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Die Somalia-Doktrin (German Edition)

Die Somalia-Doktrin (German Edition)

Titel: Die Somalia-Doktrin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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Hinterkopf krachte hart aufs Parkett. Anne sprang auf ihn zu, um ihn aufzuheben.
    »Du siehst, was ich meine?«, sagte Harry. Anne sah ihn böse an. Er winkte mit der Waffe. »Nun mach schon, bind ihn fest.«
    Ungeschickt fesselte Anne Jerome mit dem Band an den Stuhl.
    »Braves Mädel«, sagte er und richtete die Waffe auf Anne. »Und jetzt wirst du mir alles erzählen. Was ihr zwei schreibt, wer es drucken will, wer eure Kontakte sind.«
    Anne hatte unwillkürlich einen Blick auf das Bett geworfen, als Harry vom Schreiben sprach. Das Rechteck unter der Decke war deutlich zu sehen.
    »Ah, was haben wir denn da?«, fragte Harry.
    Er griff unter Decke und Laken und brachte Jeromes Laptop zum Vorschein. Er klappte ihn auf. Er lief noch.
    »Wie sind denn Login und Passwort?«
    »Keine Ahnung«, brummte Anne geknickt.
    »Versuch mich nicht zu verarschen, Frau.«
    Harry riss Jerome das Panzerband vom Mund und nahm ihm den Knebel heraus. Jerome schrie auf. Harry schlug ihm derart hart erst in den Magen, dann ins Gesicht, dass er um ein Haar wieder umgefallen wäre.
    »Login? Passwort?«, fragte Harry.
    Jerome rang nach Atem. Blut lief ihm aus der Nase.
    ‘Geronimo. AFP123.’
    Von der Straße herauf waren Sirenen zu hören. Harry sprang ans Fenster.
    »Die Bullen. Verdammt. SEK. Was machen die denn hier? Laurent«, rief er in die Wohnung. »Laurent, was ist los?«
    Laurent kam hereingelaufen, sein Mobiltelefon in der Hand. Harry sah das dankbare Leuchten in Annes Augen. Er riss Laurent das Telefon aus der Hand und sah nach der Nummer, die zuletzt gewählt worden war.
    »Du Hundsfott!«, schimpfte Harry. »Du hast sie angerufen.«
    In einer Geste der Ahnungslosigkeit breitete Jerome die Hände aus. »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.«
    »Du bist noch immer bei Interpol, stimmt’s?«, fragte Harry. »Genau wie das Miststück hier.« Er wies auf Anne. »Ich hätt’s mir denken sollen.« Harry richtete die Pistole auf Laurent.
    Bevor Harry reagieren konnte, hatte Laurent einen Schritt zur Seite getan und auf dem linken Fuß eine Drehung absolviert. Seine Linke schoss vor und griff nach Harrys Handgelenk. Seine Rechte senkte sich wie ein Fallbeil, um ihm die Pistole aus der Hand zu schlagen.
    Harry riss den Ellbogen hoch und vollzog dabei eine Drehung, um sein Handgelenk aus Laurents Griff zu befreien. Flüssig setzte er die Bewegung fort, bis sein Ellbogen gegen Laurents Nase krachte. Ein scharfes Knacken war zu hören, als der Knochen unter den Knorpeln brach. Laurent grunzte auf, setzte seinen Angriff aber fort, indem er mit beiden Fäusten auf Harry einschlug.
    Harry wusste, mit den Fäusten allein hätte er gegen Laurent kaum eine Chance. Er duckte sich, blockte die Schläge mit den Armen ab, trat einen Schritt zurück und hörte es knirschen, als er den mittlerweile auf den Boden gefallenen Laptop zertrat. Er warf sich in die Richtung, in der die Waffe gelandet war.
    Sie war nicht mehr da.
    Harry blickte suchend um sich, wo sie wohl gelandet sein könnte.
    Unter dem Kreischen ihrer Reifen kamen draußen die Einsatzfahrzeuge der Polizei zum Stehen.
    »Suchen Sie etwas, Harry?«, fragte Anne.
    Sie hatte die Pistole auf ihn gerichtet. Er hob die Hände. Sie lächelte. Siegesgewissheit und Entschlossenheit standen ihr ins Gesicht geschrieben. Neben ihr hatte Jerome sich irgendwie von seinen Fesseln befreit und stand gegen die Wand gelehnt, eine Hand vor dem Bauch, in der anderen ein Papiermesser. Laurent blockierte die Tür.
    Harry stürzte sich auf Anne, stieß die Hand mit der Beretta zur Seite und schlug ihr gegen den Hals. Ein eigenartiges Gurgeln drang aus ihrem Mund. Sie hielt sich mit beiden Händen den Hals. Die Waffe fiel zu Boden. Laurent stürzte sich darauf, aber Harry kam ihm zuvor. Er fuhr herum, schoss ihm zweimal in die Brust und dann in die Stirn. Laurent kippte nach hinten weg.
    Harry richtete die Waffe auf Anne und Jerome, wie er meinte, aber die waren verschwunden. Er rollte sich ab, über die Schwelle der Schlafzimmertür und zielte in die Richtung, in der er sie erwartete. Aber außer einer halb geöffneten Wohnungstür war nichts zu sehen. Von der Straße drang das Schlagen von Autotüren herein. Die Bullen waren auf dem Weg .
    Auf dem Treppenabsatz fand er ein Fenster. Er riss es auf. Es führte in einen Innenhof. Eine Leiter führte die Außenwand hinauf. Harry schwang sich durch das offene Fenster. Wie rasend kletterte er nach oben. Schließlich zog er sich auf das Dach. Hinter ihm platzte

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