Die Sonnenmacher
gerecht, daß wir es für Vezpro arbeiten lassen. Setz dich einen Augenblick.«
Sie ließ sich in ihren Schaukelstuhl fallen.
»Sag mal«, meinte er, »wie groß sind die Chancen, daß unser Gauner ein Mitglied von Forlans erlauchtem Komitee ist?«
»Ein interessanter Gedanke«, pflichtete ihm Miß Schlupe bei. »Er wäre bestens in der Lage, jedes Experiment zu sabotieren, welches das Komitee durchführt.«
»Ist es auch denkbar, daß der Verbrecher sehr viel mehr weiß als seine hochgelehrten Kollegen?«
»Ein Wissenschaftler kann auch durch Zufall etwas entdecken«, bemerkte Miß Schlupe. »Wenn du wirklich meinst, er sitzt im Komitee, warum setzt du nicht Melris Angoz auf das Problem an?«
»Ein guter Gedanke«, meinte Darzek. »Geh und gib etwas von dem Geld aus, und ich werde mich mit Melris unterhalten.«
Der Computer, der die Milchstraße verwaltete, war so groß wie eine Welt. Der Computer, der für die Welt Vezpro verantwortlich war, konnte in einem Gebäude untergebracht werden, wenn auch in einem recht weitläufigen. Melris Angoz konnte ihn jederzeit benutzen. Jetzt saß sie untätig vor ihren Konsolen, als Darzek sie aufsuchte. Ihr fiel nichts Neues ein, und sie freute sich über die neue Aufgabe. Darzek setzte sich und legte ihr noch eine zweite Aufgabe vor.
Sie war sich nicht sicher, ob eine Überprüfung der Mitglieder des Komitees zu Ergebnissen führen würde. Sie wußte nicht, wieviele Informationen der Computer Vezpros enthielt. Die zweite Aufgabe machte ihr jedoch Spaß, auch wenn sie wesentlich komplizierter war. Darzek wollte eine Untersuchung der Wirtschaft der umliegenden zwölf Raumabschnitte, eine Untersuchung dessen, was geschehen würde, wenn es Vezpro plötzlich nicht mehr gäbe.
Danach suchte Darzek Naz Forlan in seinem Büro auf und bat ihn um Kopien der Pläne des erfolglosen Experiments. Forlan versprach, sie ihm zuzusenden. Die Wissenschaftler, sagte er, seien auf dem Rückweg nach Vezpro, um den elften Planeten zu untersuchen.
»Sie haben doch nicht vor, Kernphysiker zu werden?« sagte Forlan. »Wenn ja, kann ich Ihnen bessere Lektüre empfehlen.« Dann teilte er Darzek mit, daß die Mittel für die Ausrüstung des Raumschiffs genehmigt seien. Man hätte sie schon auf Darzeks Konto überwiesen. »Sie können das Geld an Kernopplix weiterleiten.«
Darzek dachte nach. »Nein. Morgen oder übermorgen ist noch früh genug.«
Forlan meinte: »Wie Sie es für richtig halten.«
Als Darzek in sein Büro zurückkehrte, warteten schon die Kopien der Pläne des Experiments auf ihn. Darzek begab sich sofort nach Zarst und suchte Raf Lolln in dem Laboratorium auf, in dem er mit den zarstanischen Wissenschaftlern Gedanken austauschte. Man begrüßte Darzek freundlich. Die Wissenschaftler schienen vom Schicksal des elften Planeten überrascht, und als er ihnen vom mißlungenen Experiment berichtete, brachen sie, wie er es nicht anders erwartet hatte, in schallendes Gelächter aus. Er breitete seine Kopien der Pläne auf einem Arbeitstisch aus. »Eine kleine Arbeit für Sie«, sagte er zur Gruppe. »Finden Sie bitte heraus, warum der Versuch mißlungen ist.«
Sie steckten die Köpfe über dem Tisch zusammen, und er reiste zurück.
Er wartete zwei Tage, bevor er Kernopplix aufsuchte. Er hatte das Geld vorher überwiesen, und Kernopplix händigte ihm strahlend die Kommissionssumme aus. »Ein hübsches Stück Geld, aber ich bin sicher, Sie haben es sich verdient.«
»Besten Dank«, antwortete Darzek. »Ich werde es gut zu verwenden wissen. Ich nehme an, Sie werden den Einbau der Kabinen in das Schiff und ihre Ausrüstung selbst überwachen wollen«, sagte Darzek.
»Allerdings. Das ist eine der Bedingungen.«
»Ich werde auch anwesend sein müssen.«
Kernopplix gab sich überrascht.
»Da die Ausrüstung von der Regierung finanziert wird, muß ich dafür geradestehen, daß auch eingebaut wird, was bezahlt wurde. Wie alles eingebaut und verteilt wird, bestimmen natürlich Sie.«
»Verstehe. Solange Sie nur Zuschauer sind …«
»Ein Zuschauer, der die Artikel auf den Rechnungen abhakt.«
14.
Miß Schlupe hatte ein Geheimlager für ihre dreihundert jungen vezpronischen Frauen eingerichtet. Sie brachte ihnen die verschiedensten Kampfarten bei. Darzek sah eines Tages zu und fragte: »Wie geht es? Hast du schon über eine Bewaffnung nachgedacht?«
»Ich glaube, Messer wären das beste. Man kann sie leicht verstecken, sie machen keinen Lärm, und wir können sie selbst
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