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Die Somalia-Doktrin (German Edition)

Die Somalia-Doktrin (German Edition)

Titel: Die Somalia-Doktrin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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ging er wieder nach oben, wo es in Strömen goss. Da hatte er nun endlich den lästigen französischen Schmierfinken erledigt und konnte nicht die geringste Befriedigung darüber verspüren. Ihm schwamm der Kopf von Edwards Verrat. Harry war ihm gegenüber immer loyal gewesen, die Hingabe selbst, Edwards ergebener Handlanger, und das sollte nun der Dank dafür sein? Hatte Edward ihn von Anfang an wieder loswerden wollen?
    Harry stieg die Treppe seines Hotels hinauf. Jenny stand in der Lobby, mit ihrem Koffer, und wühlte in ihrer Handtasche.
    »Haben wir was verloren?«, fragte er.
    Er griff nach ihrem Koffer, packte sie mit der anderen Hand am Arm und schob sie auf den Aufzug zu, vorbei an einer Gruppe von Gästen, die sie überrascht ansehen. Sie versuchte sich zu befreien, aber er verstärkte seinen Griff und flüsterte ihr ins Ohr.
    »Wenn du eine Szene machst, erledige ich dich gleich hier.«
    Sie zögerte lange genug, um ihm zu erlauben, sie in den Aufzug zu ziehen. Die Türen schlossen sich, die Kabine begann sich zu bewegen und er holte seine Beretta heraus.
    »Tu einfach, was ich dir sage.«
    In seinem Zimmer angekommen, schloss er die Tür hinter ihnen ab und warf sie aufs Bett, wo sie liegenblieb und verängstigt zu ihm aufsah. Er ging hinüber zu der halb vollen Flasche Whiskey auf dem Schreibtisch, schenkte sich reichlich ein und leerte das Glas in einem Zug. Dem ersten folgte ein zweites. Und noch eines. Schließlich war die Flasche leer. Er schleuderte sie gegen die Wand, drehte sich dann leicht wankend um und starrte Jenny mit stumpfem Blick an. Sein alkoholisierter Verstand war voll Argwohn. Hatte Edward sie nicht auch rekrutiert?
    »Du Miststück«, sagte er und richtete seine Waffe auf sie. »Du hast gewusst, dass Edward mich verraten wird. Du hast das alles eingefädelt, stimmt’s?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.« Jenny wich zurück. »Lassen Sie mich.«
    Harry kam vage der Gedanke, dass sie wahrscheinlich die Wahrheit sagte, aber das war ihm egal. Er war es leid, sie verführen zu wollen. Er musste Dampf ablassen. Er versetzte ihr eine heftige Ohrfeige und riss ihr das Top vom Leib. Jenny wehrte sich. Ein Tritt gegen die Brust warf ihn rücklings gegen die Wand. Ein Mädel, das sich wehrte. Das erregte ihn noch viel mehr.
    Er warf sich auf sie und riss sie herum. Er packte sie bei den Armen und drehte sie ihr auf den Rücken. Er legte ihr einen Arm um den Hals und drückte zu. Sie schnappte nach Luft, schlug die Zähne in seinen Unterarm und biss kräftig zu. Er spürte nichts, der Alkohol dämpfte den Schmerz. Er drückte ihr den Kopf ins Kissen. Sie schlug um sich. Er legte sich mit seinem ganzen Gewicht auf sie, bis sie sich nicht mehr rührte.
    Er hob ihren Kopf aus dem Kissen. Sie hatte das Bewusstsein verloren. Er nahm seinen Gürtel ab und fesselte ihr damit die Handgelenke auf den Rücken. Er zog sich die Hose aus und riss ihr Rock und Unterrock vom Leib.
    Dann vergewaltigte er sie.
    Nachdem er fertig war, legte er seinen Gürtel wieder an. Er wühlte in seiner Tasche und holte einige Kabelbinder heraus. Damit fesselte er ihr Hände und Füße. Er wälzte sie vom Bett auf den Boden und zurrte sie mit weiteren Kabelbindern an der Heizung fest. Er zerriss ein Bettlaken und knebelte sie damit. Dann trat er an die Minibar und nahm sich ein Bier. Schließlich steckte er sich eine Zigarette an und sank in den Sessel. Ihm schwamm der Kopf. Ihm war schlecht.
    Er trank das Bier aus und versuchte bei all dem Alkoholnebel einen klaren Gedanken zu fassen. Es hatte keinen Sinn, Edward gleich aufspüren zu wollen. Er dürfte die Sicherheitsmaßnahmen für seine Person längst verzehnfacht haben. Das eigentliche Problem war ohnehin dieser Jim. Er wusste zu viel und schien ganz erpicht darauf, es der Welt zu erzählen. Er musste herausfinden, wo der Mann war.
    Mit verschwommenem Blick starrte Harry sein Mobiltelefon an. Schließlich scrollte er sich durch die Liste seiner Kontakte. Michael Cambell. Der war der Richtige. Er rief ihn an.
    »Michael Cambell, Passkontrolle.«
    »Michael, hier Harry.«
    Es entstand eine Pause. »Wieso rufst du mich unter dieser Nummer an?«
    »Hast du die Fotos bekommen?«, sagte Harry.
    »Habe ich. Ich halte die Augen offen. Aber ruf nicht mehr unter dieser Nummer an.«
    »Sag mir nicht, was ich tun soll, Mikey. Sonst wirst du das bedauern. Du hast doch Kontakte zur Polizei, oder?«
    »Möglicherweise«, sagte Michael.
    »Dann machst du Folgendes.«
    Harry erklärte

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