Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
brin­gen, die Fü­ße nach un­ten.
    Es war we­ni­ger ein Fal­len als ein Hin­ab­glei­ten in stei­lem Win­kel, in dem er sich dem Dschun­gel un­ter sei­nen Fü­ßen nä­her­te. Er ver­such­te, die Fall­ge­schwin­dig­keit zu dros­seln, doch die emp­find­li­chen, trick­rei­chen Re­ak­tio­nen des Gür­tels lie­ßen ihn so­fort wie­der stei­gen. Has­tig dreh­te er am Reg­ler und brach­te ihn in­stink­tiv in ei­ne Stel­lung zu­rück, die we­der ein Fal­len oder Sin­ken be­wirk­te.
    Nun war er sehr na­he an den Wip­feln der hö­he­ren Bäu­me und muß­te zu­se­hen, wie er sich hin­durch­ma­nö­vrier­te, um nicht von ei­nem Ast auf­ge­spießt zu wer­den oder in den tod­brin­gen­den Dorn­bü­schen zu lan­den. Er dreh­te den Steu­er­he­bel hin und her, wäh­rend er es sorg­fäl­tig ver­mied, den Dros­sel­he­bel zu be­rüh­ren, und ver­such­te, die Si­cher­heits­gren­zen für ei­ne Rich­tungs­än­de­rung her­aus­zu­fin­den. Beim ers­ten Ver­such wä­re er fast um­ge­kippt, doch er fing den Schwung ab, und nach ei­ner Wei­le ge­lang es ihm, sich wie­der in ei­ne La­ge zu brin­gen, wo er auf­recht ste­hend nach un­ten sank. Rechts un­ten er­blick­te er ei­ne Art Lich­tung. Er leg­te den Steu­er­he­bel vor­sich­tig um und war er­leich­tert, als er merk­te, daß er all­mäh­lich auf die­se Stel­le zu­steu­er­te. Dann be­fand er sich plötz­lich zwi­schen und un­ter­halb der Baum­wip­fel.
    Der Bo­den be­gann auf ihn zu­zu­ra­sen. Ein ho­her, ge­zack­ter Baum­stumpf, der Rest ei­nes vom Blitz ge­trof­fe­nen Bau­mes, den er vor­her nicht ge­se­hen hat­te, weil er teil­wei­se vom Grün der Klet­ter­pflan­zen, die mit dem Grün des Bo­dens ver­schmol­zen, ver­deckt wur­de, rag­te ihm wie ein Speer ent­ge­gen.
    Ver­zwei­felt warf er den He­bel her­um. Die Dü­sen bock­ten. Er be­gann sich um die ei­ge­ne Ach­se zu dre­hen, prall­te im stei­len Win­kel auf den Baum­stumpf, fiel zu Bo­den und ver­sank in ei­ner Wel­le von Fins­ter­nis.
     

 
15
     
    Als er wie­der zu sich kam – wahr­schein­lich wa­ren nur Se­kun­den ver­gan­gen –, lag er zu­sam­men­ge­krümmt am Bo­den auf sei­nem schlim­men Knie. Sein Kopf dröhn­te, sonst aber fühl­te er sich ei­ni­ger­ma­ßen wohl.
    Er stemm­te sich mit bei­den Hän­den hoch und ver­such­te, vor­sich­tig das Bein zu stre­cken. Der Schmerz schoß wie ein Blitz in ihm hoch, und er fürch­te­te, ohn­mäch­tig zu wer­den.
    Mit al­len Mit­teln ver­such­te er, ge­gen die Ohn­macht an­zu­kämp­fen, die all­mäh­lich von ihm zu wei­chen be­gann. Er lehn­te sich an den Baum­stumpf, um et­was Luft zu ho­len und sein au­to­ge­nes Trai­ning ein­zu­lei­ten. Der Schmerz ließ lang­sam nach, und sein Atem ging wie­der ru­hi­ger. Auch sein Herz­schlag be­ru­hig­te sich. Er kon­zen­trier­te sich dar­auf, sei­nen gan­zen Kör­per zu ent­span­nen und sein be­schä­dig­tes Knie zu iso­lie­ren. Nach ei­ner Wei­le spür­te er, wie ihn ein ver­trau­tes, schwe­ben­des Ge­fühl über­kam. Er lehn­te sich vor und streck­te sein Knie vor­sich­tig aus, dann zog er das Ho­sen­bein hoch, um die Be­sche­rung zu be­trach­ten.
    Das Knie schwoll an, doch sei­ne tas­ten­den Fin­ger konn­ten kei­ne ernst­haf­te Ver­let­zung fest­stel­len. Er spür­te den Schmerz nur wie einen fer­nen Druck hin­ter ei­ner Mau­er, die ihn ab­schirm­te. Er stütz­te sich auf den Baum­stumpf, ver­leg­te das gan­ze Ge­wicht auf das ge­sun­de Bein und zog sich lang­sam hoch.
    So­bald er wie­der auf­recht stand, ver­such­te er, sein Ge­wicht teil­wei­se auf sein kran­kes Bein zu ver­la­gern. Das Bein trug ihn zwar, doch emp­fand er da­bei ei­ne omi­nöse Schwä­che.
    Einen Au­gen­blick dach­te er dar­an, sich mit Hil­fe sei­nes Sprung­gür­tels wie­der in die Lüf­te zu schwin­gen und sich über die Baum­wip­fel hin­weg fluß­ab­wärts tra­gen zu las­sen. Doch nach ei­ni­gen Se­kun­den gab er den Ge­dan­ken auf. Er konn­te auf die­sem Knie kei­ne har­te Lan­dung mehr ris­kie­ren, und bei die­sen Strö­mungs­ver­hält­nis­sen im Fluß zu lan­den, war schier un­durch­führ­bar. Wahr­schein­lich hät­te er schwim­men müs­sen, wo­bei sein Knie un­ter Um­stän­den ganz und gar

Weitere Kostenlose Bücher