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Die Sphaeren

Die Sphaeren

Titel: Die Sphaeren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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Natur. Das defensive Modell sieht eine gleichmäßigere Verteilung der verschwundenen Schiffe vor als das offensive, bei
dem es zu Konzentrationen an bestimmten Stellen kommt. Nach der Plausibilitätsbewertung kommen die beiden genannten Möglichkeiten an erster und zweiter Stelle. Aber es gibt auch noch eine dritte, und zwar diese.
    Die anderen beiden Schichten fielen weg, und eine dritte, die Batra bereits bemerkt hatte, rückte in den Vordergrund. Ein ganz bestimmter Planet bildete ihren Mittelpunkt.
    Die Schiffe könnten sich bei Sursamen sammeln, sendete er.
    Die Allgemeine Kontakteinheit Es Ist Meine Party Und Ich Singe Wenn Ich Will klang überrascht, als sie erwiderte: Ganz recht.

Die Integrität von Objekten

20
    Inspirell, Koaleszenz, Resonanz
    D as Innere des Morthanveld-Großschiffs Inspirell, Koaleszenz, Resonanz wurde normalerweise virtuell wahrgenommen, selbst von jenen, für die es gedacht war und die es erbaut hatten. Äußerlich präsentierte sich das Schiff als abgeflachte Kugel mit einem Durchmesser von fünfzig Kilometern. Es sah aus wie ein riesiger Tropfen aus blauem Eis, dessen Oberfläche mehrere Millionen Edelsteine aufgenommen, dann die Hälfte von ihnen wieder verloren und kleine Krater als Erinnerung an sie behalten hatte.
    Im Innern bot das Großschiff enorm viel Platz, weitaus mehr als jedes Allgemeine Systemschiff der Kultur. Der Morthanveld-Verbindungsoffizier Skalpapta hatte es Anaplian gegenüber so beschrieben: Man nehme neunzehn mit Wasser gefüllte Ballons, jeder mit einem Durchmesser von
fast zehn Kilometern, und ordne sie zu einem ungefähren Sechseck an, sodass sie fast einen Kreis bilden, presse sie dann so einander, dass die Wände zwischen ihnen flach gedrückt werden. Man füge zwei Schichten aus jeweils sieben Kugeln hinzu, eine oben und die andere unten, und drücke sie ebenfalls aneinander. Schließlich entferne man die trennenden Wände.
    Zahlreiche Stränge und Kabel durchzogen den gewaltigen Innenraum und stabilisierten Millionen von polypenartigen Unterkünften und unzählige Reiseröhren; viele von ihnen wiesen ein Vakuum auf, was die Transfergeschwindigkeit erhöhte.
    Wie an Bord der meisten Morthanveld-Schiffe sorgten stationäre und mobile Filterungseinheiten dafür, dass das Wasser so sauber wie gewünscht war. Andererseits: Die Flora und Fauna, von denen sich die Morthanveld ernährten, benötigte Nährstoffe im Wasser, und außerdem hielten die Morthanveld nichts davon, einen speziellen Ort aufzusuchen, um sich dort zu erleichtern – darin sahen sie das Verhalten einer Spezies, der es an Reife und Selbstsicherheit mangelte. Oder die Luft atmete, was fast ebenso peinlich war.
    Das Wasser, in dem sie lebten, schwammen, arbeiteten und spielten, war also nicht völlig klar. Doch es war schön, klare Sicht zu haben, erst recht in einem so riesigen Innenraum.
    Die Morthanveld mochten die eigene Gesellschaft; je mehr von ihnen zugegen waren, desto besser. Hunderte von Millionen Artgenossen sehen zu können – und so viele befanden sich normalerweise an Bord eines Großschiffs -, galt als äußerst gute Sache. Deshalb verließen sie sich in so enorm großen Innenräumen nicht auf das bloße Auge, sondern benutzten
hauchdünne Filmschirme, die ihre Augen bedeckten und sie alles so sehen ließen, als wäre das Wasser völlig klar.
    Anaplian hatte beschlossen, ebenfalls von diesem Mittel Gebrauch zu machen, und so schwamm sie mit eigenen Filmschirmen vor den Augen umher, gekleidet in einen dunklen Anzug, der ihren Körper wie eine zweite Haut umschmiegte. An ihrem Hals befand sich eine Art Kette aus wogenden grünen Wedeln: künstliche Kiemen, die ihr mithilfe von zwei durch die Nase reichenden durchsichtigen Schläuchen Sauerstoff lieferten. Sie empfand es ein wenig entwürdigend, denn mit den alten Verbesserungen wäre ihre Haut an den erforderlichen Stellen in der Lage gewesen, benötigte Gase direkt aus dem Wasser zu gewinnen.
    Der dünne Filmschirm reichte wie ein transparenter Verband über ihre Augen. Den Blinzelreflex hatte sie ausgeschaltet. Die Alternative bestand darin, den Schirm so weit nach vorn zu wölben, dass sie normal blinzeln konnte, aber der mit Luft gefüllte Zwischenraum führte zu unangenehmen Verzerrungen. Der Schirm vermittelte ihr einen virtuellen Eindruck von der Umgebung und zeigte die riesigen halbkugelförmigen Bereiche des Großschiffs wie ein gewaltiges Höhlensystem.
    Sie hätte sich direkt mit dem internen Sensorsystem des Schiffes

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