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Die Sphaeren

Die Sphaeren

Titel: Die Sphaeren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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Fanthile. Er hat das Werk meines Vaters so fortgesetzt, wie er es sich gewünscht hätte, und ich wäre ein Grobian und Griesgram – auch in den Augen des Volkes -, wenn ich mich jetzt querstellen würde, solange ich nach Meinung vieler Leute noch ein unreifer, unerprobter Jugendlicher bin.« Er schenkte dem besorgt wirkenden älteren Mann ein aufmunterndes Lächeln. »Ich gebe tyl Loesps Strömung nach, wenn sie am stärksten ist; andernfalls könnte ich mir blaue Flecken holen. Ich kann gegen sie anschwimmen, wenn sie abebbt.« Er winkte mit dem Brief, den Fanthile ihm gegeben hatte. »Ich gehe, Fanthile. Mir bleibt keine Wahl, glaube ich. Aber ich danke Ihnen für Ihre Hilfe und Ihren Rat.« Er gab den Brief dem Palastsekretär zurück. »Und jetzt, alter Freund … Das Bad wartet auf mich.«
    »Öffnen Sie die Augen, Prinz«, sagte Fanthile, und für einen – unglaublichen! – Moment versperrte er dem Prinzregenten den Weg. »Ich weiß nicht, welches Unheil seit dem Tod Ihres Vaters angerichtet worden ist, aber es hängt ein
übler Geruch über zu vielen Dingen, die geschehen sind. Wir müssen alle sehr aufpassen, damit wir davon nicht angesteckt werden; das könnte sich für jeden von uns als tödlich erweisen.« Er wartete einen weiteren Moment, wie um zu sehen, ob Oramen verstanden hatte. Dann verbeugte er sich und trat mit gesenktem Haupt beiseite.
    Oramen suchte nach einer Antwort, die den Palastsekretär nicht in Verlegenheit gebracht hätte, und als er keine fand, trat er wortlos an ihm vorbei und ging zum Badezimmer.
    Eine Woche später war er auf dem Weg nach Hyeng-zhar.
    Bei all den Vorbereitungen und in der allgemeinen Aufregung fand er keine Gelegenheit, noch einmal mit Fanthile zu sprechen, bevor er Pourl verließ. Am Morgen des Tages seiner Abreise, kurz nachdem er gehört hatte, dass ihn zwei wackere Ritter als persönliche Leibwache begleiten würden, erhielt er eine kurze Mitteilung von Fanthile, in der ihn der Palastsekretär um ein Gespräch bat, aber es blieb nicht genug Zeit dafür.
     
    Jerle Batra empfing das Signal während einer Pause bei den Friedensverhandlungen, die sich in die Länge zogen. Er war natürlich nicht direkt an dem Gefeilsche beteiligt – was hätten die Einheimischen wohl von einem Wesen gehalten, das wie eine Kreuzung zwischen sprechendem Busch und einem wachsenden Zaun aussah? -, aber er führte die Aufsicht, während sich andere alle Mühe gaben, dafür zu sorgen, dass die Verhandlungspartner bei der Sache blieben. Letztendlich musste diese Angelegenheit von den Bürgern des Planeten unter Dach und Fach gebracht werden, doch kleine Anstöße hier und dort halfen gelegentlich.

    Vom größten Zelt im Zentrum der Zeltstadt, die in einer weiten Grasebene errichtet worden war, stieg Batra einige Kilometer weit auf. Hier oben war die Luft frisch und sauber. Und auch herrlich kühl. In dieser Gestalt nahm er Temperaturschwankungen schnell wahr; und er fühlte, wie der Wind durch ihn hindurchwehte. Es gab nichts Vergleichbares.
    Mein lieber alter Freund, kommunizierte er. Das Signal wurden von der Exkursionsplattform Quonber weitergeleitet, die sich derzeit direkt über ihm befand, am Rand des Alls. Die üblichen guten Wünsche und so weiter.
    Jerle Ruule Batra, erklang eine vertraute Stimme. Guten Tag.
    Die Es Ist Meine Party Und Ich Singe Wenn Ich Will war eine AKE der Böschung-Klasse und stand in enger Verbindung mit den Besonderen Umständen, fast ebenso lange wie Jerle Batra selbst. Batra wusste nicht, wo sich das Schiff als physische Präsenz befand, aber es hatte sich die Mühe gemacht, ein Persönlichkeitskonstrukt nach Prasadal zu schicken, um mit ihm zu reden. Was darauf hindeutete, dass es um eine wichtige Sache ging.
    Dir ebenfalls, antwortete Batra. Wo auch immer du bist.
    Danke. Wie kommt die Friedenskonferenz voran?
    Langsam. Nachdem die Einheimischen alle Möglichkeiten des Massenmords ausprobiert haben, scheinen sie jetzt entschlossen zu sein, sich gegenseitig zu Tode zu langweilen. Vielleicht haben sie ihre wahre Berufung entdeckt.
    Wie dem auch sei, es gibt Anlass zu Optimismus. Meinen Glückwunsch für alle. Und du hast ein Kind, wie ich gehört habe!

    Ich habe ganz gewiss kein Kind. Ich kümmere mich um eins, für eine Kollegin. Das ist alles.
    Trotzdem, es ist mehr, als ich von dir erwartet hätte.
    Sie hat mich gebeten. Ich konnte wohl kaum ablehnen.
    Wie interessant. Nun, kommen wir zur Sache.
    Unbedingt.
    Hör dir dies an.
    Es folgte eine

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