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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Marsch auf die Stadt zu rüs­ten. Doch der Was­ser­spie­gel war in­fol­ge der pau­sen­lo­sen Tä­tig­keit von We­fers Mark-V-Boo­ten stän­dig ge­stie­gen. Nun reich­te das Was­ser selbst den Neu­län­dern bis zu den Kni­en, und die Angst be­gann sie mit ei­si­ger Hand zu um­klam­mern.
    Vor ih­nen la­gen mit Si­cher­heit mehr Dor­sai-Trup­pen, als sie er­war­tet hat­ten. Zu­min­dest ge­nug, daß die Dor­sai nicht ge­zö­gert hat­ten, sie an­zu­grei­fen. Wenn sie jetzt wei­ter vor­rück­ten, konn­ten sie leicht in ei­ne Fal­le ge­ra­ten, ab­ge­se­hen da­von, daß sie mit der stei­gen­den Flut rech­nen muß­ten. Selbst die Of­fi­zie­re wa­ren ver­un­si­chert – und Vor­sicht schi­en un­ter al­len Um­stän­den ge­bo­ten. Al­so wur­de zum Rück­zug ge­bla­sen.
    Die bei­den Hälf­ten der Neu­län­der-In­va­si­ons­trup­pen lös­ten sich ge­ord­net auf und be­gan­nen sich durch die Fluß­tä­ler zu­rück­zu­zie­hen, von wo sie ge­kom­men wa­ren. Doch das Flach­land wur­de im­mer schma­ler, und schon bald merk­ten die Leu­te, die am wei­tes­ten vom Steilufer ent­fernt wa­ren, daß sie in im­mer tiefe­res Was­ser ge­rie­ten, wo sie von der Strö­mung mit­ge­ris­sen wur­den.
    Wäh­rend im­mer mehr Neu­län­der in die Stru­del des Haupt­stroms ge­rie­ten, wo sie hilf­los her­um­pad­del­ten und um Hil­fe rie­fen, be­gann sich un­ter den Sol­da­ten, die noch im fla­chen Was­ser stan­den, die Pa­nik wie­der aus­zu­brei­ten. Sie stie­ßen ein­an­der und drän­gel­ten, um in die Nä­he des Steilufers zu ge­lan­gen. Die Ord­nung be­gann sich all­mäh­lich auf­zu­lö­sen. In­ner­halb von Mi­nu­ten bra­chen die Sol­da­ten aus der Rei­he aus und be­gan­nen am Steilufer hoch­zu­klet­tern, um sich in hö­he­ren La­gen in Si­cher­heit zu brin­gen.
    Und ge­ra­de in die­sem Au­gen­blick ge­sch­ah es, daß Marc, Cle­tus’ frü­her nie­der­ge­leg­ten schrift­li­chen Be­feh­len fol­gend, sei­nen Dor­sais, die oben auf den Klip­pen auf­ge­reiht wa­ren, den Be­fehl gab, auf die Leu­te zu schie­ßen, die ver­such­ten, den stei­gen­den Flu­ten zu ent­kom­men … Dann wa­ren nur noch Schreie zu hö­ren.
    Die Neu­län­der brauch­ten nicht ein­mal mehr auf­ge­for­dert zu wer­den, sich zu er­ge­ben. Die von Pa­nik ge­trie­be­nen Ko­lo­nis­ten in Uni­form von jen­seits der Ber­ge hin­ter dem Et­ter-Paß war­fen ih­re Waf­fen weg und be­gan­nen mit Hän­den und Fü­ßen den Steil­hang hin­auf­zu­klet­tern, zu­nächst ein­zeln, dann in Scha­ren. Als die Son­ne den west­li­chen Ho­ri­zont er­reicht hat­te, sa­ßen mehr als sechs­tau­send Sol­da­ten – et­wa sieb­zig Pro­zent der Neu­län­der-Streit­kräf­te, wie sich spä­ter her­aus­stell­te – im Schuß­be­reich der Waf­fen ih­rer Dor­sai-Wa­chen bei­ein­an­der.
    Doch Cle­tus, im­mer noch be­wußt­los, wuß­te von al­le­dem nichts. In ei­nem Zim­mer des Dor­sai-Haupt­quar­tiers in Zwei­strom er­hob sich ge­ra­de ein Pro­the­sen­spe­zia­list, der aus Bak­hal­la ein­ge­flo­gen wor­den war, nach­dem er sei­nen Pa­ti­en­ten un­ter­sucht hat­te. Er warf noch einen Blick auf Cle­tus’ ge­schwol­le­nes Knie, und sein Ge­sicht war sor­gen­voll.
    „Wie sieht’s aus, Dok­tor?“ frag­te Eachan scharf. „Läßt es sich wie­der zu­sam­men­fli­cken?“
    Der Arzt schüt­tel­te den Kopf und schenk­te Eachan einen nüch­ter­nen Blick. „Das glau­be ich kaum“, sag­te er. „Er wird wahr­schein­lich das Bein über dem Knie ver­lie­ren.“
     

 
16
     
    „Al­so ei­ne Un­ter­schen­kel­pro­the­se“, mein­te der Arzt ge­dul­dig. „Ei­ne aus­ge­zeich­ne­te Lö­sung. So­bald man sich dar­an ge­wöhnt hat, ist man ge­nau­so be­weg­lich wie frü­her, auf je­den Fall be­weg­li­cher als mit ei­ner Knie­pro­the­se. Frei­lich dürf­te es je­dem schwer­fal­len, sich mit dem Ge­dan­ken an ei­ne Am­pu­ta­ti­on ab­zu­fin­den, je­doch …“
    „Es ist nicht der Ge­dan­ke an ei­ne Am­pu­ta­ti­on, der mich stört“, un­ter­brach ihn Cle­tus. „Aber ich ha­be ei­ni­ge Auf­ga­ben zu er­fül­len, die zwei ge­sun­de Bei­ne aus Fleisch und Blut er­for­dern. Ich möch­te ei­ne plas­ti­sche Ope­ra­ti­on,

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