Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Titel: Die Sommerfrauen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
Vom Netzwerk:
noch unfruchtbar.«
    »Schluss damit!«, sagte Booker streng. »Und hör mir zu. Der einzige Mensch, der dich für unecht hält, bist du. Du bist die warmherzigste, echteste Frau, die ich je kennengelernt habe. Deine Nase, dein Eileiter und was auch immer sind mir total egal! Ich habe mich in dich verliebt, Julia Capelli. In das Gesamtpaket. Und was mich betrifft, bist du perfekt. Hey, guck mich doch an! Ich gehe auf die fünfzig zu. Vielleicht bin ich auch unfruchtbar. Ja, ich möchte Kinder. Aber nur, wenn du auch welche willst. Vielleicht können wir es ja auf ganz moderne Art versuchen. Reagenzgläser, Petrischalen, Adoption, ist mir egal. Ich will einfach nur dich. Hast du das verstanden?«
    Julia schniefte und nickte langsam. Sie legte den Kopf an Bookers Schulter und rieb verstohlen ihre laufende Nase an seinem Hemd ab. Er streichelte ihr aufmunternd über den Rücken.
    »Madison meint, ich soll einfach aufhören, mir Sorgen um das Leben anderer Menschen zu machen und mich um mein eigenes kümmern.«
    »Ich glaube, die Frau gefällt mir«, sagte Booker und schob die Daumen unter ihr Shirt.
    »Und sie hat mich daran erinnert, dass das Leben kurz ist und nichts sicher. Carpe diem, weißt du?«
    »Latein?«, fragte Booker und stöhnte übertrieben. »Du weißt doch, wie mich das anmacht, wenn du eine andere Sprache sprichst.«
    »Werd erwachsen!«, lachte Julia. Doch sie hatte die Hände hinter den Bund seiner Shorts geschoben und spürte deutlich, wie sehr es ihn anmachte.
    »Ich glaube, wir gehen besser zurück nach Ebbtide, damit du mich testen kannst. Ich meine, wie sollen wir herausbekommen, ob wir Kinder kriegen können, wenn wir es nicht versuchen?«
    »Hm«, machte Julia. »Wahrscheinlich hast du recht. Im Haus wäre es weitaus zivilisierter als am Strand. Wir wollen die Möwen ja nicht erschrecken.«
    Sie stapften zurück bis zur Treppe von Ebbtide, setzten sich auf die unterste Stufe und wischten den Sand von ihren Füßen.
    »Ich möchte diesen herrlichen Moment ja nicht zerstören«, sagte Booker schließlich. »Aber ich frage mich die ganze Zeit, wie du bei mir in Washington sein und gleichzeitig in Atlanta arbeiten willst.«
    Julia küsste ihn auf die Nase. »Mit dem Geld vom Verkauf der Wohnung in London kann ich mir irgendwas Praktisches, Kleines in Atlanta mieten. Eine Zweitwohnung, wenn du so willst. Die übrige Zeit wohne ich in dem umwerfenden Haus, das du in Arlington gefunden hast, und reise zu Shootings, wenn ich gebraucht werde. Natürlich hängt das von mehreren Faktoren ab. Zunächst mal muss ich Annette überzeugen, dass sie mir die Chance gibt, den Beruf bei ihr zu lernen.«
    »Kein Problem. Du bist ein sehr überzeugendes Mädchen, meiner Erfahrung nach.«
    »Und dann«, Julia, klopfte den Sand von ihrer Shorts und setzte sich auf Bookers Schoß, »muss ich mir überlegen, wie ich eine Hochzeit plane, bevor Dorie so dick wie ein Elefant ist und Ellis eine neue Stelle wer weiß wo antritt, und da du auch gerade neu angefangen hast: Wann kannst du dir ein paar Tage Urlaub nehmen?«
    »Eine Hochzeit?«, überlegte Booker. »Wer heiratet denn?«
    »Wir, wenn du mich nimmst«, flüsterte Julia. »Sag einfach nur, wann.«
    »Natürlich nehme ich dich, meine Süße«, sagte Booker. »Ich muss bloß einen Blick in meinen Kalender werfen. Der ist oben. In deinem Zimmer.«

42
    Am Samstagmorgen hastete Ellis hinüber zur Garagenwohnung, um Ty die Neuigkeiten zu berichten, doch der Bronco war schon fort.
    Sie überlegte, ob sie ihn auf dem Handy anrufen sollte, entschied sich aber dagegen. Er konnte überall sein, und sie wollte gerne sein Gesicht sehen, wenn sie es ihm erzählte. Sie fischte den Schlüssel, den er ihr gegeben hatte, aus der Tasche ihrer Shorts und stieg die Stufen zu seinem Apartment hinauf.
    Ty war offenbar spät in der Nacht nach Hause gekommen. Auf dem Tisch, den er als Schreibtisch benutzte, tummelten sich eine Plastikverpackung vom Lieferdienst, eine leere Flasche Corona-Bier und eine zerknitterte Zeitung. Eine Cornflakesschale mit Milchlache, ein Löffel und ein leeres Glas standen in der Spüle; auf der Arbeitsfläche drängten sich eine leere Orangensaftpackung und eine Zuckerschüssel mit einem Löffel darin. Eine Fliege summte träge herum, flog gegen das Gitter vor dem Fenster.
    Ellis ging ins Schlafzimmer. Der Quilt und die Bettdecke lagen zusammengeknüllt am Fußende, Tys T-Shirt und seine Shorts auf dem Boden, zusammen mit einem noch feuchten Handtuch.
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher