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Die Sonnenmacher

Die Sonnenmacher

Titel: Die Sonnenmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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allein in dem Raum. Die Wissenschaftler hatten sich an Bord des anderen Schiffes begeben. Darzek verabschiedete sich von Forlan und begab sich zu Bett. Er war reichlich erschöpft. Im Einschlafen spürte er den ersten Sprung, den das Schiff in den Raum tat.
    Forlan rüttelte ihn wach. Sein Gesicht war bleich, und er schien die Sprache verloren zu haben. Er gestikulierte und verschwand im Übermittler. Darzek sprang aus dem Bett und folgte ihm.
    Auf der Kommandobrücke fand er Forlan, den Kapitän und den Navigationsoffizier vor dem großen Bildschirm, auf ihm einen Doppelstern.
    Darzek war noch nicht ganz bei sich und murmelte: »Was ist?«
    »Vezpro«, sagte Forlan heiser.
    »Vezpro? Soll das heißen, Vezpro ist …?«
    Der Navigationsoffizier stammelte eine Erklärung. Der elfte Planet des Systems, ein kleiner, weit entfernter Felsklumpen, war unerklärlicherweise zu einer Sonne geworden. Vezpro gehörte jetzt zu einem Doppelsternsystem.
    Darzek rieb sich die Augen und sah noch einmal hin. »Das ist also die Vorführung.«
    Forlan sagte nichts.
    »Wenn man bedenkt, daß das Verfahren unmöglich ist«, sagte Darzek, »sieht das Ergebnis doch recht wirkungsvoll aus.«
     

 
13.
     
    Es war Nacht in Klinoz, der Hauptstadt Vezpros. Darzek hatte die Rückreise schlafend verbracht und saß jetzt hellwach in seinem Wohnraum. Miß Schlupe kam in einem grellbunten Morgenmantel herein und sagte: »Hast du es gesehen?«
    Darzek nickte. »Eine sehr überzeugende Vorführung. Ich wollte, ich könnte sie verstehen.«
    »Du meinst, verstehen, was da geschah?«
    »Nein, warum soll ich mich damit belasten wollen? Ich wünschte, ich könnte die Überlegungen unseres verrückten Wissenschaftlers verstehen. Der elfte Planet ist sehr weit von Vezpro entfernt. Er steht jetzt bald auf der anderen Seite der Sonne in Konjunktion mit ihr. Das heißt, er ist fast so weit entfernt, wie möglich, und die Sonne überstrahlt ihn. Wie viele Vezpronier haben mitbekommen, was geschehen ist?«
    »Ich weiß nicht. Ich habe es von Wolndur erfahren.«
    »Jedes Schiff, das ankommt, wird es bemerkt haben, und die Berufsastronomen sind vermutlich sofort darauf aufmerksam geworden. Für den gewöhnlichen Laien ist das Ganze zu klein und zu weit weg, um ihm in die Augen zu fallen, und selbst wenn der Planet näher kommt, wird er eher Neugier als Angst erwecken.«
    »Was schließt du daraus?«
    »Daß wir es mit einem äußerst rücksichtsvollen Verbrecher zu tun haben. Er hat sich für die Vorführung keinen nahen Planeten ausgesucht, was vielleicht zu einer Panik in der Bevölkerung geführt hätte. Er wählt einen fernen aus und alarmiert dadurch nur die, die Bescheid wissen, die allerdings in hohem Maß. Er will also die Regierung zum Zahlen des Lösegelds bewegen, ohne die Bevölkerung zu beunruhigen.«
    »Wie aufmerksam von ihm«, sagte Miß Schlupe.
    »Hast du etwas von Kernopplix gehört?« fragte Darzek.
    »Keinen Laut. Wie verlief euer Experiment?«
    »Ein Reinfall. Forlan schloß daraus, daß die Umwandlung eben nicht möglich ist, und wir eilten glücklich zurück, nur um festzustellen, daß wieder eine durchgeführt worden ist. Forlan ist niedergeschmettert, und UrsNollf wird nie wieder der Alte sein.«
    »Was geschieht jetzt?«
    Darzek überlegte eine Weile und sagte: »Ich glaube, es wäre gut, wenn du ein paar weibliche Detektive auf die Fahrt mit dem Schiff vorbereitest, das von uns erpreßt wird.«
    »Das habe ich schon in Angriff genommen«, sagte Miß Schlupe. »Ich bilde dreihundert Frauen aus. Sie sind gesund und jung und wurden von vezpronischen Männern nach ihrem Aussehen ausgewählt.«
    »Sehr schön. Hast du etwas von Raf Lolln gehört?«
    »Nein.«
    »Ich werde ihn aufsuchen müssen. Ich frage mich, warum ihn Forlan nicht in das Komitee berufen hat. Vielleicht würden die orthodoxen Wissenschaftler nicht mit ihm zusammenarbeiten wollen.«
    »Was kann ich tun?« wollte Miß Schlupe wissen.
    »Leg dich wieder schlafen. Bilde die dreihundert Frauen weiter aus. Vielleicht brauchen wir sie bald.«
    Sie zog sich in ihr Schlafzimmer zurück, und Darzek dachte eine Weile nach und weckte dann Gud Baxak, der ihn schlaftrunken und verwirrt ansah.
    »Hat die Welt Vezpro Feinde? Hat sie Konkurrenten?« wollte Darzek wissen. »Wir haben uns so sehr auf einen Wissenschaftler konzentriert, daß wir die Tatsache übersehen haben, daß hinter einer solchen Verschwörung wohl viel eher eine Welt steckt.«
    »Vezpro beherrscht zwölf

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