Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
das gelingt?“
„Hmmm.“ Eachan zwirbelte seinen Schnurrbart. „So was wäre, glaube ich, durchaus möglich.“
„Gut“, sagte Cletus. „Können Sie mich akustisch, vorzugsweise auch optisch, mit Marc Dodds verbinden?“
„Wir haben eine direkte Verbindung“, erwiderte Eachan. Er durchquerte das Zimmer und kam mit einem Feldtelefon zurück.
„Hier Oberst Khan“, sagte er in den Apparat. „Oberst Grahame möchte Oberst Dodds sprechen.“
Er reichte Cletus den Hörer. Sobald Cletus’ Finger sich um den Hörer geschlossen hatten, leuchtete der kleine Bildschirm im Griff auf, und Marcs Gesicht erschien vor dem Hintergrund des Bildschirms im Flugzeug.
„Sir?“ Marc starrte auf Cletus. „Sie sind in Bakhalla?“
„Richtig“, erwiderte Cletus. „Und auch die Kompanie, die Sie mir geschickt haben, um an der Flußbiegung zu mir zu stoßen. Würden Sie bitte die Sicht auf den Bildschirm hinter Ihrem Rücken freigeben?“
Marc rückte zur Seite, und der Schirm hinter ihm schien sich auszubreiten und den ganzen Bildschirm des Telefons zu füllen. Einzelheiten waren natürlich nicht zu erkennen, dafür war das Bild immer noch zu klein, dennoch konnte Cletus erkennen, daß die beiden großen Truppenteile der Neuländer soeben im Begriff waren, sich auf der sandigen Ebene zusammenzuschließen, die an jener Stelle begann, wo sich die Steilufer am Zusammenfluß des Blauen und des Milchflusses vereinigten und in einer spitz zulaufenden Böschung oberhalb der Stadt endeten. Aus ihren befestigten Stellungen konnten die Dorsai jetzt schon den Feind auf große Entfernung beschießen.
„Ich habe entlang der Steilufer an beiden Flüssen über den Neuländern Truppen stationiert“, sagte Marcs Stimme, „ebenso mindestens zwei Kompanien mit Energiegewehren unten im Flachland am Fuße der Steilufer und damit im Rücken ihrer Nachhut, die sie pausenlos beschießen können.“
„Ziehen Sie diese Schützenkompanie zurück“, sagte Cletus. „Ich sehe nicht ein, daß wir auch nur einen Mann riskieren, wo es nicht unbedingt nötig ist. Ihre Leute auf den Steilufern sollen die Stellung halten, aber nur noch sporadisch feuern. Lassen Sie das Feuer allmählich einstellen, Schritt für Schritt, bis nur noch gelegentlich ein Schuß fällt, um die Neuländer daran zu erinnern, daß wir noch da sind.“
„Zurückziehen?“ wiederholte Marc. Sein Gesicht erschien wieder auf dem Bildschirm, und er runzelte die Stirn. „Und das Feuer allmählich einstellen? Aber was geschieht mit den anderen dort unten in der Stadt?“
„Wir gehen zum Angriff über“, sagte Cletus.
Mark starrte wortlos aus dem Bildschirm. Seine Gedanken waren so deutlich zu lesen, als wären sie vor ihm in der Luft ausgedruckt. Er mit gut dreitausend Mann war gehalten, sich aus dem Hinterland einer feindlichen Streitmacht von mehr als sechstausend Mann zurückzuziehen – nur, um irgendwelche Eventualitäten zu vermeiden –, während Cletus mit seinen knapp sechshundert Mann den Feind frontal angreifen wollte.
„Vertrauen Sie mir, Oberst“, sprach Cletus sanft in den Hörer. „Habe ich Ihnen nicht schon vor einer Woche gesagt, daß ich vorhabe, diesen Kampf mit minimalsten Verlusten auszutragen?“
„Jawohl, Sir …“ sagte Marc widerstrebend und immer noch bestürzt.
„Dann tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe“, sagte Cletus. „Keine Bange, das Spiel ist noch nicht vorbei. Sagen Sie Ihren Leuten, daß sie das Feuer so gut wie einstellen, aber wachsam bleiben sollen. Sie werden noch genug Möglichkeiten haben, von ihren Waffen Gebrauch zu machen.“
Er legte auf und gab Eachan den Apparat zurück.
„Also gut“, sagte er. „Lassen wir diesen Scheinangriff steigen.“
Eine halbe Stunde später saß
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