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Die Soldaten

Die Soldaten

Titel: Die Soldaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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grinste Oberst Jenko. Fenna fragte sich, ob der Oberst zum Spaß die Wortform »Arm brüste « benutzte. »Wir haben leider nur vier davon, für die Bemannung der Wehrtürme.«
    »Dann also Langbögen«, ließ Leutnant Gyffs nicht locker.
    »Nur zwei Mann aus der Kompanie können bislang mit Bögen umgehen«, gab Fenna Auskunft. »Aber die Tatsache, dass ich mich danach bereits erkundigt habe, beweist, dass ich eine Fernwaffenausbildung ebenfalls im Sinn hatte.«
    »Nachdem Ihr die Männer zu Meistern des Schildabreißens gemacht habt. Ich denke, Leutnant Fenna, wenn wir einfach die Prioritäten ein wenig verschieben, werden wir ganz ausgezeichnet zusammenarbeiten können.«
    »Tadellos!«, rief Oberst Jenko begeistert. »Was für eine versöhnliche Volte! Ich sehe, meine Kinder, Ihr habt begriffen, worauf es mir ankommt. Ich will keine Nickligkeiten, weil der eine ein Mann ist und die andere eine Frau. So etwas ist in der königlichen Armee schon seit vier Jahren kein Thema mehr. Und ich will auch keine Reibereien aufgrund des Altersunterschieds, der Herkunft, der Erfahrung, der Hautfarbe, der Haarfarbe, unglücklicher Kindheiten und ähnlichem Krempel. Jeder bekommt seinen eigenen Fressnapf. Für alles ist gesorgt. Aber das Zimmer und die Kompanie teilt Ihr Euch gefälligst wie Brüderchen und Schwesterchen, dass das klar ist.«
    »Jawohl, Herr Oberst!«, sagte Leutnant Gyffs, und Leutnant Fenna – etwas davon abweichend – gleichzeitig: »Jawohl, Oberst Jenko!« Gyffs warf ihm anschließend einen strafenden Blick zu.
    »Ansonsten, meine Leutnants: weitermachen, weitermachen! Die Sache mit dem Manöver habe ich Leutnant Gyffs noch nicht erläutert, das bekommt Ihr schon hin, Leutnant Fenna. Weitermachen!«
    Fenna und Gyffs salutierten. Fenna ging schlendernd ab, Gyffs drehte sich auf den Absätzen herum und verließ den Raum beinahe im Stechschritt.
    »Wollt Ihr Euch erst ausruhen und frisch machen oder sofort zu den Männern?«, fragte Fenna auf der Treppe nach unten.
    »Ich denke, ich bin nicht weniger frisch als Ihr. Sofort zu den Männern.«
    »Das sollte keine Anspielung sein. Ich wollte Euch lediglich Gelegenheit geben …«
    »Ihr wolltet galant sein. Das ist aber nicht nötig. Hattet Ihr schon einmal einen gleichrangigen weiblichen Offizier oder sogar eine weibliche Vorgesetzte?«
    »In Chlayst gab es zwei weibliche Leutnants. Aber die waren für andere Bereiche zuständig als ich.«
    »Also gab es kein Gerangel. Ich verstehe. Wir werden das schon hinbekommen, Leutnant Fenna. Übrigens: Eremit – ein ungewöhnlicher Vorname. So, als wenn man seinen Sohn Priester nennen würde.«
    »Mein Vorname schreibt sich mit th hinten, genau wie Labyrinth .«
    »Beeindruckend.«
    Sie überquerten den Hof. Gyffs ging jetzt nicht mehr im Stechschritt, aber sie schaffte es dennoch, mit Fenna annähernd Gleichschritt zu halten, obwohl sie beinahe einen ganzen Kopf kleiner war.
    Fenna stellte die Offizierin seiner Truppe vor. »Soldaten! Ach-tung! Augen zu mir. Und still-ge-standen! Dies ist Leutnant Loa Gyffs. Sie wird sich von jetzt an das Kommando über unsere Kompanie mit mir teilen. Mit zwei Leutnants, einer Spitze, die sich auch bei der Zweiten Kompanie bereits bewährt hat, soll sichergestellt werden, dass ihr alle so schnell wie möglich zu einsatzfähigen Soldaten werdet.«
    »Zu Soldaten der Königin«, ergänzte Leutnant Gyffs. »Soldaten, die nicht nur auf irgendeinem Grenzposten ihren Dienst schieben, sondern die Farben der Königin vertreten angesichts des brodelnden Chaos, das jenseits des Nordtores lauert. Leutnant … äh … Fenna, hat, denke ich, bislang seine Sache recht ordentlich gemacht. Aber von jetzt an wollen wir nicht nur ans Raufen und Prügeln denken, sondern auch an Anstand, Sauberkeit und Disziplin. Ich sehe in diesem Moment zwölf von dreizehn Soldaten, die nachlässig gekleidet sind. Dieser Mann hier trägt als Einziger die Uniform vorschriftsmäßig geknöpft und geschnürt. Name, Soldat?«
    »Bujo Stodaert, Leutnant«, warf sich Stodaert in die Brust.
    »Bravo, Soldat Stodaert. Weiter so. Ihr anderen könnt euch an ihm als praktischem Beispiel schulen, wie man es richtig macht. Des Weiteren sehe ich Haarschnitte, die für die königliche Armee einfach eine Schande sind. Wir sind hier doch nicht in den Klippenwäldern! Name, Soldat?«
    »Garsid, Leutnant«, knurrte dieser.
    »Glatze ist lustig, wenngleich ein wenig übereifrig. Wächst bei dir nichts mehr?«
    »Doch. Ich rasiere mir die

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