge­früh­stückt hat­ten – da er aber nicht ihr kom­man­die­ren­der Of­fi­zier war, war es auch nicht sei­ne Pflicht, dies nach­zu­prü­fen. Und Athyer da­nach zu fra­gen wä­re takt­los, wenn nicht so­gar be­lei­di­gend ge­we­sen. Cle­tus stieg steif­bei­nig aus dem Ku­rier­wa­gen und be­ob­ach­te­te, wie Ar­vid den Flug­e­sel nebst Aus­rüs­tung aus­lud.
    „Oberst Gra­ha­me?“ sag­te ei­ne Stim­me hin­ter sei­nem Rücken. „Ich bin Ober­leut­nant Athyer, kom­man­die­ren­der Of­fi­zier die­ser Kom­pa­nie. Wir sind ab­marsch­be­reit …“
    Cle­tus dreh­te sich um. Athyer war ein klei­ner, dunk­ler, ziem­lich schlan­ker Mann Mit­te Drei­ßig mit ei­ner Ha­ken­na­se. Er schau­te aus ei­nem Ge­sicht mit säu­er­li­chen Zü­gen in die Welt, als wür­de er per­ma­nent et­was übel­neh­men. Sei­ne Spra­che war ab­rupt, fast ag­gres­siv, doch sei­ne Wor­te nah­men am Sat­zen­de stets einen wei­ner­li­chen Ton an.
    „Jetzt, wo Sie end­lich da sind, Sir“, setz­te er hin­zu.
    Die­se un­nö­ti­ge Be­mer­kung grenz­te schon fast an Im­per­ti­nenz. Aber Cle­tus über­hör­te sie und schau­te über Athyers Schul­ter hin­weg auf die Män­ner, die hin­ter dem Ober­leut­nant stan­den. Ih­re son­nen­ge­bräun­ten Ge­sich­ter und das Ge­misch ih­rer al­ten und neu­en Aus­rüs­tung so­wie Klei­dung zeug­ten von Er­fah­rung. Aber sie wa­ren schweig­sa­mer als üb­lich, und Cle­tus kann­te zwei­fel­los den Grund für ih­re Schweig­sam­keit. Mit­ten im Ur­laub zu den Waf­fen ge­ru­fen und in den Kampf ge­schickt zu wer­den, war für einen Sol­da­ten nicht ge­ra­de er­freu­lich. Cle­tus’ Blick wan­der­te wie­der zu Athyer.
    „Al­so wol­len wir gleich mit der Ver­schif­fung ge­win­nen, nicht wahr, Ober­leut­nant?“ sag­te er freund­lich. „Bit­te wei­sen Sie mir einen Platz zu.“
    „Uns ste­hen für den Trans­port zwei Luft­schif­fe zur Ver­fü­gung“ knurr­te Athyer. „Mein Ober­feld­we­bel fährt im zwei­ten mit. Sie soll­ten lie­ber bei mir im ers­ten Platz neh­men, Oberst …“
    Er brach ab und starr­te auf den Flug­e­sel, des­sen Ro­tor­blät­ter sich jau­lend in Be­we­gung

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