Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
Möglichen“, meinte Mondar gedehnt. „Immerhin müssen Sie zugeben, daß dieser Antrag zumindest ungewöhnlich ist, vor allem von Seiten eines ehemaligen Obersts der Streitkräfte der Allianz, der im wesentlichen mittellos und zu den Dorsai emigriert ist. Was wollen Sie mit einer solchen Summe anfangen?“
„Ich möchte eine ganz neue Art militärischer Einheit aufbauen“, erwiderte Cletus. „Neuartig, was Organisation, Ausbildung, Geräte und taktische Fähigkeiten angeht.“
„Natürlich unter Einsatz der Dorsai-Söldner?“ fragte Mondar, eine Frage, die sich eher wie eine Feststellung anhörte.
„Richtig“, antwortete Cletus. „Ich habe vor, eine Kampftruppe aufzustellen, die mindestens fünfmal so schlagkräftig ist wie jede vergleichbare militärische Einheit, die im Augenblick vorhanden ist. Eine solche Einheit würde in der Lage sein, nicht nur die Allianz, sondern auch die Koalition zu unterbieten, wenn es um den militärischen Nachschub für eine erdferne Kolonie wie etwa die unsere geht. Ich kann den Sold für die Mannschaft und die Offiziere erhöhen und trotzdem eine schlagkräftige Armee bereitstellen, preiswerter als die Dorsai-Söldner – aus dem einfachen Grund, weil ich weniger Leute für die gleiche Aufgabe benötige.“
„Und Sie meinen“, sagte Mondar nachdenklich, „daß eine solche Söldnertruppe ein Darlehen von zwei Millionen in absehbarer Zeit zurückzahlen könnte?“
„Das steht außer Zweifel“, sagte Cletus.
„Vielleicht haben Sie recht“, sagte Mondar, „vorausgesetzt, daß Ihre neuen Söldner wirklich das tun, was von ihnen verlangt wird. Doch wer kann das im voraus wissen? Ich fürchte, Cletus, daß unsere Organisation irgendwelche Sicherheiten verlangen wird, bevor sie Ihnen ein Darlehen in diesem Umfang gewährt.“
„Eine Sicherheit erübrigt sich oft“, sagte Cletus, „wenn der Antragsteller einen guten Ruf hat.“
„Wollen Sie damit sagen, daß Sie selbst bereit wären, unter solchen Umständen ein Darlehen in Höhe von zwei Millionen IWE zu gewähren?“ fragte Mondar erstaunt und zog die Brauen hoch.
„Ich meinte die militärische, nicht die finanzielle Reputation“, erklärte Cletus ruhig. „Ihre Exoten haben erst vor kurzem den Beweis für eine solche militärische Reputation geliefert bekommen. Eine Handvoll Dorsai-Söldner hat etwas fertiggebracht, was selbst einer weitaus besser ausgerüsteten und größeren Truppe der Allianz kaum gelungen wäre – nämlich Neuland als militärische Macht so gut wie zu zerstören und den lokalen Krieg für Ihre Kolonie zu gewinnen. Daraus läßt sich nur eines folgern – daß nämlich Ihre Kolonie nicht auf die Streitkräfte der Allianz angewiesen ist, weil sie sich allein mit Hilfe ihrer Dorsai-Söldner helfen kann. Stimmt das oder stimmt das nicht?“
„Das ist zweifellos ein gutes Argument“, sagte Mondar.
„Also ist die Sicherheit für das Darlehen“, versetzte Cletus, „die beste Sicherheit auf der Welt. Es ist die buchstäbliche Sicherheit für diese Kolonie, geleistet durch die Söldner der Dorsai bis zu dem Zeitpunkt, wo das Darlehen zurückgezahlt wird.“
„Was aber, wenn …“ meinte Mondar vorsichtig, „Ihre Dorsai ihr Versprechen nicht halten? Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, doch bei solchen Projekten ist es angezeigt, jede Möglichkeit zu überlegen. Wenn ich die Sache nicht zur Sprache bringe, so wird es gewiß ein anderer tun. Was geschieht, wenn wir Ihnen das Geld wirklich geben, Sie Ihre Truppen neu ausgebildet haben und dann weder das Darlehen zurückzahlen noch weiter die Sicherheit dieser
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